50 Praxistools für Trainer, Berater und Coachs. Susanne Klein

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50 Praxistools für Trainer, Berater und Coachs - Susanne Klein Whitebooks

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Gewinn für Seminar- und Coachingteilnehmer. So finden Sie heute kaum noch Berater, Trainer oder Coachs, die mit nur einer Methode beraten, trainieren oder coachen.

      In der Graphik oben ist zu erkennen, dass jeder Schule eine Jahreszahl zugeordnet ist. Diese bezieht sich auf die Institutsgründung durch den Begründer der Methode oder auf die erste einschlägige Veröffentlichung mit der noch heute gültigen Bezeichnung der Richtung – je nachdem, was zuerst eintrat.

      Gesprächspsychotherapie nach Rogers

      Die älteste Methode ist die Gesprächspsychotherapie nach Carl Rogers. Sein Verdienst ist die konsequente Umsetzung einer humanistischen Denkhaltung. Seine therapeutische Form ist mehr eine Lebenseinstellung und eine Haltung gegenüber Menschen als eine therapeutische Methode mit Tools. Aus seinem therapeutischen Ansatz haben sich viele weitere Methoden entwickelt. Die dreißiger und vierziger Jahre waren geprägt von der Entwicklung des Psychodramas nach Levy Moreno, von der Gestalttherapie nach dem Ehepaar Lore und Fritz Perls sowie Paul Goodman und von der Verhaltenstherapie, die ganz auf dem behavioristischen Denken basierte. Perls und Moreno waren Zeitgenossen und experimentierten mit dem Thema »Psychotherapie«. Sie integrierten verschiedene Kunstformen in ihre Arbeit (Theater, Malerei) und versuchten so, die Arbeit mit den Klienten mehr in Richtung Selbsterfahrung zu entwickeln.

      Das Ich im Mittelpunkt

      Das Ich und die individuelle Geschichte steht im Zentrum dieser Richtungen. Ziel ist es, in der Therapie Konflikte aus der Kindheit zu überwinden und ein neues und selbstbestimmtes Leben zu beginnen. Hierzu finden Sie Tools dargestellt, die im organisatorischen Kontext Anwendung finden können. Aus der Kognitiven Verhaltenstherapie wird das Element angesprochen, das nach wie vor Entscheidungen von Menschen beeinflusst: die Attribution (siehe Tool 3). Außerdem wird die Methode des Rollenspiels (siehe Tool 31) dargestellt, die ein Klassiker im Training geworden ist.

      Parallele Entwicklungen

      In den fünfziger Jahren gab es viele Parallelentwicklungen. Hier entwickelten sich die Hypnotherapie (Milton Erickson), die Rational-Emotive Therapie (Albert Ellis, eine Entwicklung der Kognitiven Verhaltenstherapie), die Systemische Therapie (Mara Selvini-Palazzoli, Mailänder Schule), die Familientherapie (Virginia Satir) und die Transaktionsanalyse (Eric Berne und Thomas A. Harris). Sie schließen zum Teil an Ideen der Psychoanalyse, aber überwiegend an die Humanistische Psychologie an.

      DIE SIXTIES

      Neuheiten der sechziger Jahre waren der Provokative Stil (Frank Farrelly) und die Hinzuziehung kognitiver Aspekte zur Verhaltenstherapie. Ganz neue Aspekte brachten der Konstruktivismus, die Verankerung der Systemischen Therapie und die Idee einer Kurzzeittherapie. Eine Therapie musste per Definition nun nicht mehrere Jahre dauern, sondern man wagte das Experiment, Klienten nach sechs bis zehn Sitzungen auf die eigenen Füße zu stellen.

      Emanzipation der Methoden aus klinischem Bereich

      Therapeutische Interventionen kamen nun nicht mehr nur psychisch Kranken zugute, sondern es wurden auch Familien und Individuen in Konflikten beraten. Die Methoden emanzipierten sich hier erstmals aus dem klinischen Bereich. Heute sind sie selbstverständlicher Bestandteil in Beratung, Training und Coaching. Die Assoziation mit »Krankheit« oder »auf die Couch legen müssen« ist vorbei. Die Methoden werden als hilfreiche Begleiter wahrgenommen und genutzt. Diese psychologischen Methoden werden zunehmend mit sozialwissenschaftlichen und betriebswirtschaftlichen Methoden kombiniert.

      DIE SEVENTIES

      In den siebziger Jahren kamen das Focusing (Eugene Gendlin) und das Neurolinguistische Programmieren (NLP, Richard Bandler und John Grinder) hinzu. Das Focusing wurde noch für die Therapie entwickelt, hat heute aber einen festen Platz im Selbst- und Stressmanagement. Auch das NLP begann klinisch und wird heute überwiegend im nichtklinischen Bereich eingesetzt.

      DIE HALTUNGEN

      Kerngedanken der Methoden

      Die Methoden unterscheiden sich durch ihre Tools, aber auch durch ihre Haltungen und Kerngedanken, die die Entwicklung der Tools maßgeblich bestimmt haben. In der folgenden Übersicht finden Sie die jeweils zentralen Haltungen und Kerngedanken, die der Methode zugrunde liegen. Es wurden in erster Linie die Haltungen ausgewählt, zu denen in diesem Buch auch Tools beschrieben werden. Diese Übersicht macht Gemeinsamkeiten und Unterschiede noch einmal sehr transparent:

      ZENTRALE HALTUNGEN UND KERNGEDANKEN DER METHODEN

      Familientherapie nach Virginia Satir:

      ■ Es gibt in Systemen immer unausgesprochene Regeln, die oft wirksamer sind als die ausgesprochenen Regeln.

      Focusing:

      ■ Es ist nützlich, sich Ruhe zu gönnen, um innerlich Ordnung zu schaffen.

      ■ Nicht abgeschlossene Ereignisse kehren zurück und stiften Unruhe.

      ■ »Aufgeräumte« Personen geraten weniger schnell aus dem Gleichgewicht.

      Gestalttherapie:

      ■ Der Drang zur geschlossenen Gestalt ist ein Naturgesetz. Die Integration von offenen Gestalten führt zur Reife.

      ■ Alles, was war und ist, ist auch im »Hier und Jetzt« wahrnehmbar und bearbeitbar. Was hier geschieht, geschieht auch draußen.

      Hypnotherapie:

      ■ Das Unbewusste verfügt über wichtige Informationen.

      ■ Das Unbewusste kann Lösungen finden, die dem Bewussten unzugänglich bleiben.

      ■ Das Bewusste muss manchmal umgangen werden, um erfolgreich arbeiten zu können.

      Lösungsorientierte Kurzzeittherapie nach Steve de Shazer:

      ■ Das Problem führt nicht immer zur Lösung.

      ■ Reden über Probleme schafft Probleme.

      ■ Lösungen entstehen über Ausnahmen.

      Klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie:

      ■ Die Haltung ist wichtiger als die Methode.

      ■ Nur in einer wertschätzenden Umgebung kann sich ein Mensch in eine positive Richtung entwickeln.

      ■ Einsicht ist der Motor der Veränderung.

      Kognitive Verhaltenstherapie:

      ■ Probleme resultieren aus irrationalen Annahmen über die Welt.

      ■ Veränderung geschieht durch Einsicht und durch Verhaltenstraining im Rollenspiel.

      ■ Alles, was einmal gelernt wurde, kann auch wieder verlernt werden.

      Konstruktivismus:

      ■ Jeder Mensch konstruiert sich eine Wirklichkeit und leitet aus diesem Weltbild seine Handlungen ab.

      ■ Die individuelle

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