Fürstenkrone Staffel 10 – Adelsroman. Marisa Frank

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Fürstenkrone Staffel 10 – Adelsroman - Marisa Frank Fürstenkrone Staffel

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fühlte sie sich von zwei Armen umschlungen.

      »Omama! Was ist denn los?« Es war Ekatarina, die neben ihrem Sessel kniete.

      »Ach – ach – Kind…« Sie wischte sich die Augen und versuchte ein Lächeln. »Wo kommst du denn her?«

      »Na, wo schon!« Ihre Enkelin lachte. »Von drüben, vom Schloß! Ich wollte hören, wie deine Oper war!« Sie verschwieg, daß sie gesehen hatte, wie ihr Vater, Wut und Empörung schnaubend, im Eilschritt durch den Park ins Schloß gelaufen war, aus der Richtung des Kavalierhauses kommend. Und, im Gedenken an das gestrige Gespräch mit Aribo, hatte sie das Gefühl, mal nachsehen zu müssen. Aribo war in der Schule, und Elena, das Faultier schlief noch.

      »Oh! Schön!« erwiderte Auguste und hätte fast wieder zu weinen angefangen…

      »Omachen«, sagte Ekatarina zärtlich, schmiegte ihr Gesicht in die Hände der alten Dame und küßte sie. »Hat Papa dich genervt?«

      »Ach, nein. Reden wir nicht darüber!« Wieder ein mißlungenes Lächeln.

      »Erzähle mir von dir und Alexander!«

      Das war zweifellos nicht nur Ekatarinas Lieblingsthema, sondern es war auch ein unerschöpflicher Gesprächsstoff.

      »Ach, Omama, du kannst dir nicht vorstellen, wie gut wir uns verstehen!« begann sie und brachte gleich ein halbes Dutzend Beispiele dafür. Es dauerte, bis sie in ihrem Eifer merkte, daß ihre Großmutter nicht richtig zuhörte, sondern in ihre eigenen, offensichtlich sehr traurigen Gedanken versunken war. Sie holte tief Luft und sagte dann: »Weißt du, Omama…?«

      Weil sie nicht weitersprach, horchte Auguste auf.

      »Alexander hat zu mir gesagt, daß du ihm besser gefällst als Papa und Mama zusammengenommen!«

      »Wirklich?« Anstatt sich zu freuen, war auch dies wieder ein Grund für Auguste, mit den Tränen zu kämpfen – und schließlich zu verlieren.

      »Omama, jetzt schütte du mir mal dein Herz aus!« schlug Ekatarina vor. »Vielleicht kann ich dir helfen?« Sie sah sie liebevoll an.

      »Ach, mein Schätzchen!« Jetzt mußte Auguste doch lachen.

      »Nein, Omama, lache mich nicht aus! Ich bin erwachsen!«

      »Ich lache dich nicht aus! Ich bin gerührt und erfreut und – ja, dankbar für deine – Zuneigung!«

      »Sage ruhig: Liebe, Omama! Ich liebe dich nämlich. Und Aribo und Elena lieben dich ebenfalls! Aber das ist doch kein Grund, schon wieder zu weinen!« rief sie mit komischem Schrecken. »Wirklich, Omama! Dr. Wenden soll dir etwas für deine Nerven geben! Erst gestern sprachen wir drei davon, wie…« Ja, wie sagte sie das am diplomatischsten! – »Ja, wie gern wir dich haben. Und daß wir immer auf deiner Seite stehen.«

      »Ich – liebe euch auch!« versicherte Auguste und umarmte ihre Enkelin. »Und jetzt setz’ dich hin und frühstücke mit mir zusammen – dann schmeckt es mir besser. Dein Vater – nun, er hat mir etwas den Appetit verdorben!«

      Ekatarina nickte ernst.

      »Ich fürchte, ich kann mir denken, was er wollte.« Und als ihre Großmutter nun rot und sichtlich verlegen wurde, brach sie in Gelächter aus. »Omama! Ich finde es herrlich, daß wir beide verliebt sind! Laß dir nur ja von niemandem dreinreden, hörst du?«

      »Wenn du es sagst!« Auguste war noch immer ganz rot, aber ihr war doch um einiges wohler. Sie läutete nach einem zusätzlichen Gedeck für Ekatarina. Zusammen mit Frau Emma kam Elena ins Zimmer.

      »Guten Morgen!« rief sie vergnügt. »Drüben herrscht eine so gräßliche Stimmung: Omama, kriege ich bei dir Kaffee?«

      »Zwei Gedecke bitte, Emma!« ordnete die Gräfin an, und Emma zog sich zufrieden zurück. Ein Glück, daß die beiden Komtessen nicht nach ihren Eltern, sondern offensichtlich ganz nach den Großeltern schlugen!

      *

      Gräfin Eliane Sturmeck stand in der Drogerie und ließ sich verschiedene Düfte vorführen.

      »Nicht zu blumig, mehr – elegant!« sagte sie eben zu der Verkäuferin, als sie zufällig eine hübsche, schick angezogene Frau an der Stellage mit den verschiedensten Lidschatten entdeckte.

      »Wer ist das?« fragte sie leise, da die Dame ihr gefiel. Vielleicht war es eine Standesgenossin?

      »Das ist Frau Ilse Wenden, die Frau von dem Arzt Dr. Wenden!«

      »Oh!« Wie man sich täuschen konnte! Plötzlich fand Eliane die Frau nur mehr unangenehm. Die würde sie sich jetzt vornehmen, entschloß sie sich, zornig, weil sie sie falsch eingeschätzt hatte. »Packen Sie mir das ein!« sagte sie kurz angebunden zu der Verkäuferin.

      »Sehr gerne, Frau Gräfin!« erwiderte die.

      Frau Gräfin! Ilse Wenden hatte es mitbekommen und wandte sich der so Angesprochenen zu. Bevor sie sich noch darüber im klaren war, wie sie die Gräfin begrüßen sollte oder ob überhaupt, kam die auf sie zu.

      »Frau Wenden?« ihre Stimme klirrte laut und aggressiv.

      »Ja?« Ilse warf den Kopf zurück, entschlossen, sich nichts von dieser arroganten Person bieten zu lassen.

      »Ich möchte Sie und Ihren Mann herzlich bitten, dafür zu sorgen, daß Ihr Schwiegervater nicht länger meine Schwiegermutter belästigt…«

      »Mein Schwiegervater hat niemals Ihre Schwiegermutter belästigt! So eine unverschämte Dummheit! Er hat ihr ein paar Krankenbesuche gemacht – und Sie können ganz sicher sein, daß er nie mehr zu ihr geht, falls Ihre Schwiegermutter sich da irgendwelche Hoffnungen gemacht haben sollte!«

      »Hoffnungen?! Meine Schwiegermutter?! Eine Gräfin Sturmeck?!« Elianes Stimme überschlug sich vor Wut.

      »Anscheinend. Ihrer dummen Bemerkung nach!«

      »Er ist es, der hinter dem Geld meiner Schwiegermutter her ist…«

      »Das muß ich mir nicht bieten lassen! Nicht von einer degenerierten, aufgetakelten Ziege!« schrie Ilse.

      »Sie – Sie – geschmacklose Person!?«

      »Ich«, Ilse lachte höhnisch. »Ich blitze nicht schon am frühen Vormittag von Brillanten. Ich weiß, wann man die trägt!« Damit kehrte sie ihr den Rücken zu. »Fräulein, ich komme ein anderes Mal wieder, wenn sich hier keine Geisteskranken aufhalten!« Damit rauschte sie hinaus.

      Die Verkäuferinnen sahen sich entsetzt an. Es war zwar sehr komisch – aber sie wollten um Himmels willen nicht zwei gute Kundinnen verlieren!

      »Diese – diese…« Gräfin Eliane zitterte am ganzen Leibe. »Ein Glas Wasser, bitte!«

      »Selbstverständlich, Frau Gräfin!«

      »Ich muß mich setzen!« Es dauerte eine Weile, bis sie sich so weit erholt hatte, daß sie zahlen und das Geschäft verlassen konnte.

      Oh, sie war sich sicher, daß hinter ihr diese Verkäuferinnen feixten! Sie hatte ja gewußt, daß man mit dieser

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