Die Baby Mission. Jessa James

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Die Baby Mission - Jessa James

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habe sogar schon ihre Namen: für Mädchen, für Jungen.

      Ich nickte mit dem Kopf, während die Ärztin mich zu beruhigen versuchte, aber ich wusste, was sie wirklich sagte.

      Mir war die Zeit davongelaufen.

      All die Jahre auf dem College und das Jurastudium. All die späten Abende, in denen ich mich bemühte, mich als Partnerin im ersten (oder zweiten oder dritten) Jahr zu beweisen. All die Zeiten, in denen ich mir einen noch größeren Vorrat an Verhütungsmitteln zugelegt habe, weil es ein Desaster gewesen wäre, schwanger zu werden…

      All diese Zeiten strömten auf mich ein, während ich aus Dr. Altmans Büro lief. Sie drückte meinen Ellbogen und sagte zum letzten Mal, dass alles gut werden würde. Ich ertappte mich bei der Frage, wie oft sie das wohl zu ihren Patientinnen sagt, während ich das Foyer durchquerte.

      Ich stieg in meinen weißen Mercedes, schützte meine Augen mit einer Sonnenbrille vor der hellen Sonne und zuckte leicht zusammen, weil der Sitz so heiß war. Ich wusste, dass ich unter Schock stand. Es dauerte nur eine Weile, bis er mich einholte. Um genau zu sein, zwanzig Minuten.

      Und jetzt sitze ich hier und suche in meinem Handschuhfach nach dem Taschentuchpäckchen, das ich dort aufbewahre. Ich finde es, ziehe ein Taschentuch heraus und wische all den Rotz und Tränen mit dem dünnen Papiertuch weg.

       Was genau soll ich jetzt mit dieser Information anfangen?

      Es ist nicht so, als könnte ich ein paar Jahre in der Zeit zurückreisen oder gar die Uhr zurückdrehen. Das ist keine Option.

      Das Einzige, das ich nach diesen Neuigkeiten tun kann, ist mich zu beeilen und schwanger zu werden. Streich das, mich beeilen und einen gefestigten Kerl mit tollen Genen finden, der heiraten und Kinder bekommen möchte und dann schwanger werden.

      Ich sinke zurück in meinen Sitz und heule jetzt so richtig los. Es ist die Sorte Weinen, bei der ich einen Schluckauf bekomme und versuche, gleichzeitig zu atmen und zu weinen und jämmerlich darin versage.

      Jemand klopft ans Fenster, ein leises Klonk-Klonk Geräusch. Ich schwöre, ich zucke dermaßen zusammen, dass ich fast aus meinem Sitz springe, und mein Herz hämmert wie wild. Hektisch wische ich mir eine Sekunde übers Gesicht, bevor ich eine Stimme höre, die leicht vom Fenster verzerrt wird.

      „Ich bin’s, Olive“, sagt sie. „Geht’s dir gut?“

      Ich lasse sämtliche Luft auf einmal entweichen und blinzle ihr entgegen. Sie erwidert meinen Blick besorgt.

      „Was machst du hier draußen?“, will sie wissen und gestikuliert zu dem dunklen Parkhaus.

      Ich greife zur Seite und drücke auf den Knopf, um die Türen zu entriegeln und bedeute ihr, einzusteigen. Sie rennt um den Wagen auf die andere Seite, wobei ihre Manolo Blahniks über den Asphalt klappern. Sie steigt ein, ihre langen roten Haare fließen perfekt über ein hautenges florales Etuikleid.

      Neben ihr fühle ich mich wie ein erbärmliches Häufchen Elend, was mir erneut die Tränen in die Augen treibt.

      „Oh, oh mein Gott!“, ruft Olive und macht Anstalten, mich zu umarmen. „Komm her.“

      Ich erlaube es ihr und beuge mich unbeholfen über meine Mittelkonsole. Ich bemühe mich, keine meiner Tränen auf ihr überraschend weiches Kleid zu vergießen, indem ich mein Gesicht leicht von ihr abwende, als sie mich umarmt. Allerdings lasse ich es auch nicht ausarten. Kein Schluchzen und kein Schluckauf.

      Sowie meine Tränen versiegen, löse ich mich von ihr, bereit, das bisschen zusammenzukratzen, das von meiner Würde noch übrig ist. Olive findet die Taschentücher und reicht mir eines und ich gebe mein Bestes, mein Gesicht zu trocknen. Bis zu diesem Augenblick hatte ich nicht einmal an mein Makeup gedacht, aber ich bin mir sicher, dass mein Mascara und Eyeliner schrecklich aussehen.

      „Geht’s dir gut?“, fragt Olive, die ihre Hand auf mein Schulterblatt legt. Sie drückt leicht, womit sie mich an Dr. Altman erinnert. Ist das die allgemein gültige Reaktion auf eine weinende Frau oder so was?

      Ich räuspere mich. „Mir geht’s gut. Es ist nur… ich bin gerade von der Fruchtbarkeitsärztin zurückgekommen.“

      „Oh mein Gott. Bist du… unfruchtbar??“ Olives Gesicht wirkt ganz besorgt und sie flüstert das Wort unfruchtbar nur.

      „Nein, nicht unbedingt“, sage ich kopfschüttelnd. „Sie hat mir nur einen unverrückbaren Zeitrahmen genannt. Wenn ich ein Baby will, muss ich jetzt anfangen.“

      „Na ja… ist das nicht der Sinn davon, zu einem Fertilitätsexperten zu gehen?“ Olive runzelt die Stirn. „Ich dachte, du wärst bereit, anzufangen!“

      „Es ist nur… ich denke, ich war bereit, damit anzufangen… zum Beispiel Farbpaletten für das Kinderzimmer auszusuchen oder ein Buch über Babynamen zu kaufen. Aber ich war noch nicht so ganz bereit, mich wirklich schwängern zu lassen. Aber jetzt habe ich kaum eine andere Wahl. Meine dämlichen Ovarialfollikel wollen sich nichts anderes sagen lassen.“

      Ich schniefe und gestikuliere zu dem Taschentuchpäckchen. Sie reicht es mir stirnrunzelnd.

      „Meine Güte, ich bin ein Jahr älter als du. Vielleicht sollte ich meine Follikel auch mal überprüfen lassen“, meint sie. „Ich habe noch nie wirklich darüber nachgedacht, keine Kinder bekommen zu können.“

      Ich blinzle sie an. „Es tut mir leid, ich wollte dich nicht mit meinem Babyfieber anstecken.“

      Sie lächelt und tut meine Sorgen mit einem Wink ihrer Hand ab.

      „Das ist keine große Sache. Wir reden hier über dich, oder nicht?“

      Ich atme zittrig aus und lehne mich auf meinem Sitz zurück.

      „Ja. Ich schätze mal… ich weiß nicht. Ich schätze, ich werde es jetzt wirklich durchziehen und mich künstlich befruchten lassen müssen.“

      „Oder du könntest einfach einen One-Night-Stand wagen und auf das Beste hoffen“, spekuliert Olive. „Oooohhh, oder! Du könntest jemanden bitten, dein Babydaddy zu sein. Du weißt schon, einen Haufen rechtlicher Verträge aufsetzen, die ihn jeglicher Verantwortung entbinden.“

      „Ja, aber dann müsste ich erstmal jemanden suchen und ihn dann tatsächlich fragen. Ich bin nicht wirklich scharf darauf, haufenweise Kerle kennenzulernen“, wende ich ein.

      „Ähm, du hast morgen Abend ein Date mit einem super gut aussehenden Mann, du Dussel. Einfacher als das wird es nicht. Frag ihn einfach!“

      Ich bedenke Olive mit dem angewidertensten Blick, den ich aufbringen kann. „Ja, klar. Ich werde Jett einfach bitten, mein Samenspender zu sein. Ich bin mir sicher, das wird er lieben.“

      „Warum nicht? Was hast du schon zu verlieren?“

      „Ähmmm meine Würde zum Beispiel.“

      Sie macht ein Ppppffff-Geräusch, das wie ein Furz klingt. „Tu es. Deine Ovarialfollikel sagen, du solltest es tun. Sieh mal, hör auf so ein Gesicht zu machen, hör auf, zu reagieren, und denk einfach mal eine Sekunde darüber nach. Warst nicht sogar du diejenige, die meinte, dass er vermutlich nicht auf

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