Atlan 544: Gefangene des Ysterioons. H.G. Francis

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Atlan 544: Gefangene des Ysterioons - H.G. Francis Atlan classics

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»Oder gibt es noch Probleme?«

      »Wir gehen nach draußen«, sagte Atlan. »Kommst du mit?«

      *

      Minuten später waren Atlan, Esther und Argan U außerhalb der Korvette. Sie betraten eine Art Hangar, dessen Wände meterdick waren und aus reinem Nickel bestanden.

      Der Schleuse gegenüber kauerte Girgeltjoff.

      Der Ysterone war annähernd zwanzig Meter groß. Mit großen, traurigen Augen blickte er Atlan, den Puschyden und die junge Frau an. Er hatte vier Beine, die etwa zehn Meter lang waren und somit die Hälfte seiner Körperlänge ausmachten. Sie waren nackt und unbedeckt. Ansonsten war der Ysterone humanoid. Seine Arme waren kurz und endeten in feingliedrigen Händen, die jeweils fünf Finger hatten. Und auch der Kopf ähnelte dem eines Menschen.

      Der Riese seufzte wehleidig, als fürchte er, mit Vorwürfen überschüttet zu werden, weil er an einem Nickelraubzug teilgenommen hatte. Doch Atlan und seine Begleiter hatten nicht vor, sich mit ihm zu befassen. Sie blieben etwa zwanzig Meter von ihm entfernt an einer Nickelwand stehen.

      Wir könnten ausbrechen, wenn wir wollen, stellte der Logiksektor fest. Diese Wände können wir mit Bordwaffen beseitigen. Bliebe jedoch die Gefahr, dass man uns mit Traktorstrahlen zurückholt. Aber das wäre mit einem schnellen und überraschenden Ausbruch zu bewältigen.

      »Wir müssen ja nicht mit Mann und Maus verschwinden«, bemerkte Argan U und strich mit den Fingern über die Nickelwand, »aber wir könnten ein Mauseloch schaffen.«

      Atlan blickte ihn verwundert an. Er wusste nicht, was der Puschyde meinte.

      Argan U beschrieb einen Kreis mit der Hand.

      »Wir könnten ein Loch hineinschneiden, das gerade groß genug für mich ist«, erläuterte er. »Ich könnte hindurchkriechen und mich dann umsehen. Auf jemanden, der so klein ist wie ich, achtet niemand.«

      »Das ist eine Idee, über die wir nachdenken sollten«, erwiderte der Arkonide. »Wir müssen etwas unternehmen.«

      »Dann bist du also einverstanden?«

      »Damit provozieren wir die Ysteronen«, wandte Esther ängstlich ein. »Wir fordern sie zu Gegenaktionen heraus, die uns allen nur schaden können, solange wir eingeschlossen sind.«

      »Mal so, mal so«, spottete Argan U. »Hauptsache dagegen.«

      »Ich bin nicht dagegen, dass wir etwas unternehmen«, entgegnete sie hitzig. »Ich bin aber auch nicht dafür, dass wir unser aller Leben aufs Spiel setzen.«

      »Du willst hier nicht versauern«, stellte U fest, »aber du willst auch nichts riskieren. Hast du vergessen, dass du gerade eben noch bereit warst, die Nickelwände mit Desintegratorstrahlern zu beseitigen?«

      Die junge Frau senkte beschämt den Kopf. Abermals traten ihr Tränen in die Augen.

      »Es tut mir leid«, sagte sie leise. »Ich bin vollkommen durcheinander.«

      »Girgeltjoff muss es noch einmal versuchen.« Atlan fuhr sich seufzend mit den Händen durch das silberweiße Haar. »Wir müssen weiterkommen.«

      Er verwünschte die Situation, in der sie sich befanden, zumal er befürchten musste, dass noch weitere Besatzungsmitglieder Nervenzusammenbrüche erleiden würden, wenn es nicht gelang, die Korvette aus ihrem Verlies herauszubringen.

      Als er sich der DUSTY QUEEN zuwandte, erschien Oserfan in der Schleuse.

      »Die Ysteronen haben sich gemeldet«, rief er. »Komm schnell.«

      Girgeltjoff stöhnte leise wie unter großen Qualen. Er richtete sich neugierig auf.

      »Sie lassen von sich hören«, sagte er. »Endlich.«

      »Sprich mit ihnen«, forderte der Arkonide ihn auf.

      »Ich muss es tun«, erwiderte der Riese wehleidig. Die Unterlippe sank ihm zuckend herab, und es schien, als werde er sogleich in Tränen ausbrechen. »Ich warte schon lange darauf, dass sie mir die Gelegenheit geben, etwas zu bereinigen.«

      »Sie sprechen über Normalfunk mit uns«, erläuterte Oserfan. Er trat zwei Schritte in die Schleuse zurück, da er merkte, dass der Ysterone seinen Anblick nicht ertrug. »Breckcrown schaltete gerade auf das Schleusenmikro um.«

      »Komm etwas näher«, forderte Atlan Girgeltjoff auf.

      Der Ysterone nickte und schwenkte die Beine vorsichtig herum, um Atlan nicht zu gefährden. Dann kniete er sich vor die Schleuse.

      »Hier spricht Girgeltjoff«, sagte er. Die positronischen Translatoren übersetzten seine Worte, so dass Atlan ihn verstehen konnte. »Ich bin froh, dass ihr euch gemeldet habt.«

      »Was hast du uns zu sagen, Girgeltjoff?«, antworteten die Ysteronen aus dem Inneren des riesigen Raumgebildes, in dem die Korvette gefangen war.

      »Ich muss wissen, wie ihr meinen Alleingang zu den Pluuh und danach zu den Solanern bestrafen wollt.« Girgeltjoffs Gesicht nahm einen Ausdruck höchster Spannung an.

      »Gar nicht«, schallte es aus dem Lautsprecher des Schleuseninterkoms. »Schließlich sind solche Ausbrüche in Anbetracht der hohen psychischen Belastung von uns allen normal.«

      »Normal?«, fragte Girgeltjoff überrascht. Er beugte sich noch weiter vor, als habe er Angst, irgend etwas zu überhören.

      »Außerdem bist du nicht so lange fort gewesen, dass sich dein Verstoß gegen das Nickelgesetz bereits nachteilig für dich auswirken könnte.«

      Atlan blickte den Riesen an seiner Seite an. Ihm fiel auf, dass er einen seltsamen Geruch verströmte. Das hing offenbar damit zusammen, dass er erregt war.

      Girgeltjoff verschwieg, dass er sich nicht an das Vorhandensein von Nickel gebunden fühlte.

      Atlan lächelte.

      Der junge Ysterone mochte wehleidig und ängstlich sein, dumm aber war er gewiss nicht.

      »Ich danke euch«, sagte Girgeltjoff erleichtert. »Weshalb habt ihr euch gemeldet?«

      »Wir möchten, dass die Fremden drei ihrer wichtigsten Persönlichkeiten benennen. Diesen wollen wir Gelegenheit geben, mit Vertretern aus der Tabuzone zu sprechen.«

      »Warte. Ich muss fragen, ob die Fremden damit einverstanden sind.«

      Atlan gab Oserfan ein Zeichen, und dieser unterbrach die Funkverbindung, so dass die Ysteronen nicht mithören konnten, was sie besprachen.

      »Endlich«, seufzte Argan U. »Es wurde aber auch Zeit, dass sie mit uns reden.«

      »Wen willst du zu ihnen schicken?«, fragte Esther. »Und ist es überhaupt sinnvoll, das zu tun?«

      »Wie meinst du das?«, fragte der Arkonide.

      Sie lächelte überlegen.

      »Das liegt doch auf der Hand. Wenn drei unserer wichtigsten Persönlichkeiten zu den Ysteronen gehen, sind wir unserer Führungspersönlichkeiten beraubt. Die Riesen können sich

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