Perry Rhodan 2991: Die Eismönche von Triton. Leo Lukas

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Perry Rhodan 2991: Die Eismönche von Triton - Leo Lukas Perry Rhodan-Erstauflage

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einen Funkanruf an.

      Verärgert sah Geo auf die Uhr. Dann akzeptierte er die Störung und aktivierte die Verbindung.

      »Ich bin's«, sagte Mutter Canan Peck. »Mit der üblichen Warnung, nicht die Zeit zu übersehen.«

      »Jaja, danke. Ich komme gleich hinauf.«

      Die Äbtissin, eine erstaunlich jung, fast mädchenhaft wirkende Terranerin, lächelte verständnisvoll. »Alles in Ordnung bei dir?«

      Abermals bejahte Geo Lichtblau. Die Energiespeicher der Schweigekapseln, mit denen man in die lichtlosen und völlig unbelebten Tiefen des Ammoniakmeers tauchen konnte, reichten für maximal zehn Stunden. Sieben waren bereits verstrichen ...

      »Dann bis bald, Bruder Geo.«

      »Bis bald.« Er griff nach der Steuerung und warf die Motoren an.

      Den Anzeigen zufolge funktionierten sie klaglos. Das U-Boot stieg höher und höher, bis es die Öffnung im Eis oberhalb des Ozeans erreichte.

      Mittels der eingebauten Gravopaks hievte sich die Kapsel auf die spiegelglatte, bläulich schimmernde Fläche. Wenig später glitt sie in einen kleinen Hafen. Von dort waren es nur noch zwei Kilometer bis zum Kloster der Eismönche.

      Geo schlüpfte in seinen Thermoanzug und schloss den Helm. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass das Tacet-Boot sicher verankert war, trat er durch die enge Mannschleuse hinaus ins Freie.

      Sofort wurden die Auswirkungen des Weltenbrands wieder etwas stärker spürbar; zumal Triton gerade hinter Neptun hervortrat und das Sonnenlicht auf diese Gegend fiel. Trotz der großen Entfernung zu Sol – immerhin rund 4,5 Milliarden Kilometer – stellte sich rasch das äußerst unangenehme Gefühl der Hypersensibilisierung ein.

      Obwohl er sich psychisch dagegen gewappnet hatte und trotz der vorsorglich abgedunkelten Sichtscheibe seines Helms, empfand Geo das Licht als schmerzhaft blendend. Hinzu kam die Rückkopplung der eigenen, sensorischen Wahrnehmungen.

      Er sah; und gleichzeitig fühlte er, dass er sah; und dass er fühlte, dass er fühlte ...

      Und immer so weiter, ad infinitum. Man musste viel Willenskraft aufbringen, um daran nicht irre zu werden.

      Dabei waren die Tritonier noch relativ bevorzugt; eben wegen der Distanz zum Zentralgestirn und dessen verderblicher, hyperenergetisch entarteter Quintronenstrahlung. Den Nachrichten von Terra, dem Mars oder der Venus hatte Geo entnommen, dass dort bereits zusätzlich das Gehör und der Tastsinn in ähnlich quälender Weise beeinträchtigt wurden.

      Auswirkungen auf Geruch und Geschmack waren bislang nur vereinzelt dokumentiert worden. Dennoch fürchtete Geo sich davor am meisten.

      Welchen Sinn hätte sein Leben, wenn er nicht mehr in der Lage wäre, das Bier, das er braute, abzuschmecken und hinterher zu genießen?

      *

      Das Kloster, dem Geo Lichtblau angehörte, lag in der Randzone des sogenannten Honigmelonen-Terrains.

      Es handelte sich um eine Formation aus Mulden und Bergrücken. Vermutlich war sie durch das Aufsteigen von Material aus tieferen Schichten entstanden. Sie bedeckte große Teile der westlichen Hemisphäre Tritons.

      Die Schwerkraft auf dem Mond betrug nur 0,2 Gravos. Vor Geo lag daher kein schwieriger Weg.

      Mit weiten und zugleich gemächlichen Sprüngen näherte er sich dem heimatlichen Konvent. Er erfreute sich am Anblick der fünf stumpfkegeligen Bauwerke, deren Flachdächer in unterschiedlichen Winkeln abgeschrägt waren. 200 Meter hoch, durchmaßen sie an der Basis jeweils 250 Meter.

      Sie erschienen robust, beinahe wie natürlich gewachsen. Fenster hatten sie keine – und das war gut so. Erst recht, seit in der Milchstraße der Weltenbrand tobte ...

      Während er sich, Sprung für wohlbemessenen Sprung, dem Ensemble näherte, hatte Geo Lichtblau plötzlich eine Vision. Seine Sicht trübte sich schlagartig.

      Was war das? Eine Augentäuschung, verursacht durch ein Flackern des vermaledeiten Hyperlichts?

      Nein.

      Ihm schien vielmehr, als schwebte ein stummer, riesenhafter Schatten über ihn hinweg. Der verwaschene Schemen sank tiefer, als setzte er zur Landung an, ungefähr in der Nähe des Tacet-Hafens.

      Geo zögerte. Er horchte in sich hinein.

      Hatte er sich das Phänomen eingebildet? War er überhaupt Herr seiner Sinne?

      Die aufwallende Panik mühsam unterdrückend, rief er die Äbtissin an. »Hier nochmals Geo. – Erwarten wir Besuch?«

      »Nicht, dass ich wüsste«, antwortete Canan Peck, hörbar verdutzt.

      »Habt ihr ein anfliegendes Raumschiff geortet?«

      »Moment, ich frage nach ... Nein. Alles friedlich. – Wie kommst du darauf, Bruder Geo?«

      »Da war etwas ... Ich werde mich ein wenig verspäten.«

      »Weshalb?« Canan Peck klang nicht begeistert.

      »Weil ich umkehre, um nachzusehen. Wahrscheinlich vergeblich, aber ... Ich melde mich wieder.«

      »Gib auf dich Acht!«, mahnte die Äbtissin. »Mach keinen Blödsinn, hörst du? Der Weltenbrand bringt Verwirrung mit sich, und niemand weiß, wann er bei uns voll zuschlägt.«

      »Das ist mir bewusst. Aber ich glaube, wir bekommen es soeben mit etwas anderem zu tun. Sei unbesorgt, ich werde kein Risiko eingehen.«

      »Okay. Wir haben dich auf dem Schirm. Tu, was du nicht lassen kannst.«

      »Lichtblau, over.« Noch während er die Funkverbindung auf Stand-by schaltete, drehte sich Geo um.

      Er lief los in Richtung der Stelle, wo er den Landeplatz des fremden Schiffs vermutete – falls es sich bei dem Schemen denn um ein solches gehandelt hatte. Weit musste er nicht gehen.

      Schon nach einer kurzen Weile bemerkte er, dass ihm etwas entgegenkam. Jemand. Eine Gestalt, humanoid.

      Ein Mensch.

      Eine Frau. Sogar eine berückend, nachgerade ätherisch schöne Frau. Mit schlanker und zugleich verführerisch kurviger Figur und einem markanten, von hohen Wangenknochen, großen schwarzen Augen und vollen, blassrosa Lippen geprägten Gesicht.

      Das alles konnte Geo Lichtblau sehr gut sehen. Weil die Frau, zu seinem nicht geringen Schock, keinen Schutzanzug trug.

      1.

      Zwei vom gleichen Schlag

      Sich selbst gegenüberzustehen, und zwar nicht wie in einem Spiegel oder mittels eines Holos, sondern ganz und gar real, war sogar für Perry Rhodan eine neue Erfahrung.

      Mit Doppelgängern verschiedener Art hatte er bereits öfter zu tun gehabt. Aber der Mann, der ihm eben die Hand zum Gruß reichte, war keine noch so raffinierte Nachbildung, sondern tatsächlich er selbst.

      Rhodan

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