Herzversagen - Ein Schweden-Krimi. Jonas Moström

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Herzversagen - Ein Schweden-Krimi - Jonas Moström

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sah, dass die Besetzung für die Sommerwochen jetzt akzeptabel war. Wenn er Åkerman als vollwertigen Kollegen rechnete. Åkerman hatte gerade erst seinen Abschluss auf der Polizeischule gemacht, und es war sein erster Sommer in Sundsvall. Axberg musste jedoch nicht lange darüber nachdenken. Als er sah, wie erleichtert alle waren, wusste er, dass die Entscheidung schon gefallen war.

      »Danke, Jens«, sagte er und nickte ihm zu. »Da hast du uns wirklich aus einer schwierigen Situation gerettet.«

      Als Antwort lächelte Åkerman zufrieden.

      »Sind wir fertig?«, fragte Sofia Waltin. »Ich muss in zehn Minuten einen Zeugen vernehmen.«

      »Ja, der wichtigste Beschluss des Tages ist wohl gefasst«, sagte Axberg. »Ansonsten wisst ihr alle, was ihr zu tun habt. Ich selbst werde mich um den Fall häuslicher Gewalt in Timrå kümmern. Sankari leitet bis auf Weiteres die Drogenermittlung.«

      Sankari nickte. »Wir überwachen weiterhin die Schulhöfe. Heute am Hedengrenska Gymnasium. Leider ist es schwierig, zivile Ermittler auf einem Schulhof unterzubringen. Das Alter verschwindet auch durch eine Verkleidung nicht.«

      »Am besten, du ziehst eine Perücke an und nimmst ein Springseil mit«, sagte Hamrin.

      Sankari ignorierte den Sarkasmus.

      »Es ist erwiesen, dass der Handel mit Hasch und Ecstasy unter den Jugendlichen zunimmt. Es wurde mehr beschlagnahmt . . .«

      »Die Statistik zeigt einen fünfzigprozontigen Anstieg der Anzeigen innerhalb von zwei Monaten«, ratterte Åkerman herunter, als hätte er es auswendig gelernt.

      Axberg ging zum Kaffeeautomaten, wählte Espresso und sagte: »Und das Seltsame ist, dass keiner sagen will, wie er an den Dreck gekommen ist. Normalerweise bricht immer einer unter dem Druck zusammen und erzählt die Wahrheit. Nur die Vierzehnjährige, die fast an einer Überdosis gestorben wäre, hat was gesagt . . .«

      »Johanna Svensson«, warf Åkerman ein.

      »Genau«, sagte Axberg, »aber das Einzige, was wir aus ihr rausbekommen haben, war, dass sie die Tabletten von einem unbekannten Mann gekauft hat. Während der Mittagspause, hinter der Turnhalle. Sie weigert sich zu erzählen, wie sie überhaupt Kontakt zu ihm bekommen hat und wer außer ihr noch beim Kauf dabei gewesen ist.«

      Axberg ging an seinen Platz zurück.

      »Im Übrigen haben wir nur indirekte Beweise dafür, dass das Zeug tatsächlich in den Schulen selbst verkauft wird«, fasste er zusammen.

      »Abgesehen von dem Hasch, das in der Granbergsschule beschlagnahmt wurde«, berichtigte Pablo ihn.

      Hamrin ließ sich mit einem dumpfen Knall zurück gegen die Wand fallen.

      »Das war doch vor über drei Monaten«, stöhnte er.

      »Jedenfalls besser als nichts«, sagte Pablo.

      »Ach, lass gut sein«, unterbrach Axberg. »Es ist wichtig, dass wir einen Weg in die Organisation finden, die dahintersteckt. Denn bei den Mengen, die im Umlauf sind, muss es sich um eine Organisation handeln. Und das Ganze geschieht offensichtlich sehr diskret.«

      »Ich gehe von einem gut entwickelten Kuriersystem aus, das wir knacken müssen«, sagte Sankari und leckte sich die Reste der Apfeltasche von den Fingern.

      »Und das schnell«, sagte Axberg. »Beunruhigte Eltern fragen sich, warum die Polizei nichts unternimmt. Ståhl stellt mir auch jeden Tag diese Frage. Er will Resultate sehen.«

      Hamrin verschränkte seine Hände, drehte sie um und ließ sie knacken.

      »Er darf gerne seine Papierberge verlassen, herkommen und selbst mit anpacken.«

      Niemand am Tisch kommentierte das. Die ständigen Belehrungen des Polizeichefs der Region waren allen nur zu bekannt. Die Sonne fiel durch die schmutzigen Fenster, die zur Storgata hinausgingen. Axberg spürte, wie sein Nacken angenehm warm wurde.

      »Ich muss jetzt jedenfalls los«, sagte Sofia und stand auf.

      »Du hast Recht«, sagte Axberg, »es ist schon zwanzig nach.«

      Genau in dem Moment klingelte das interne Telefon. Sofia beeilte sich hinauszukommen, während Axberg den Hörer abhob und antwortete. Das Gespräch war kurz. Axberg übernahm wieder mal die Rolle des Verteidigers der Polizeiarbeit. Die Kollegen hörten interessiert zu. Es war ungewöhnlich, dass das Telefonat durchgestellt worden war, obwohl sie sich in einer Besprechung befanden.

      »Leider«, sagte Axberg. »Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass es sich nicht um ein Verbrechen handelt. Falls neue Fakten vorliegen, können Sie die ordnungsgemäß melden. Das müssen Sie akzeptieren.«

      Axberg seufzte und legte auf.

      »Das war wieder Pfarrer Ekstedt aus Ljustadalen.«

      »Der, dessen Mutter vor zwei Wochen gestorben ist?«, fragte Sankari.

      »Genau der. Er hat seit letzter Woche fast jeden Tag angerufen und verlangt, dass wir uns der Sache noch einmal annehmen. Jetzt behauptet er, dass ein alter Wecker, der auf dem Nachttisch der Frau stand, verschwunden ist . . .«

      Hamrin löste sich von der Wand und machte einen Schritt nach vorn.

      »Er soll verdammt noch mal Ruhe geben. Der Fall ist abgeschlossen. Wir haben nichts gefunden, was auf ein Verbrechen hinweist.«

      Hamrin machte eine Pause und atmete tief ein.

      »Was ist da draußen eigentlich passiert?«, fragte Sankari.

      »Nichts«, donnerte Hamrin. »Wir wurden gerufen, weil der Arzt ein Verbrechen nicht ausschließen konnte. Auf ihrem Nachttisch lagen nämlich mehrere Schachteln Schlaftabletten. Der Arzt glaubte, sie hätte vielleicht eine Überdosis genommen. Und der Pfaffe hat die ganze Zeit was davon gefaselt, dass jemand während der Nacht im Zimmer gewesen sei.«

      Sankari zog fragend eine Augenbraue hoch.

      »Warum glaubte er das?«

      »Weiß der Teufel. Er konnte auch nichts Genaueres sagen.«

      »Und?«

      »Wegen der Tabletten ist es zu einer Polizeisache geworden, sogar mit rechtsmedizinischer Untersuchung.«

      »Was kam dabei heraus?«, fragte Pablo.

      Hamrin verjagte eine Fliege, die sich ins Zimmer geschmuggelt hatte.

      »Dass die Gute gestorben ist, weil ihr altes Herz nicht mehr schlagen wollte. Der Todesfall war vollkommen natürlich. In ihrem Blut gab es keine Spuren von Medikamenten. Ich habe den Obduktionsbericht selbst gelesen. Außerdem deutete nichts auf einen Einbruch oder auf Diebstahl hin.«

      Axberg trank den Espresso aus und dachte nach.

      »Der Fall wurde korrekt bearbeitet. Aber der Pfarrer gibt offensichtlich keine Ruhe. Er war schon die ganze Zeit davon überzeugt, dass jemand in dieser Nacht im Haus gewesen ist. Und die verschwundene Uhr bestätigt ihn jetzt natürlich noch einmal in diesem Glauben.«

      »Er

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