Die Rebellin und ihr Held. Grace Goodwin

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Die Rebellin und ihr Held - Grace Goodwin Interstellare Bräute Programm

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Astra gehörte bezüglich ihrer Gesetzlosigkeit zu den respektableren. Styx und Kronos ebenfalls. Aber die anderen beiden Legionen—Cerberus und Sirena? Die waren skrupellos. Auftragskiller. Mörder. Diebe. Sie handelten von Waffen bis Sklaven mit allem, ohne Reue und Gewissen. Ich vermutete, dass die Abgesandten, mit denen ich verabredet war, die Abzeichen von einer dieser beiden tragen würde.

      Der Astra-Legionär an der Bar war eine verbotene Frucht, die ich plötzlich nur allzu gerne kosten wollte. Vielleicht hatte ich ja unrecht. Vielleicht konnte ich mir vor meinem Treffen ja doch noch ein wenig Vergnügen gönnen. In der Koalitionsflotte war uns immer eingetrichtert worden, dass wir uns von Rogue 5-Einwohnern fernhalten sollten, egal aus welcher Legion. Sie waren Rogues, also Abtrünnige, wie der Name ihrer Mondbasis schon sagte. Wilde. Auf der Erde würde man sie als schlechten Umgang ansehen. In dieser Hinsicht standen sie jedenfalls schlechter da als die Koalitionsvölker.

      Aber wenn es um Sex ging? Scheiß auf die Regeln und Vorschriften. Ich hatte keinen Zweifel, dass er genauso wild sein würde wie seine Heimatwelt. Der schlechte Umgang von Rogue 5 war da bestimmt richtig gut. Und ich hatte keinen Zweifel, dass auch er sich gerne ein wenig Vergnügen gönnen würde. Einen Quickie. Es war schon eine Weile her, dass ich einen Orgasmus durch einen Mann gehabt hatte, und ich ging davon aus, dass seine Größe proportional verteilt war. Überall. Meine Pussy zog sich bei dem Gedanken zusammen.

      Als wüsste er, dass ich über ihn nachdachte—und darüber, was er anstellen könnte, wenn wir die nächstgelegene horizontale Oberfläche erreichten—drehte er sich herum und traf meinen Blick.

      Mein Atem stockte, und eine Hitzeflut wallte in mir hoch, als hätte ich mir gerade ein paar Tequila-Shots reingekippt. Verdammte Scheiße, war der scharf.

      Ich schätzte ihn auf etwa zwei Meter fünf. Problemlos. Er war stämmig, der größte Mann, den ich je gesehen hatte, und ich hatte schon neben Atlanen im Bestien-Modus gekämpft. Er stellte Football-Spieler, Strongman-Teilnehmer, verdammt, selbst sagenumwobene Wikinger in den Schatten. Er hatte schwarzes Haar und so dunkle Augen, dass ich den Unterschied zwischen Iris und Pupillen nicht sehen konnte. Selbst hier am anderen Ende des Raumes entgingen mir die scharfen Wangenknochen und das kantige Kinn nicht. Eine königliche Nase. Volle Lippen. Würde er Brille und Krawatte tragen, würde ich sein Hemd zerreißen und darunter ein riesiges S-Symbol auf einem schimmernden Superhelden-Trikot finden. Seine Superkraft wäre Höschen-Zerstörer, denn meines war ruiniert.

      Auf der Erde war gerade erst die letzte Version eines Superhelden-Films rausgekommen, als ich mich zur Koalition meldete und die Erde hinter mir ließ. Dieser Kerl wäre ein perfekter, dunklerer, Alien-Doppelgänger meines Lieblingshelden gewesen.

      Er würde mich ficken. Da war ich ausgesprochen zuversichtlich. Abgesehen von meinen weiblichen Instinkten wandte er den Blick nicht ab, wanderte mir weiter über Gesicht, Mund, und was er sonst noch von mir sehen konnte, während ich am Tisch saß.

      Nur ein Blick von ihm, und Lust loderte in mir, bis ich zitterte. Ich hatte auf der Erde schon mit Männern am anderen Ende eines Raumes Blicke ausgetauscht. Mit ihnen geflirtet. Und sie gefickt. Ich war eine Frau und ich hatte Bedürfnisse, und dafür schämte ich mich nicht. Aber ich war stärker davon erregt, diesen Alien auch nur anzublicken, als ich es je von einem Kerl auf meinem Heimatplaneten gewesen war. Verdammt, je von einem Kerl, mit dem ich geschlafen hatte.

      Der Alienmann war... wirkungsstark, und das aus zwanzig Schritt Entfernung. Wenn er mich erst anfasste...

      Ich leckte mir über die Lippen und versuchte, mir vorzustellen, wie er auf meiner Zunge schmecken und sich unter meinen Händen anfühlen würde. Das kleine Zucken meiner Zunge über meine Lippen ließ ihn die Augen zusammenkneifen, und er kam auf mich zu, als hätte ich ein Lasso um ihn geworfen und würde daran ziehen. Kräftig.

      Niemand kam ihm in die Quere. Niemand wagte es.

      Er blieb am anderen Ende des Tisches stehen. Blickte auf mich herab. Er verströmte eine ganze Wolke Pheromone. Er verströmte puren Sex, roch sogar danach, und ich musste die Fußsohlen mit aller Kraft in den Boden stemmen, um nicht sofort aufzustehen. Denn Aufstehen würde bedeuten, dass ich mich bewegte. Und wenn ich mich bewegte, würde ich in unter einer halben Sekunde um ihn gewickelt sein. Ich würde ihn beklettern wie ein Affe, und das war nicht gerade die Art, wie man hier unbemerkt blieb.

      „Du solltest nicht hier sein, Weib.“ Das tiefe Brummen seiner Stimme lief mir über die Haut wie Basstöne aus einem Lautsprecher, und meine Nippel waren sofort hart wie Stein.

      Wie man auf der Erde sagte, das war eine harte Ansage. Nun, da ich aus der Koalition draußen war, konnte mir niemand mehr vorschreiben, was ich zu tun hatte.

      „Ich kann schon auf mich aufpassen“, schnappte ich zurück und beäugte ihn. Verdammt, ich fickte ihn mit den Augen. Ich ließ mir Zeit, begutachtete jeden perfekten Zentimeter. Diese Lippen. So voll. So fest. Sein missbilligender Blick stachelte mich an, ihm nur noch mehr zu widersprechen. Ich sah keine Fangzähne, aber soweit ich gehört hatte, kamen die nur hervor, wenn die Hybriden von Rogue 5 eine Gefährtin nahmen. Da ich ganz bestimmt nicht seine Gefährtin war—ich gehörte niemandem—würde ich nicht in den Genuss dieser Erfahrung kommen, und das passte mir ganz gut. Ich mochte Sex auch ein wenig wilder, aber Fangzähne und Bisse?

      Er musterte mich wortlos, und ich starrte zurück. Ich weigerte mich, den Blick abzuwenden. Das Kräftemessen machte meine Pussy feucht und heiß.

      „Hey, Leutnant? Alles in Ordnung?“, rief einer der menschlichen Kämpfer aus der Aufklärungseinheit am Nebentisch, und ich verzog das Gesicht. Verdammt. Ich war ehrenhaft aus der Koalitionsflotte entlassen worden, aber meine Neuro-Implantate waren immer noch aktiv. So konnte ich von anderen Kämpfern gescannt werden, wenn sie ihre Flotten-Uniform mit der notwendigen Technik trugen. In den neuesten Uniformen scannte diese Technik laufend die Umgebung auf Freund wie Feind, und spürte auch die geringsten Hive-Frequenzen auf.

      Nachdem Prime Nial von Prillon Prime, der Anführer der Koalition der Planeten und oberster Befehlshaber des gesamten Militärs, erlassen hatte, dass auch von Hive-Technologie verseuchte Veteranen wieder nach Hause zurückkehren durften - tja, da wurde es für den Geheimdienst der Koalition ziemlich schnell zur obersten Priorität, herauszufinden, wer gefährlich sein würde und wer nicht. Niemand wollte, dass bei einem Krieger, Kämpfer oder Kampflord mit Implantaten die Hive-Signale anklingelten und ihn auf Amoklauf schickten.

      Und so hatten die neuesten Uniformen Scanner, und alle Militärbediensteten hatten Transmitter unter die Haut gepflanzt, die von diesen Uniform-Scannern gelesen werden konnten. Und das kam mir im Moment ungelegen. Hier draußen galt: einmal ein Leutnant, immer ein Leutnant, auch wenn ich die Uniform abgelegt hatte.

      Bevor ich antworten konnte, knurrte der riesige Alienmann vor mir. Eine hörbare, sanfte Warnung an alle, denen vielleicht einfallen könnte, sich einzumischen.

      Das Aufklärungsteam stand gesammelt auf und legte die Hände an ihre Kanonen, bereit, es für mich mit einem Alien von Rogue 5 aufzunehmen. Was ihren Tod bedeuten würde.

      Tapfer, aber dämlich. Zweifellos hatte auch der Whiskey inzwischen ihre Sinne in gefährlichem Ausmaß benebelt.

      Ich stand auf und wandte dem Alien den Rücken zu. Ein kalkuliertes Risiko, das meine Haut kribbeln ließ, und mein ganzer Körper wollte vor Lust heulen. Vielleicht würde er mir ja den Arm um den Hals schlingen und mich an sich reißen. Vielleicht würde er mir die Beine spreizen und mich von hinten nehmen, während alle zusahen. Irgendwann in den letzten paar Jahren waren meine Phantasien düster und gierig geworden. Voller Tabus, für Erdenverhältnisse. Zu wild.

      Ich schob diese Gedanken beiseite und

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