Privatdetektiv Joe Barry - Wer war der vierte Mann?. Joe Barry
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Robelly brummte etwas vor sich hin, wagte aber keinen widerspruch. Er war der kräftigste von den dreien und hatte auch als einziger des Trios technische Fähigkeiten. Nur sein Verstand war etwas unterentwickelt. Er führte bedingungslos aus, was Trinity ihm sagte, weil er die Überlegenheit des anderen spürte.
Blum hingegen war klein und wieselflink. Er hatte nicht den kühlen, berechnenden Verstand von Trinity und nicht die Kraft von Robelly. Deswegen hatte er sich den anderen angeschlossen.
„Da vorne kommt einer“, rief er plötzlich und deutete aufgeregt nach links. „Es ist ein Cadillac. Drei oder vier Mann sitzen drin.“
„Nicht schlecht“, brummte Trinity. „Halten wir ihn an!“
Er trat auf die Straße vor und winkte. Als der schwarze Straßenkreuzer langsam näherkam, bemerkte er auf der Windschutzscheibe eine kleine rote Plakette. „Komitee der VI. Musikwoche von Douglas.“ stand darauf. Trinity grinste triumphierend. Besser hätte es gar nicht kommen können.
Der Cadillac stoppte neben ihm, und der Beifahrer streckte den Kopf heraus. Es war ein kleiner Mann mit Glatze.
„Was gibt’s?“ knurrte er ungeduldig. Offenbar flößten ihm die Uniformen keinen Respekt ein.
Im nächsten Augenblick verfärbte sich sein rundes Gesicht. Er blickte direkt in die schwarze Mündung eines Revolvers.
„Keine falsche Bewegung“, sagte Trinity gelassen. Die Gangster rissen die Türen des Wagens auf und stiegen ein. Robelly drückte dem Fahrer seinen Revolver in den Nacken.
„Fahr da rechts rein!“ sagte er drohend. „Und keinen Unfug, sonst knallt’s!“
„Das ist ein Überfall“, zeterte der Kleine los. „Das wird Sie teuer zu stehen kommen. Ich werde Sie anzeigen.“
„Um Himmels willen, seien Sie ruhig, Mr. Brown“, redete der Fahrer auf ihn ein. „Das sind keine Polizisten, sondern verkleidete Gangster. Am besten wir tun, was sie sagen.“
Er trat auf den Gashebel, und der Cadillac wälzte sich in den schmalen Seitenweg hinein. Fünf Minuten später lieβ Trinity ihn halten.
„Ich nehme an, Sie brauchen unsere Anzüge.“ Es war das erstemal, daß der dritte Insasse des Wagens etwas sagte.
„Sie haben’s erfaßt“, sagte Trinity. „Und zwar ein bißchen plötzlich.“
In wenigen Minuten war der Kleidertausch vollzogen. Anischlieβend fesselten und knebelten die Gangster die Männer und ließen sie neben der Straße im Gebüsch liegen.
„Hoffentlich können die Musikfestspiele auch ohne Sie stattfinden“, sagte Dick und sah beifallheischend zu Trinity.
Die Gangster bestiegen den Cadillac, wendeten und brausten zur Straße zurück.
„Wir fahren nicht nach Douglas, sondern zurück nach Oklahoma City“, bestimmte Trinity. „Wenn wir erst einmal die Stadt erreicht haben, sind wir in Sicherheit. Ich kenne mich dort aus. Die Cops werden glauben, wir wären nach Norden gefahren und würden versuchen, die mexikanische Grenze zu erreichen. In Oklahoma City wird man uns am wenigsten vermuten.“
Er hatte inzwischen die Straße erreicht und bog nach links ein.
„Noch zehn Minuten“, sagte Robelly nach einem kurzen Blick auf die Uhr am Armaturenbrett des Wagens. „Dann geht die Jagd los.“
„Zeit genug“, brummte Trinity.
Hinter ihnen ertönte plötzlich das Geräusch einer polizeisirene. Die Gangster blickten sich betroffen an.
„Da ist etwas faul“, sagte Trinity und trat den Gashebel durch. Der Cadillac machte einen Satz nach vorne und schoß davon.
Das Geräusch der Sirene kam immer näher. Unwillkürlich faßte sich Trinity an den Kragen.
Blum sah zum Rückfenster hinaus.
„Da kommt er. Es ist ein Chevi. Fährt mit Rotlicht. Sieht verdammt so aus, als hätte er es auf uns abgesehen.“
Trinity verlangsamte weider die Geschwindigkeit.
„Entkommen können wir hier nicht“, erklärte er. „Die Straße hat keine Abzweigungen, und in zwei oder drei Meilen kommt eine Polizeistation. Die brauchen uns nur über Funk dort anzukündigen, und wir sitzen in der Falle.“
„Verdammt noch mal, halt an!“ brüllte Robelly. „Wir verschwinden zu Fuß!“
„Zu spät“, sagte Blum. „Sie sind schon dicht hinter uns.“
„Was machen wir, Frank?“ stieß Robelly hervor. Er war bleich geworden.
„Abwarten“, erklärte er. „Haltet auf alle Falle, eure Schießeisen griffbereit.“
Der Streifenwagen hatte jetzt aufgeholt und schoß an ihnen vorbei. Die roten Bremslichter glühten auf. Trinity trat auf die Bremse und brachte den Wagen zum Stehen.
Gleich darauf stand der Streifenpolizist neben ihm.
„Gerade Sie hätten das nicht nötig gehabt!“ erklärte er aufgebracht. Sein Blick fiel auf die rote Plakette an der Windschutzscheibe. „Sie als Mitglied des Komitees“, fügte er hinzu. „Wenn ich nicht irre, war es das Komitee, das seinerzeit durchgesetzt hat, daß die Straße nach Douglas zur Einbahnstraße erklärt wird.“
„Einbahnstraße?“ fragte Trinity verständnislos.
„Ja. Für die Dauer der Musikwoche ist diese Straße von elf Uhr morgens bis vier Uhr nachmittags Einbahnstraße in Richtung Douglas und von vier Uhr bis nachts in umgekehrter Richtung. Nun sagen Sie nur nicht, Sie hätten’s nicht gewußt.“
Trinity fing sich schnell.
„Wir müssen aber unbedingt nach Oklahoma City“, sagte er dreist. „Es handelt sich um eine unaufschiebbare Sache!“
„Bedaure“, sagte der Polizist und holte seinen Block heraus. „Aber das Komitee bestand seinerzeit darauf, daß keine Ausnahmen gemacht werdern.“
„Das ist richtig!“ Trinity fiel nichts Besseres ein.
„Na also“, sagte der polizist zufrieden, „Ihren Führersehein bitte!“
Der Gangster reichte ihm die Papiere, die er dem Fahrer abgenommen hatte.
„In Ordnung“, sagte der Polizist. „Melden Sie sich am kommenden Montag beim Schnellrichter in Douglas.“
„Und was sollen wir jetzt machen?“ fragte Trinity.
„Sie müssen nach Douglas fahren und bis vier Uhr warten!“
Der Polizist salutierte und ging zu seinem Wagen zurück.
Trinity wartete, bis er außer Sichtweite war, dann stieß er einen ellenlangen