Satisfaction on Demand 2 – Ménage-à-trois | Erotischer SciFi-Roman. M.C. Steinway

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Satisfaction on Demand 2 – Ménage-à-trois | Erotischer SciFi-Roman - M.C. Steinway Erotik Fantasy Romane

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ist verboten. Strengstens verboten. Andrew ist ein Wächter. Während seiner Zeit im Justizkomplex kam es immer wieder vor, dass die Wachen ihren Neigungen nachgaben. Alles war gut, solange sie nicht entdeckt wurden. Aber wenn doch, erhielten sie empfindliche Strafen.

      Bei Satisfactoren ist das anders. Die gezielte Reproduktion gebietet die Empfängnis mit möglichst genetisch perfekt passenden Paarungen. Bereits im Vorfeld wird das Geschlecht des Kindes, optimaler Empfängniszeitpunkt und Virilität des infrage kommenden Satisfactors geprüft. Zusätzliche Akte ‒ zum Beispiel um eine Homophilie auszuleben ‒ schwächen den Satisfactor und schaden der Gemeinschaft der Geberinnen. Daher wurde die Homosexualität unter strengste Strafe gestellt.

      So wie ich es nicht mag, mich fremder Männer bedienen zu müssen, um dem Regelwerk des Obersten Rates zu entsprechen, so sehnt sich Andrew nach gleichgeschlechtlichem Sex, den er ungestraft praktizieren kann. Ich habe damit kein Problem, weil ich einen anderen Mann nicht als Konkurrenz ansehe. Wobei für Andrew jeder Satisfactor, den ich attraktiv finde, eine potenzielle Gefahr darstellt, meines Bettes verwiesen zu werden. Egal, wie oft ich ihm versichere, dass das nicht geschehen wird, sein Unbehagen bleibt.

      ***

      Nach meiner offiziellen Defloration, die eigentlich keine war, hatte ich mich mit dem Regelwerk des sogenannten Standardisierten Leihvertrags für die Vaginalisation innerhalb einer gebuchten Zeiteinheit auseinandergesetzt. Diesen Vertrag gehen wir Geberinnen online ein, wenn wir die Dienste eines Satisfactors buchen. Mein Jurastudium erleichterte mir das Verständnis für den Inhalt des Abkommens. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits seit einem knappen Jahr Unterricht im Vertragsrecht, daher war das Verstehen des Dienstleistungsvertrags, wie er mit dem Satisfactorium geschlossen wird, kein großer Akt für mich. In diesem Übereinkommen wird festgelegt, in welchem Rahmen ein Satisfactor zu dienen hat und was von der Geberin erwartet wird. Diese Überprüfung machte ich eigentlich nicht für mich, sondern für Andrew. Ich suchte nach Möglichkeiten, ihn dorthin mitzunehmen, damit er seine Lust nach dem gleichen Geschlecht befriedigen konnte.

      Damit ihr wisst, wie ein solcher Vertrag aussieht, habe ich einen rausgesucht.

      ***

      Standardisierter Leihvertrag für die Vaginalisation innerhalb einer gebuchten Zeiteinheit

      Zwischen der Geberin … und dem Satisfactor … wird nachfolgender Vertrag geschlossen:

      Das gebuchte Mitglied des Satisfactoriums wird die Geberin pünktlich zur gebuchten Zeiteinheit empfangen. Er wird sich in vorgeschriebener Position befinden und die Geberin mit verbundenen Augen, an der Kontaktstelle kniend und mit deutlich entwickeltem Trieb erwarten.

      Das beauftragte Satisfactorium stellt folgende Leistungen sicher:

      Der Satisfactor wird die Geberin gemäß den hygienischen Vorschriften vollständig gesäubert und desinfiziert empfangen.

      Er verhilft der Geberin zu mindestens einem Orgasmus je gebuchter Zeiteinheit.

      Die Geberin hat den Anspruch auf einen voll entwickelten Trieb während der kompletten Zeiteinheit. Ferner werden ihr alle Wünsche erfüllt, die der Lustgewinnung und dem Erleben eines (oder mehrerer) Höhepunkte(s) dienen.

      Alles, was mit dem Satisfactor besprochen oder ausgeführt wird, unterliegt der Diskretion.

      Diese Verschwiegenheit gilt auch über das Ableben von Geberin oder Satisfactor hinaus. Ziel ist es, eine Atmosphäre des völligen Vertrauens zu schaffen, in der die Geberin ohne Angst vor Entdeckung Dritter ihre Gelüste ausleben kann.

      Der Satisfactor wird sich jedem Wunsch der Geberin unterordnen und diesen so gut wie möglich erfüllen.

      Die Geberin hat das Recht, dem XY-Träger den eigenen Orgasmus zu untersagen. In diesem Fall wird der gebuchte Satisfactor seine Essenz bis zur Erlaubnis durch die Geberin zurückhalten.

      Die Geberin ist bevollmächtigt, sich jederzeit anders zu entscheiden. In diesem Fall wird ihr umgehend Folge geleistet.

      Alle Eigenschaften, die in der Invitatio Publica dargestellt werden, insbesondere Leistungsfähigkeit und anatomische Maße, werden verbindlich zugesichert.

      Im Gegenzug verpflichtet sich die Geberin zu Folgendem:

      Bezahlung der bestellten Dienste bis spätestens einen Lichtzyklus vor dem gebuchten Zeitraum.

      Die körperliche und seelische Unversehrtheit des Satisfactors ist zu respektieren.

      Spuren von Gewalt als Resultat aus SM-Spielarten dürfen nicht länger als zwölf Stunden sichtbar sein, um die Einsatzfähigkeit des dienenden Mannes nicht einzuschränken.

      Jede Geberin darf für ihre privaten Zwecke eine audiovisuelle Projektion des Aktes anfertigen. Dies ist zuvor mit der Leitung des Satisfactoriums abzustimmen.

      Dieser Vertrag wird mit der Buchung des Satisfactors rechtskräftig und ist ohne Unterschrift gültig.

      ***

      Laut den Klauseln, so meine Auslegung, kann ich Andrew also mitnehmen und ihm dadurch geben, was ihm in unserer Beziehung versagt bleibt. Es ist nichts Gegenteiliges in der Vereinbarung aufgeführt. Auf den heutigen Termin bin ich also in mehrfacher Hinsicht gespannt.

      Ich streichle immer noch Andrews Haut auf dem Bauch und dehne meine Kreise langsam aus. Wie ich bemerke, schläft er schon seit einer Weile nicht mehr. Seine Mundwinkel zucken ab und zu in die Höhe, wenn ich Regionen erwische, an denen er vermutlich kitzelig ist.

      »Guten Morgen, Andrew«, flüstere ich sanft, um die schöne Stimmung zwischen uns nicht kaputt zu machen. Es ist so wunderbar friedvoll.

      »Guten Morgen, Liebes«, murmelt er genauso leise zurück und hebt seine Lider. Sattes Meergrün unter langen dunklen Wimpern hält mich fest. Seine Augen faszinieren mich immer wieder aufs Neue, auch wenn wir uns schon mehrere Jahre kennen.

      Ich streichle seinen Penis, der sich mir mit samtiger Härte entgegenstreckt.

      »Nicht«, bittet Andrew mich. »Heute sind wir im Satisfactorium. Ich möchte diesen Julio zusammen mit dir genießen. Kannst du mich verstehen?« Stumm fleht er um Vergebung, dass er meiner Einladung nicht folgt.

      »Aber sicher. Ich hoffe, es wird so schön, wie du dir das wünschst«, antworte ich.

      »Er ist wirklich unglaublich attraktiv, Sophie. Ich freue mich schon sehr auf euch zwei.« Er lächelt mich an und seine Pupillen vergrößern sich aufgrund der Vorfreude. Heute würde er voll und ganz auf seine Kosten kommen. Zum ersten Mal haben wir einen Satisfactor gefunden, der uns beiden gefällt. Auch in mir macht sich eine gewisse Neugier auf die Ménage-à-trois breit, die uns hoffentlich beide befriedigen wird.

      Kichernd wie Kinder genießen wir wenig später zu zweit das Bad in der Nebeldusche. Als wir uns schließlich auf den Weg in das Satisfactorium machen, sind wir für die Öffentlichkeit wieder in unsere Rollen geschlüpft. Andrew sichert in einem vorschriftsmäßigen Abstand mein Umfeld und ich gebe mich so, als wäre er unsichtbar. Es ist wirklich nicht leicht, Andrew zu ignorieren, wo ich doch viel lieber Hand in Hand mit ihm laufen würde.

      Die anfängliche Angst, die unsere ersten Termine zu dritt begleitet hat, ist verschwunden. Das vertraglich festgelegte Stillschweigen gibt uns die Sicherheit, die wir so dringend benötigen. Niemand verlor bisher auch nur ein Wort über das, was in den Diensträumen

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