Impact-Techniken für die Psychotherapie. Danie Beaulieu

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Impact-Techniken für die Psychotherapie - Danie Beaulieu страница 3

Impact-Techniken für die Psychotherapie - Danie Beaulieu Beratung, Coaching, Supervision

Скачать книгу

sie entfalten sich sozusagen mit einer Depotwirkung.

      Von Peter Bamm stammt der Ausspruch: Frauen sind erstaunt, was Männer alles vergessen. Männer sind erstaunt, woran Frauen sich erinnern.

      Danie Beaulieu hilft Männern wie Frauen beruflich wie privat, unvergessliche Erinnerungen zu kreieren und davon zu profitieren.

       Bernhard Trenkle

       Vorwort der Autorin

      Was sind Impact-Techniken? Eine mögliche Antwort könnte wie folgt lauten: ein von Ed Jacobs (1994), Professor an der Universität von West Virginia, entwickeltes Verfahren. Kennzeichnend für die Impact-Therapie sind ihr Eklektizismus und die synergetische Integration verschiedener zeitgenössischer psychotherapeutischer Modelle, insbesondere der Erickson‘schen Hypnose, der lösungsorientierten Psychotherapie, des NLP (Bandler 2003), der Rational-Emotiven Therapie RET (Ellis 2003), der Transaktionsanalyse (Goulding 1999), der Gestalttherapie (Perls u. Goulding 1976) und seit kurzem auch der Theorie der Pro-Aktion.

      Impact-Techniken sind wirksam, weil sie es den Klienten in der Therapie ermöglichen, schneller und dauerhafter wichtige Botschaften aufzunehmen. Denn sie beachten mnemotechnische Prinzipien, die es dem Gedächtnis gestatten, Informationen leicht und nachhaltig aufzunehmen. Die Impact-Therapie wird durch die Verwendung von Erinnerungstechniken (Mnemotechniken) charakterisiert: eine Kommunikation, die alle Sinne anspricht und sich in den verschiedenen Ausdrucksformen des Körpers zeigt. Es geht dabei also darum, nicht allein die Ohren, sondern ebenso die Augen und die Gesamtheit der sensorischen Modalitäten anzusprechen. Das Gedächtnis versteht mehr als nur Worte! Das ist vor allem bei der Arbeit mit Kindern und Klienten zu beachten, die sich nur begrenzt verbal auszudrücken vermögen.

      Diese Erkenntnisse wurden zwar in zahlreichen Untersuchungen, Forschungsarbeiten, Büchern und anderen Publikationen beschrieben, fanden aber aus mir unerklärlichen Gründen in der Psychotherapie bisher kaum Beachtung. Tatsache ist, dass Werbefachleute diese zeitgemäßen Kenntnisse sehr gezielt zu nutzen verstehen. Sie setzen sie ein, um Würstchen, Zigaretten oder Bier zu verkaufen!

      Sie scheinen mehr über Gedächtnisfunktionen zu wissen als die meisten Psychotherapeuten. Es genügt, sich die Wirkung einer nur selten wiederholten 3-Sekunden-Werbung vor Augen zu führen! Es gelingt damit, das Konsumverhalten geschickt zu beeinflussen, ohne dass es der Verbraucher bemerkt und ohne seinen Widerstand dagegen zu mobilisieren. Wir können dieses Vorgehen zwar kritisieren, aber seine Wirksamkeit nicht leugnen. Die Werbefachleute nutzen ein Wissen, das auch jeder Therapeut besitzen sollte. Mit diesen Lerntechniken könnte die therapeutische Wirkung vor allem bei den Klienten gesteigert werden, die auf die konventionellen, rein verbalen Methoden nicht ausreichend ansprechen.

      Mit diesem Buch möchte ich Ihnen ein Wissen zur Verfügung stellen, das Sie leicht in Ihre tägliche Arbeit integrieren können. Darüber hinaus geht es mir darum, Ihnen eine Fülle von Techniken der Impact-Therapie zu vermitteln, die Sie unabhängig von Ihrer psychotherapeutischen Grundrichtung verwenden können. Ich würde mir wünschen, dass Sie beim Lesen dieses Buches neue Verfahrensweisen entdecken und motiviert werden, noch kreativer und mit Dynamik und Enthusiasmus Ihre Arbeit zu gestalten. Dazu wünsche ich Ihnen viel Erfolg, Spaß beim Lesen und zahlreiche neue Einsichten.

       Danie Beaulieu

       Die Grundlagen der Impact-Techniken

      Wenn ich Impact-Techniken erkläre oder anwende, lösen sie häufig Reaktionen des Erstaunens aus: Die Zuhörer sind überrascht, dass mit nur wenigen Objekten und einfachen Interventionen eine große Wirkung erzielt werden kann. Das ist nicht erstaunlich, wenn man weiß, wie Gehirn und Gedächtnis funktionieren. Ich möchte daher die 8 Grundprinzipen der Mnemotechniken darstellen, mit denen es in der Psychotherapie möglich ist, schneller und leichter Spuren im Gedächtnis zu hinterlassen.

      Der Mensch lernt am besten unter Einsatz all seiner Sinne, nicht nur der Ohren, dem bevorzugten Kanal in der Psychotherapie. Dabei ist das audiophone System aus neurophysiologischer Sicht das am wenigsten entwickelte und vor allem das unzuverlässigste. Kommt es nicht oft vor, dass ein Klient nicht richtig zuhört und etwas anderes versteht, als der Therapeut meinte? Eine verfehlte Kommunikation beeinträchtigt die Motivation des Therapeuten und die Therapeuten-Klienten-Beziehung. Es führt auf beiden Seiten zu einer Demotivation. Häufig tröstet man sich mit der Bemerkung »Er war noch nicht so weit« oder »Ich habe alles versucht«. Das heißt im Grunde: »Ich habe alles gesagt, was ich konnte, er versteht es nicht, ich kann ihm nicht helfen.«

      Glücklicherweise gibt es noch andere, oft wirksamere Kanäle, über die ein Mensch erreicht werden kann. Hier sind vor allem die Augen zu nennen, das visuelle System. Wussten Sie, dass 60 % der Informationen, die ins Gehirn gelangen, über die Augen vermittelt werden? Wer von uns hat gelernt, mit den Klienten über die Augen zu kommunizieren? Glauben Sie, dass eine Werbung im Radio wirksamer ist als ein Fernsehspot? Und wenn nicht, warum ist das so? Die Antwort ist klar. Wenn man nicht nur die verbalen Zentren des Gehirns anspricht, sondern sich auch an die Augen richtet, erhöht sich die Wirksamkeit. Für den Impact-Therapeuten bedeutet das, dass die wesentliche Frage nicht lautet »Wie kann ich es meinen Klienten sagen?«, sondern vielmehr »Wie kann ich es ihm zeigen oder auf andere Weise erfahrbar machen?«.

      Wissenschaftliche Untersuchungen belegen immer wieder, dass eine kortikale Reaktion in den auditiven und visuellen Hirnregionen deutlicher ist, wenn eine bimodale sensorische Stimulation statt allein einer unimodalen visuellen oder auditiven Stimulation erfolgt. In anderen Worten, es wird eine größere Anzahl von Neuronen aktiviert, wenn eine Botschaft visuelle und verbale Attribute enthält, verglichen mit einer Fülle von Einzel-Stimulationen (Calvert et al. 1999, 2000, 2001; Calvert 2001). Das Hinzufügen der visuellen Dimension macht es möglich, wirksamer und von sich heraus bestimmte Regionen des Gehirns in den mnestischen Funktionen zu aktivieren (Grady et al. 1997).

       Beispiel für die Anwendung des multisensorischen Prinzips in der Psychotherapie

      Ein Junge mit allen Voraussetzungen für einen guten Schüler versagt in der Schule, weil er sich nicht genug anstrengt. Kinder spüren sehr deutlich, wenn ihnen ein Erwachsener etwas beibringen will. Schon vor dem ersten Wort verschließen sie ihre Ohren! Kennen Sie das? Und doch, jedes Kind reagiert auf eine Überraschung! Um den Widerstand des Jungen zu umgehen und um auch die anderen Sinne anzusprechen, setzen wir einen visuellen oder einen kinästhetischen Reiz, indem wir beispielsweise einige Becher aus Styropor vor ihn stellen und ihn auffordern, sie den verschiedenen »Bereichen« seines Lebens zuzuordnen (Rollerblades, Internet, Freunde, Fernsehen, Videospiele etc.), den letzten für die Schule. Es löst eine völlig andere Reaktion aus: Statt sich zu rechtfertigen, versucht er zu verstehen, was das soll. Will man ihn zusätzlich körperlich ansprechen, kann man ihm ein Glas Wasser in die Hand geben und erklären, dass dieses Glas seine gesamte Energie enthält. Er möge diese nun in die verschiedenen Becher füllen und zeigen, was in der vergangenen Woche mit seiner Energie geschah. Der Junge soll jeweils so viel Wasser in die einzelnen Becher schütten, wie er Zeit mit den verschiedenen Aktivitäten verbracht hat. Da die Schule an letzter Stelle steht, bleibt nicht mehr viel Energie für diesen Teil des Lebens übrig.

      Es besteht eine direkte proportionale Beziehung zwischen unserem Engagement für eine Sache und den Ergebnissen, die wir darin erreichen. Deshalb ist es leicht zu sehen, warum es in der Schule nicht klappt. Natürlich kann es ihm auch gesagt werden, aber wenn seine Augen es nicht verstanden haben, kommt die Botschaft oft nicht wirklich an. Die Ärztin und Neurophysiologin Guillemette Isnard hebt hervor: »Eine

Скачать книгу