Perry Rhodan Neo 225: Der neue Imperator. Susan Schwartz

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Perry Rhodan Neo 225: Der neue Imperator - Susan Schwartz Perry Rhodan Neo

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      Mascudar fuhr fort: »Ich habe keine Ahnung, was aus meiner Gemahlin wurde oder aus Crysalgira, und auch aus mir. Bis zu unserem Wiedersehen vor wenigen Tagen war mir nicht einmal das Schicksal meines Sohns bekannt. Ich hatte natürlich angenommen, dass er genauso wie der Rest der Familie in der Vergangenheit verstorben war.«

      Was für eine dreiste Lüge!, ereiferte sich der Extrasinn. Er weiß garantiert noch, was aus Crysalgira wurde!

      Dessen war sich auch Atlan sicher. Mascudar hatte sie damals verstoßen und als »verrückt« bezeichnet, weil sie sich vehement für einen Friedensschluss mit den Maahks eingesetzt hatte. Atlan hatte nichts für sie tun können, weil er selbst – nicht zum ersten Mal – in Ungnade gefallen war und zu einer unbedeutenden Expedition – sprich einem Strafexil – nach Larsaf III geschickt worden war; zu der Welt namens Erde, die zu seinem Schicksal wurde. Erst vor wenigen Jahrzehnten hatte er auf Arkon von Crysalgiras Freitod erfahren und wo ihr konservierter Leichnam seine letzte Ruhestätte gefunden hatte.

      Sie hatte noch etwas Kostbares bei sich gehabt, einen Tarkanchar-Erinnerungskristall, den Atlan an sich genommen hatte – und den der damalige Regent unbedingt hatte besitzen wollen, weil er gehofft hatte, darin die Konstruktionsdaten für die Konverterkanone zu finden. Genauer gesagt, war es ein Duplikat des Regenten gewesen, das diese Daten begehrt hatte, aber das offenbarte sich Atlan erst später. Erst nachdem er den Regenten erschossen hatte, weil dieser Crysalgiras Garten zerstört und ihren Leichnam desintegriert hatte.

      Eines Tages, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen war, würde Atlan seinem Vater von diesen Ereignissen berichten. Es war eins der vielen Dinge, die zwischen ihnen noch offen waren.

      »Mascaren, können Sie noch etwas hinzufügen?«

      »Nur das, was ich selbst durch Nachforschungen herausfand und was sich in den Archiven befindet. Mascudar galt während seiner recht langen Regierungszeit als kompromissloser, aber gerechter Herrscher. Sein Halbbruder Veloz da Gonozal bestieg nach dem Tod meines Vaters als Orbanaschol der Dritte den Thron. Zu dem Zeitpunkt war ich längst nicht mehr im Imperium, sondern auf Larsaf Drei.«

      »Sie sagten kompromisslos. War die Regierungszeit demnach nicht konfliktfrei?«

      »Welche war das schon?«, erwiderte Atlan.

      »Da gab es den Gattarom-Zwischenfall kurz nach meiner Inthronisation«, warf Mascudar da Gonozal ein. »Ich habe den Mond mit einer Arkonbombe zerstört, weil sich dort eine große Gruppe Aufständischer verbarg, die sich als bedrohliche Macht entwickelte.«

      »Sie haben also den ganzen Mond zerstört, nur um ein paar Rebellen zu vernichten? Was berechtigt Sie dann zu den Vorwürfen gegen Emthon die Fünfte?«

      »Ganz einfach, auf dem Mond lebten keinerlei Zivilisten. Ich habe getan, was notwendig war. Danach herrschte Frieden im Reich, die Khasurne unterstützten meine Politik, und es gab keine weiteren Zwischenfälle mehr. Wir konnten vereint gegen die Methans vorrücken. Nur so konnte dies gelingen. Ein Aufstand gegen den Thron ist nicht hinnehmbar.«

      Wir sind alle nicht frei von Schuld, nicht wahr?, kommentierte der Extrasinn.

      Macht korrumpiert, das brauche dir wohl nicht zu erklären, entgegnete Atlan da Gonozal lautlos. Und manchmal kann man nur durch hartes Durchgreifen etwas erreichen – es gibt einfach zu viele, die mitreden und die selbst an die Macht wollen.

      Und das wird diesmal anders sein?

      Ja, behauptete Atlan. Sie werden Mascudar freudig begrüßen, ich merke es doch schon. Und ich glaube daran, dass er aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat.

      Dein Wort in den Ohren der Sternengötter, alter Narr.

      *

      Mirona Thetin konnte es kaum erwarten, endlich mit Atlan allein zu sein, um alles von ihm zu erfahren. Doch sie musste sich gedulden, denn im Anschluss an die Anhörung vor dem Zwölferrat wollte Mascudar da Gonozal mit seinem Sohn unter vier Augen sprechen.

      Genau das hatte sie vermeiden wollen – sie hatte vorher mit ihrem Gefährten sprechen wollen, bevor Mascudar sämtliche Register zog, um seinen Sohn auf seine Seite zu ziehen.

      Und das schien Mascudar gelungen zu sein, war ihr Eindruck, je länger Atlan ihr berichtete, nachdem er endlich in ihr Privatgemach gekommen war. Es sah ganz danach aus, als würde er bereits auf Mascudars Seite stehen und dessen Absicht, sich zum Imperator ausrufen zu lassen, vorbehaltlos unterstützen.

      »Du weißt, was dein Vater vorhat?«, fragte sie angespannt, sobald sie über alles Bescheid wusste.

      »Ich weiß vor allem, was ich will«, sagte Atlan da Gonozal. »Den Frieden in der Milchstraße.«

      »Und Andromeda gehört dazu – nicht wahr?«

      Atlan zögerte. »Du wärst eine große Unterstützung«, sagte er langsam.

      »Aber das ist doch das Gegenteil von dem, was du in Andromeda erreichen wolltest!«, rief Mirona. Sie ging aufgewühlt hin und her. »Durch dich bin ich auf den richtigen Weg zurückgekommen ...«

      »Du warst von ANDROS beeinflusst, nun kannst du frei entscheiden.«

      »Aber ich habe doch die Anlagen in mir, machen wir uns nichts vor! Ich bin Faktor Eins, ich habe mit Gewalt und Unterdrückung geherrscht, und ich habe es genossen! Ja, du hast mir gezeigt, dass meine persönliche Befriedigung nicht das ist, was mein Reich braucht. Wir beide stehen aber erst am Anfang! Andromeda hat noch einen weiten Weg vor sich, bis es zur Demokratie gelangt! Das System ist fragil, und ich muss ständig schwanken zwischen hartem Durchgreifen und gerechter Güte. Was das betrifft, habe ich eine Menge zu lernen – und du hilfst mir dabei.« Sie näherte sich ihm. »Ich kenne das alles nur zu gut. Ich mache dieses Spiel schon Zehntausende von Jahren länger als ihr. Dein Vater kann schöne Worte benutzen, er ist charismatisch und charmant, und er wickelt dich um seinen Finger. Mich jedoch täuscht er nicht. Er strebt eine Militärdiktatur an – und er will mit Andromeda ein Superimperium mit ihm an der Spitze schaffen!«

      »Ich werde nicht zulassen, dass er dich entmachtet«, widersprach Atlan nicht minder heftig. Dann bezwang er sich. Behutsam legte er eine Hand an ihren Arm. »Mirona ... mein Volk muss zur Ruhe kommen. Ich kann nicht überall im Universum Frieden schaffen wollen und mich dabei nicht um meine Heimat kümmern. Das geht einfach nicht, verstehe das doch! Und ich werde Mascudar bremsen.«

      »Denkst du, er hört auf dich?«

      »Es wird ihm nichts anderes übrig bleiben. Den Rat hat er auf seiner Seite, keine Frage. Diese Hochadligen wollen die alten Traditionen wieder aufleben lassen, weil sie sich davon Stabilität versprechen. Mascudar verkörpert all das, wonach sie sich sehnen – die glorreiche alte Zeit. Und deswegen werden die Fehden auch bald enden. Wenn Mascudar das Richtige tut. Und dafür werde ich sorgen. Er braucht mich – und das Volk braucht mich genauso. Ich stehe zwischen Thron und Volk und muss versuchen, das Gleichgewicht wiederherzustellen.«

      »Der Herr der Waage«, spottete sie.

      »Ich möchte den Frieden in die Milchstraße bringen«, beteuerte er. »Und das ist keine idealistische Vorstellung, sie kann real umgesetzt werden. Mit dir! Ich brauche dich.«

      »Wen willst du eigentlich mit diesen Worten beruhigen? Dich selbst? Das ist Schönreden, und das weißt du. Du bist zu alt, um derart naiv zu sein.« Sie strich ihr Haar zurück und lächelte schwach. »Ich weiß, dass du Frieden willst. Aber auf welcher Basis soll

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