Uniquely Us. A.M. Arthur

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Uniquely Us - A.M. Arthur US

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eine neue Leidenschaft. Vielleicht schaffst du es erst mit sechsunddreißig, die Welt zu verändern.«

      »Das ist eine willkürliche Zahl.«

      »Das Leben ist willkürlich. Niemand weiß, warum der eine Mensch Krebs bekommt und seine Geschwister nicht. Oder warum ein Mensch an belastenden Depressionen leidet und seine Geschwister nicht.«

      Ein guter, wenn auch unschöner Hinweis. Ihr Gespräch geriet ins Stocken und Dell suchte nach einem neuen Thema. Er wollte Taro besser kennenlernen und das passierte ihm nicht allzu oft. In Taros Nähe fühlte er sich wohl, sicher, als wäre er ein interessanter Mensch, mit dem man sich gern unterhielt. Nicht ein ehemaliger Junkie, den man mit Samthandschuhen anfassen musste, damit er nicht davonschoss und Drogen kaufte.

      Onkel Charles liebte ihn und wollte nur das Beste für ihn, aber seine Samthandschuhe waren manchmal ziemlich rau.

      »Also, wie hast du Cris kennengelernt?«, fragte Dell.

      »In einem Chatroom«, antwortete Taro und lächelte wieder. »Es war ein Chatroom ohne Dating-Absichten für LGBTIQA-Leute, die einen sicheren Rückzugsort suchen, an dem man sie versteht. Cris hatte im Real Life ziemlich viel Ärger, weil er bi ist, und ich hatte immer noch damit zu tun zu akzeptieren, dass ich demisexuell bin. Deshalb haben wir uns sofort verstanden. Dazu kam unsere Liebe zu Computern und zum Programmieren.«

      Dell wand sich. »Ich geb's nur ungern zu…«

      »Du weißt nicht, was demisexuell bedeutet?«

      Dell schüttelte den Kopf. »Tut mir leid.«

      »Schon gut. Viele haben noch nie davon gehört oder auch nur von dem Oberbegriff asexuell.«

      »Reden wir von ungeschlechtlicher Fortpflanzung von Zellen?«

      Taro lachte laut auf. »Oh mein Gott, du bist süß, wenn du ahnungslos bist.«

      Dell war sich nicht sicher, ob das aufrichtige Belustigung über seine Not oder ein Kompliment war, daher erwiderte er nichts.

      »Schon gut«, sagte Taro. »Nein, wenn man asexuell ist, empfindet man unabhängig vom Geschlecht keine sexuelle Anziehung. Männlich, weiblich, queer, agender, nonbinary, zu niemandem. Das ist etwas, das uns alle vereint, aber darüber hinaus gibt es große Unterschiede im asexuellen Spektrum.«

      Etwas in Dells Hinterkopf merkte auf und begann, sich Notizen zu machen. »Wie Demisexuelle?«

      »Genau. Ich zum Beispiel muss eine emotionale und romantische Bindung zu jemandem aufbauen, bevor ich mich zu ihm sexuell hingezogen fühle.«

      »Aber wenn du dich nicht zu jemandem körperlich hingezogen fühlst, woher weißt du dann, mit wem du eine solche Verbindung eingehen willst?«

      »Da kommt die romantische Anziehung ins Spiel. Das ist nichts, worüber Allo-Leute nachdenken müssen. Sie sind in der Lage, mit jemandem desselben oder anderen Geschlechts zusammen zu sein, und wissen dann, von wem sie sich körperlich angezogen fühlen. Leute, die ace sind, können das nicht. Also müssen wir uns auf die romantische Anziehungskraft verlassen. Und dann gibt es natürlich auch noch aromantische Menschen, die überhaupt keine Anziehung dieser Art spüren. Einige Aros sind auch ace, aber nicht alle, die ace sind, sind aro.«

      Dell blinzelte heftig, überrascht von den vielen Informationen, die ihm vor die Füße geworfen worden waren. Eine Unzahl winziger Glocken in seinem Kopf klingelten und sangen: »Ich! Das bin ich! Das klingt nach mir!« Es war eigenartig, ein solches Gespräch an einem Küchentisch zu führen, während in der Diele eine Reihe heißer Kerle eng tanzte, aber Dell musste mehr wissen.

      »Okay, einen Moment«, sagte er. »Was sind Allo-Leute?«

      »Entschuldige, Gewohnheit. Damit bezeichnen wir alle, die nicht asexuell sind. Allosexuelle Menschen empfinden sexuelle Anziehung. Asexuelle nicht.«

      »Verstanden. Woher weißt du das alles?«

      »Ich habe in der Highschool angefangen, mich zu hinterfragen. Ich war mir nicht sicher, ob ich hetero oder schwul bin, weil ich kein Interesse daran hatte, mit jemandem zu gehen wie die anderen. Aber dann habe ich eine starke, gefühlsmäßige Verbindung zu einem Klassenkameraden aufgebaut, der sich als schwul erwiesen hat. Irgendwann wurde aus unserer Freundschaft eine geheime Beziehung, die allmählich auch körperlich wurde. Er hat meine Grenzen sehr respektiert und auch, wie langsam ich vorgehen wollte. Natürlich ist es genauso ausgegangen wie alle geheimen Highschool-Romanzen.«

      »Ihr seid aufgeflogen?«

      »Nein, ich habe das Arschloch dabei erwischt, dass er mich betrog.«

      Dell fuhr zusammen. »Autsch. Tut mir leid.«

      »Es ist, was es ist. Aber so bin ich online gegangen, hab mich umgeschaut und bin über ein paar Websites gestolpert. Je mehr ich gelesen habe, desto mehr habe ich mich als demi identifiziert und auch homo-romantisch.«

      »Du willst mit Jungs zusammen sein, nicht mit Mädchen.«

      »Genau. Mich mit Cris anzufreunden, ist eine der besten Sachen, die mir je passiert ist. Er hat mir geholfen, mich zu akzeptieren, dass ich normal bin und nicht gestört, weil ich nicht jeden heißen Kerl ficken will, der mir über den Weg läuft.«

      »Ich bin froh, dass du ihn hattest.« Dells Herz wand sich seltsam.

      »Ja. Er ist mein bester Freund. Hast du deinen nicht eingeladen?«

      Dell lachte leise. »Hätte ich, wenn ich einen hätte. Ich schätze, das, was bei mir einem besten Freund am nächsten kommt, ist mein Onkel Char… Chet. Für jemanden meines Alters ist das ziemlich erbärmlich, schätze ich.«

      »Nicht unbedingt. Niemand hat je behauptet, dass man nicht mit seinem besten Freund verwandt sein kann.«

      »Es ist nur so, dass ich erst vor eineinhalb Jahren von Georgia hergezogen bin. Ich habe mich so darauf konzentriert, clean zu bleiben und zu arbeiten, dass ich kaum Gelegenheit hatte, jemanden in meinem Alter kennenzulernen. Ich will mich nicht in Versuchung führen, indem ich in einen Club gehe, und Harrisburg ist nicht unbedingt eine Hochburg für schwule Cafés oder andere Treffpunkte.«

      »Guter Punkt. Cris legt Wert darauf, mich ins Big Dick's einzuladen, wenn er hingeht.«

      Der vertraute Name ließ Dell die Ohren spitzen. »Hat Cris erwähnt, dass er vor ein paar Wochen mit Onkel… mit Chet dort war?«

      »Hat er, ja. Offenbar hatten sie einen tollen Abend, aber am nächsten Tag hat dein Onkel entschieden, dass sie als Freunde besser dran sind und Cris freigegeben, damit er mit Jake zusammen sein kann. Nur hat Jake Cris ein paar Tage später abserviert, weil er fand, dass Cris mit Chet besser bedient ist.«

      Dell blinzelte heftig. »Machst du Witze?«

      »Es ist mir todernst.« Taro sah sich um. »Wo wir gerade von ihnen reden. Die beiden sind verschwunden.«

      »Was?« Dell sah sich in der geräumigen Küche und der angeschlossenen Diele um und entdeckte jeden einzelnen ihrer Gäste mit Ausnahme des Geburtstagskinds und Onkel Charles. »Vielleicht sind sie weggegangen, um zu reden? Ich weiß, dass Chet immer noch Gefühle für Cris hat und wenn Cris die ganze Zeit single war…«

      »Man weiß nie.« Taro nippte

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