Frühchristliche apologetische Schriften. Группа авторов
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14. Kult der Penaten
1. Auch was die Penaten sind, will ich darzulegen suchen, damit nichts von mir ausgelassen «scheine. Diejenigen, welche» das Leben «für nichts anderes ansehen», als die Möglichkeit zu essen und zu trinken, haben sich diese Götter in ihren niedrigen Begierden ersonnen, indem sie die Nahrung des Leibes, welche durch die täglichen Mahlzeiten zugeführt wird, zum Wohle der Menschen mit diesem Namen vergöttert haben. Weil durch die Mahlzeiten die körperliche Schwäche gestärkt wird, bestimmten sie die Nahrungsmittel zu ihrem einzigen Gott, unkundig der Wahrheit des göttlichen Ausspruches. 2. Als nämlich der Herr Jesus Christus, für unser Heil besorgt, mit dem Teufel in göttlichem Ringen um seine Majestät stritt und zugleich, um die Menschheit, die er angenommen hatte, aus dessen Schlund zu erlösen, schlug er ihn durch folgende Antwort. Als der Teufel zu ihm sagte: „Wenn Du der Sohn Gottes bist, so mache, daß diese Steine Brot werden“, gab ihm der Herr zur Antwort: „Nicht vom Brote allein lebt der Mensch, sondern von jedem Worte Gottes“. Da sie also das Wesen des Menschengeschlechtes mißkennen, haben sie die täglichen Mahlzeiten unter diesem Namen vergöttert. Denn alles, was die Menschen essen, wird „penus“ genannt: daher sind auch die Vorratskammern11 , daher auch die Penatengötter von verworfenen und niedrigen Menschen in erbärmlicher Weise zusammengedacht worden. Lernt aber, was die Vesta ist, damit ihr nicht glaubt, sie sei etwas Altehrwürdiges oder mit höchstem religiösem Schauer entdeckt worden. Sie ist das häusliche Feuer, welches im Herd dem täglichen Gebrauch dient. Daher soll sie Köche zu Priestern haben, nicht elende Jungfrauen, welche die Loderasche eben dieses Feuers hintansetzen und dafür ihren Körper preisgeben und zur Sünde gezwungen werden, oder, falls sie in der Jungfräulichkeit verharren, Ehre und Würde eines ruhmvollen Namens einbüßen.
15. Kult des Palladiums
1. Hort auch, was das Palladium für eine Gottheit ist. Es ist ein Götterbild, gefertigt aus den Gebeinen des Pelops. Der Skythe Abaris hat es nach der Überlieferung gemacht. Bedenkt nun, wie beschaffen das Ding ist, welches der skythische Barbar geweiht hat. Ist überhaupt etwas bei den Skythen mit menschlichen Vernunftgründen ersonnen und konnte jener verwilderte und immer mit grausamer und unmenschlicher Härte verfahrende Menschenstamm bei Gründung von Religionen etwas Rechtes erfinden? 2. Dieses Götterbild verkaufte Abaris den Trojanern, indem er den törichten Menschen lügenhafte Versprechungen machte. Es wurde ein Gott verkauft, um dem Käufer zu nützen, und der Käufer betete unterwürfig an, was er kurz vorher zur Versteigerung ausgestellt gesehen. Die Wesenheit eben dieses Götterbildes bilden die Gebeine des Pelops. Wenn du, Abaris, elende Menschen in ihren Gebeinen verehren willst, so sammle wenigstens die Überreste eines reineren und keuscheren Menschen. Es mögen sich mit dem Bilde, das du machst, Tugendverdienste eines Menschen verbinden. Pelops ging den Schlüpfrigkeiten eines Liebhabers nach und mußte den Verlust seiner lange preisgegebenen Scham erdulden. Doch auch bei dem Erwachsenen fehlte die Freveltat nicht den, dessen Tochter er begehrte, ermordete er mit Verräterlist, auch an dem Verräter selbst verging er sich eidbrüchig und stürzte ihn, um den versprochenen Lohn nicht auszahlen zu müssen, schroffe Felsenhänge hinab. Siehe, wessen Gebeine ausgewählt wurden, um daraus einen Gott zu machen als Schutzherrn von Städten und Reichen! 3, Doch er war weder ein Schätzer noch nützte er einmal, und er sah aus dem Fall der Städte, in welchen er sich befand, was ihm bevorsteht. Troja wurde von den Griechen in Brand gesteckt, Rom von den Galliern, und bei beiden Bränden blieb das Palladium erhalten, aber erhalten nicht durch eigene Kraft, sondern durch menschlichen Schutz. Denn an beiden Orten befreien es Menschen es wurde fortgetragen, um nicht in menschlichem Feuer zu verbrennen. Einer so großen Gottheit war also menschlicher Schutz notwendig und sie suchte menschliche Hilfe, um nicht zu verbrennen. Nur fortgeschafft wurde das Palladium vor dem Brande, nicht davon12 bewahrt. Das Urteil ist gefällt, es harrt die Strafe, das Feuer droht, das Feuer drängt, dem es nicht entgehen kann. 4. Schon geht schwanger die himmlische Flamme, schon zeigt sich das Kommen der göttlichen Strafe, schon wird künftiges Unheil und Verderben verkündet. Bei diesem Brand wird das Palladium keinen Zufluchtsort finden können. Dieses Feuer erforscht das Verborgene, sucht das Versteckte, und was immer irrende Menschen in eitler Einbildung zugrunde gerichtet hat, wird von der wilden Verheerung der Flammen erfaßt. „Es kommt nämlich“, heißt es, „der Tag des Herrn wie ein brennender Ofen“. Du hast es gehört, was kommen soll. Du hast es gehört, was kommen soll. Nichts gibt es, was von dir gesammelt, in den Speichern des Herrn zu ruhen käme. Du wirst brennen wie Stroh, dessen nichtige Wertlosigkeit für Glut und Asche aufbewahrt wird, von welchem das wilde Feuer mit zwingender Gewalt eines Geistes sich nährt. 5. Das ist euer Ausgang und Ende, das ist die Strafe, welche Gott für betrogene Menschen bestimmt hat, daß derjenige in ewigen Flammen brennt, welcher gegen den göttlichen Willen einen elenden Menschen betrogen oder zugrunde gerichtet hat. Doch ich will sorgfältig untersuchen, welcher Minerva sie dies13 als Sinnbild zuweisen wollen. Bekanntlich waren es mehrere Minerven und keiner ist in dieser Sache anderer Meinung. Wir wollen deshalb von den einzelnen ihre Abstammung, Anweisungen, Kunstfertigkeit und Sinnesrichtung aufsagen, um aus all dem nachweisen zu können, welcher Minerva zu Ehren das Palladium geweiht wurde.
16. Kult der fünf Minervae
1. Wenn wir darüber nachlesen, so berichtet uns das Altertum von fünf Minerven. Die eine ist die Tochter des Vulcan, welche Athen gegründet hat, welcher aus den Landorten eine Bauernschar das Geleite gegeben hat zu einer städtischen Lebensordnung. Eine andere war in Ägypten Tochter des Königs Nilus, Lehrmeisterin der Webekunst.