Soulmates: Ruf der Freiheit. J.L. Langley

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Soulmates: Ruf der Freiheit - J.L. Langley Soulmates

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Das Grün breitete sich in das Weiß seiner Augen aus und sein warmer Arm verspannte sich unter Jakes Hand.

      »Was ist?«

      Mit einem Räuspern ließ Jake Remis Arm los. »Wo ist dein Helm?« Jake reichte Remi seine Sonnenbrille und schaute aus dem Augenwinkel zu Sterling.

      Remi musste so hart schlucken, dass sein Adamsapfel auf und ab hüpfte, er blinzelte und setzte die Sonnenbrille auf. Mit dem Daumen deutete er über seine Schulter nach hinten. »Ich war so in Eile, dass ich seinen Helm vergessen habe. Also trägt er meinen.«

      Jetzt galt es, ein wenig Fingerspitzengefühl an den Tag zu legen. Wenn Jake verlangte, dass Remi auf seine Sicherheit achten sollte, würde ihm das wahrscheinlich ziemlich sauer aufstoßen.

      »Wie wär's, wenn Sterling bei mir mitfährt und ich dir bis zu dir nach Hause hinterherfahre? Dann musst du nicht ohne Helm fahren.«

      Remi schüttelte den Kopf. »Ich –«

      »Na komm, Sterling. Auf dem Weg verrate ich dir noch ein bisschen mehr über das Leben als Privatdetektiv.« Jake hielt dem Kleinen eine Hand hin. Ein Nein als Antwort würde er nicht akzeptieren.

      Wie erwartet grinste Sterling und löste seinen Helm. »Cool. Willst du den Tag heute mit uns verbringen? Hey, Remi, können wir ein paar Bälle werfen?«

      Remi drehte den Kopf. »Sterling…«

      Sterling schwang ein Bein über den Sitz, sprang vom Motorrad und drückte Remi den Helm in die Arme. Seufzend nahm Remi ihn an. »Jake, sicher, dass das okay für dich ist? Ich meine, wenn du arbeiten musst oder –«

      »Absolut okay.« Jake lächelte. Es war vielleicht ein bisschen hinterhältig, aber er hatte soeben den Schlüssel zu seinem Gefährten gefunden, und er würde ihn definitiv benutzen.

      Er schaute zu Sterling, der ungeduldig auf seinen Zehen herumwippte. Wenn er über Sterling näher an Remi herankam… dann sollte es so sein. Glücklicherweise mochte Jake den Kleinen, deshalb würde er ihn weniger benutzen, als vielmehr auch ein Auge auf ihn haben. Von dem, was er von dem Gespräch zwischen Remi und Sterling mitbekommen hatte, bevor er Remi nach draußen gezerrt hatte, konnte der Kleine jeglichen Schutz und jede Unterstützung gebrauchen, die er bekommen konnte.

      Eine Hand auf Sterlings Schulter gelegt, führte Jake ihn zu seinem Chevy hinüber. »Bälle werfen?«

      »Japp, Football. Ich will nächstes Jahr versuchen, in das Junior-Schulteam zu kommen.«

      Remi fuhr neben sie, den Helm auf dem Kopf, und deutete warnend auf Sterling. »Benimm dich.« Er winkte Jake zu. »Wir sehen uns bei meiner Wohnung.«

      Oh ja, das würde wunderbar funktionieren. Jake nickte und drückte einen Knopf an seinem Schlüssel, um den schwarzen Tahoe zu entriegeln. Sterling kletterte in den Wagen und legte den Sicherheitsgurt an.

      Als Jake die Tür auf seiner Seite öffnete und auf den Fahrersitz rutschte, beobachtete Sterling ihn mit schief gelegtem Kopf. Auch als Jake den Wagen startete und rückwärts aus der Parklücke fuhr, blieb er stumm. Das war wahrscheinlich kein gutes Zeichen, wenn man bedachte, wie viel der Kleine sonst redete.

      »Was ist los? Plötzlich bist du ziemlich schweigsam, ich dachte, du bist neugierig auf meine Arbeit?«

      »Vor wem hast du Keaton beschützt?«

      Einem psychopathischen Werwolf. »Das musst du Keaton fragen. Schweigepflicht und so.«

      »Ich sehe Keaton nicht besonders oft. Remi nimmt mich kaum noch mit, wenn er zu Chay geht.«

      »Warum nicht?«

      Sterling blinzelte. »Dirk, äh, ich meine, unser Vater…« Er drehte den Kopf weg.

      Jake lag die Frage auf der Zunge, warum Sterling seinen Vater Dirk nannte, aber er war begierig darauf, mehr über Remis Vater zu erfahren und warum der Mann Keaton nicht mochte.

      »Euer Vater… was?«

      »Bist du schwul?«

      »Wie bitte?« Jake trat ein bisschen heftiger als nötig auf die Bremse und der SUV kam mit einem Ruck zum Stehen.

      »Bist du schwul?«

      Okay, diese Frage hatte er nicht erwartet. Außerdem hatte er keine Ahnung, wie er sie beantworten sollte. Er fuhr wieder an und vom Parkplatz herunter, um Remis Wohnung anzusteuern. Er wollte Sterling nicht anlügen, aber er war sich nicht sicher, ob es gut war, es dem Kleinen zu sagen, da er und Remi sich so nahestanden.

      Laut Chay hatte Remi leicht homophobe Tendenzen. Remi he-rausfinden zu lassen, dass Jake schwul war, war eventuell nicht der beste Weg, sich ihm anzunähern. Und wie verdammt beschissen war es, dass er möglicherweise nie die Gelegenheit dazu bekommen würde, seinen Gefährten in Besitz zu nehmen, weil der hetero war?

      »Du musst es mir nicht sagen.« Sterling zuckte mit den Schultern. »Ich bin nur neugierig. Aber ich hab gesehen, wie du Remi ansiehst.«

      Na wunderbar. Ein Plappermaul und auch noch aufmerksam. »Und das ist deine Art, mir zu sagen, ihn in Ruhe zu lassen?«

      Sterling schmunzelte und schüttelte den Kopf. »Nein. Wenn ich will, dass du ihn in Ruhe lässt, sage ich das auch. Remi ist für mich eher ein Vater als ein großer Bruder und ich liebe ihn sehr. Ich will, dass er glücklich ist, aber im Moment mache ich mir Sorgen um ihn. Er braucht Freunde.«

      »Und was macht es für eine Freundschaft mit deinem Bruder für einen Unterschied, ob ich schwul bin oder nicht?« Falls es immer noch Probleme zwischen Remi und Chay geben sollte, hatte Jake sie nicht mitbekommen. »Soweit ich weiß, steht Remi auf Frauen.«

      »Dir gegenüber verhält sich Remi anders.«

      Wusste der Kleine etwas oder spielte er nur mit Jake? In dem Versuch, ein Gefühl für ihn zu bekommen, warf Jake einen Blick zu ihm hinüber.

      Sterling starrte aus dem Fenster. Er schien gelassen zu sein. »Er hatte seit Jahren kein einziges Date mehr.«

      »Das beantwortet aber immer noch nicht meine Frage, Kleiner. Willst du damit sagen, dass es ihn immer noch stört, dass Chay mit Keaton zusammen ist?«

      »Nee, er ist nur im ersten Moment ein bisschen ausgeflippt, weil er Angst hatte, dass Dirk es herausfinden könnte. Chay ist sein bester Kumpel und er wollte nicht, dass Dirk ihn dazu zwingt, den Kontakt zu Chay abzubrechen. Remi mag sogar Keaton, obwohl er hin und wieder das Gegenteil behauptet.«

      Für ein paar Sekunden blieb Sterling still. Jake spürte die stumme Musterung. Er drehte den Kopf und begegnete Sterlings Blick.

      Schließlich tat Sterling einen tiefen Atemzug und nickte. »Na ja, alles, was ich weiß, ist, dass ihr gut miteinander auskommt. Er verhält sich wie er selbst, wenn du in der Nähe bist. Bei dir fährt er seine Schutzschilde runter. Das macht er bei niemandem außer bei mir.«

      Jake hatte gedacht, dass die Veränderung an Sterlings Anwesenheit lag. Lag es also eher daran, dass außer Sterling niemand anderes da war, anstatt daran, weil Sterling da war? Remi war heute Morgen anders gewesen. Normalerweise tendierte er dazu, wachsamer zu sein. Für gewöhnlich hatte er eine größere Klappe. Jake hatte das schon immer für eine Fassade gehalten.

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