Perry Rhodan 3075: Die Warnung der Signatin. Uwe Anton

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Perry Rhodan 3075: Die Warnung der Signatin - Uwe Anton Perry Rhodan-Erstauflage

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geblieben. Sie hatten ihn zwar nicht gefunden, aber offensichtlich hatte er sich aus eigener Kraft in Sicherheit gebracht.

      »Auch die Sprecherin der Báalols, Simisvare Kaáta, hat sich gemeldet«, fügte der Roboter hinzu.

      Das ließ Dancer verhältnismäßig kalt. Sie kannte die Anführerin der Antis nicht und hielt sie eher für eine Feindin denn für eine Freundin.

      Täuschte sie sich, oder sah sie im All tatsächlich einen kleinen Lichtpunkt, der schnell größer wurde? Der Ortung zufolge war es die FONAGUR, die sich dort näherte.

      Dann verschwand das Schiff der Naats von einem Augenblick zum anderen.

      Nein ...!

      2.

      Der Naat in der Blase

      Dancer rief sich zur Ordnung. Sie war nicht zum ersten Mal dem vertrauten Phänomen der De-Realisation der Bleisphäre aufgesessen.

      Dancer warf einen Blick auf die Sensoranzeigen mit den überspielten Daten des TARA-Psi.

      Die Bleisphäre war ebenfalls aus der Ortung verschwunden, genau wie das Schiff der Naats. Die normalerweise chaotischen und widersprüchlichen Werte, die die Ortung sonst anzeigte, waren auf null gesunken. Sie drehte wieder den Kopf und stellte beruhigt fest, dass sie die Bleisphäre optisch weiterhin erkennen konnte; nur für die Ortungsgeräte existierte sie nicht mehr. Die Sphäre war in eine Phase der De-Realisation getreten.

      Nun gut, dachte sie, es gibt diese Realitätsgezeiten nun mal. Der Vorgang war gespenstisch, aber alles andere als neu.

      Dann fiel ihr etwas Seltsames auf: Nicht nur die FONAGUR war aus der Ortung verschwunden, sie konnte auch die Raumstation der Blues nicht mehr anmessen, die sie vor wenigen Minuten noch untersucht hatte.

      Dancer runzelte die Stirn. Wie war das möglich?

      »Ich habe es ebenfalls bemerkt«, sagte Schlafner, als hätte er ihre Gedanken gelesen.

      »Hast du eine Erklärung dafür?«

      Ihr Bruder zögerte kurz. »Nein«, gestand er dann ein. »Auf die Schnelle finde ich keine.«

      Sie wartete.

      Genauer vorhersagen ließen sich die verschiedenen Phasen zwar nicht, aber normalerweise hielten sie immer nur kurz an.

      So war es auch diesmal. Nach einigen Minuten tauchte die FONAGUR wieder in der Ortung auf. Das Schiff kam wieder näher, als wäre nicht das Geringste geschehen; die Mannschleusen standen nach wie vor offen.

      Auch die Raumstation der Blues war wieder da.

      Dancer aktivierte den Gravo-Pak ihres SERUNS und beschleunigte auf die behutsam heranfliegende FONAGUR mit den hell erleuchteten Mannschleusen zu. Ihr Bruder und der TARA-Psi folgten automatisch.

      Nun bemerkte sie weitere Bewegungen, jede Menge davon, und der Funkverkehr lebte auf.

      Sie waren bei Weitem nicht die einzigen Geretteten. Eine ganze Truppe aus Naats, Ladhonen und Antis steuerte auf das Schiff zu, erleichtert, einem langsamen Erstickungstod entronnen zu sein. Dancer stellte fest, dass sich nun auch weitere Schiffe der Naats und Ladhonen näherten, die sofort damit loslegten, die verstreut Dahintreibenden einzusammeln.

      Die Naats waren seit jeher sehr gut organisiert und fanden sich mit großem Enthusiasmus in Verbänden und Interessensgemeinschaften zusammen. Es freute die Mutantin, dass sie diese Solidarität auch auf Angehörige anderer Völker ausdehnten, die auf ihre Hilfe angewiesen waren.

      Die Funksprüche wurden immer verständlicher. Mittlerweile schienen alle die Notfallfrequenz gefunden und eingestellt zu haben. Es waren insgesamt etwa 20 Personen aus ihrer nächsten Umgebung, zehn Naats, aber auch fünf Antis, zwei Maaliter und drei Ladhonen.

      Und ein TARA-Psi.

      Dancer atmete immer ruhiger. Die weit geöffnete Mannschleuse war wie eine Verheißung, die Verkündung von Wärme, Sicherheit und Geborgenheit. Die Funkgespräche ihrer kleinen Gruppe veränderten sich. Aus Angst und Frustration wurde Zuversicht und Hoffnung. Der Erste setzte den Fuß in die Mannschleuse, ein Naat, der wie für die neue Umgebung geschaffen war.

      Auf Naatschiffen war alles viel größer, gedrungener, wuchtiger als auf Raumern der Arkoniden oder Terraner. Die Gänge waren höher und breiter, die Bedienelemente der Positronik-Terminals für Menschen ohne Hilfe kaum erreichbar, die Einrichtungsgegenstände zu nutzen erforderte regelrechte Kletterpartien. Dancer kannte das alles von der BAILNOOD, wo sie sich zu ihrer Überraschung schnell an die neuen Verhältnisse gewöhnt hatte.

      Sie gab ein letztes Mal Schub und flog in die Mannschleuse ein, durchdrang einen Energieschirm und spürte, wie das künstliche Schwerefeld des Raumers sie erfasste. Behutsam setzte sie auf dem Boden auf. Die Vorstellung, den Helm öffnen und wieder normal atmen zu können, überwältigte sie geradezu.

      Neben ihr landete Schlafner, lief ein paar Schritte und schloss zu ihr auf. Der TARA-Psi kam mit einem metallenen Scheppern zum Stehen.

      »Seltsam«, sagte er mit seiner blechern klingenden Stimme.

      Dancer achtete zuerst nicht auf ihn, gab sich ganz dem Gefühl der Geborgenheit hin, die das Schiff der KUTTBAYAR-Klasse vermittelte, obwohl es mit seinen 1500 Metern Durchmesser wahrlich nicht klein und heimelig anmutete. Sie ging weiter zu einem zweiten Energievorhang, durchquerte ihn und fühlte sich nun endgültig gerettet.

      Ihr wäre lieber gewesen, wenn es ein Schiff von der Größe der BAILNOOD gewesen wäre. Auf so einem war sie schon einmal gewesen, da kannte sie sich ein wenig besser aus. Aber ihre Hypnoschulung würde ihr hoffentlich genug Informationen über die FONAGUR liefern, um sich einigermaßen zurechtzufinden.

      Dann kehrte ihre Wachsamkeit schlagartig zurück. Sie konnte nur hoffen, dass die Kontrollen nicht allzu genau ausfallen würden, denn sie waren schließlich keine offiziellen Passagiere gewesen, wurden in keiner einzigen Liste geführt.

      Andererseits ... warum sollten die Naats überhaupt Kontrollen vornehmen? Sie hatten gerade Besatzungsmitglieder eines zerstörten Raumschiffs gerettet. Es gehörte schon ein ordentliches Maß an Paranoia dazu, auch nur auf den Gedanken zu kommen, eine feindliche Macht würde solch eine Situation nutzen, um Spione einzuschleusen.

      Die Terraner mochten so denken, und die Arkoniden erst recht, aber den Naats traute sie so etwas irgendwie nicht zu.

      Dancer ging weiter, den breiten Gang entlang, der tiefer ins Innere des Schiffes führte, sah sich neugierig um. Mit jedem Schritt wurde ihr Unbehagen größer.

      Etwas stimmte ganz und gar nicht. Wo blieb das Empfangskomitee? Wo waren die Naats, die sie zu ihrer Rettung beglückwünschten oder sie einer Untersuchung unterzogen, einem Verhör, die ihnen neue Quartiere zuwiesen oder sie zumindest in einer großen Halle zusammenpferchten?

      Kein einziger Naat war zu sehen. Die FONAGUR schien völlig unbemannt zu sein.

      »Was ist hier los?«, murmelte Dancer leise.

      *

      »Ich habe keine Erklärung anzubieten«, sagte der TARA-Psi. »Meine Ortungsinstrumente scheinen eingeschränkt oder gestört zu sein. Die Daten,

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