Perry Rhodan 235: Die Kaste der Weißrüssel. William Voltz

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Perry Rhodan 235: Die Kaste der Weißrüssel - William Voltz страница 3

Perry Rhodan 235: Die Kaste der Weißrüssel - William Voltz Perry Rhodan-Erstauflage

Скачать книгу

muss bestraft werden«, ordnete einer der Rotrüssel an. »Sorgen Sie dafür, dass es eine angemessene Strafe wird.«

      »Natürlich«, versicherte Rhodan.

      »Sir!«, stieß Baynes hervor. »Sie wollen mich bestrafen, weil eine dieser aufgeblasenen Kreaturen es verlangt?«

      »Solange ich zurückdenken kann, werde ich damit aufgehalten, Hitzköpfe wie Sie zur Vernunft zu bringen«, sagte Rhodan gemächlich. »Ich habe noch nie persönlich mit Ihnen gesprochen, Fähnrich Baynes, aber ich kann Ihnen versichern, dass Ihr Ruf weit über das F-Deck hinausgeht.«

      »Mein Ruf als Mundharmonikaspieler oder als Fähnrich?«, fragte Lord Baynes und zwang ein Lächeln auf sein Gesicht.

      »Ihr Ruf als Angeber«, erwiderte Rhodan scharf.

      Baynes ließ die Schultern hängen und sah unglücklich aus. Plötzlich brach Icho Tolot der Haluter, in dröhnendes Gelächter aus.

      »Immerhin brachte unser junger Freund etwas Abwechslung in die ganze Sache«, sagte er befriedigt.

      »Unser Bedarf an Abwechslung ist weitgehend gedeckt«, bemerkte Atlan ironisch. »Sie haben uns in diesen Moby hineinmanövriert, Tolot. Im Gegensatz zu Ihnen finden wir es nicht im geringsten amüsant, in einem toten Monstrum gefangen zu sein, das dreißigtausend Kilometer durchmisst und etwa zehntausend Kilometer hoch ist.«

      Tolot lachte noch lauter. »Mir gefällt es«, erklärte er kategorisch.

      Verständnislos hörte Kendall Baynes zu. Hätten Atlan und Tolot sich in einer fremden Sprache unterhalten, hätte er ebensowenig verstanden.

      »Der Abmarsch beginnt bald«, meldete sich einer der Rotrüssel zu Wort. »Sie müssen bereit sein.«

      Baynes beobachtete erleichtert, dass sich die drei Wächter zurückzogen.

      »Vorläufig bleiben Sie in meiner Nähe«, ordnete Rhodan an. »Ich möchte nicht, dass Sie einen weiteren Zwischenfall heraufbeschwören.«

      Baynes nickte. Er hoffte, dass Kapitanski ihn sehen konnte. Für den jungen Fähnrich erschien es immer noch unglaubhaft, dass sie sich im Innern eines gewaltigen Wesens befanden. Kapitanski hatte ihm zu erklären versucht, dass die Halle, in der sie sich aufhielten, ein Speichermagen des Ungeheuers war.

      Die CREST II wurde von den Twonosern sorgfältig bewacht. Da alle Maschinen abgeschaltet waren, konnten auch Rakal und Tronar Woolver, die Mutantenzwillinge, nicht mehr in das Schiff zurückkehren.

      Baynes hatte erfahren, dass der Telepath John Marshall durch Gedankenüberwachung einiger Rotrüssel herausgefunden hatte, dass der Laderstrahl, mit dem die Twonoser die CREST II unschädlich gemacht hatten, höchstens zehntausend Kilometer in den Raum hinausreichte. Mit etwas Vorsicht hätte sich also die Gefangennahme vermeiden lassen. Der größte Teil der zweitausend Mann starken Besatzung war nicht gut auf den Haluter Icho Tolot zu sprechen, der den Vorschlag gemacht hatte, den Moby zu besetzen.

      Atlan ging in seiner Kritik so weit, den Moby »Moby-Tolot« zu nennen. Dem Haluter, das hatte Baynes gerade erfahren, schien dieser Spott jedoch nichts auszumachen. Wahrscheinlich war er das einzige Wesen unter den Gefangenen, dem die derzeitige Situation Freude machte.

      Die Terraner wussten inzwischen, dass sich die Twonoser in drei Kasten unterteilten. Die A-Kaste, die Parias, lebten in der Bauchetage des Mobys. Ihre Rüssel waren ungefärbt und zeigten die normale weiße Farbe. In der Mitteletage des Mobys hielten sich die Blaurüssel auf, Angehörige der B-Kaste. Fast alle Soldaten rekrutierten sich aus Mitgliedern der B-Kaste. Die vornehmste Kaste, die C-Gruppe, hatte sich in der Rückenetage des toten Mobys niedergelassen. Das Kennzeichen dieser Twonoser waren die rotgefärbten Rüssel.

      Den Wissenschaftlern unter den Terranern war es noch nicht klar, wie es zu dieser Kasteneinteilung kommen konnte, aber sie vermuteten, dass die räumliche Aufteilung des Mobys auch für die Planeten galt, auf denen die Twonoser lebten. Wahrscheinlich war es so, dass die A-Kaste auf Welten mit schlechten Lebensbedingungen um ihren Fortbestand kämpfen musste, während die besseren Planeten der B-Kaste vorbehalten blieben. Auf den Paradieswelten hatten sich die Rotrüssel angesiedelt.

      Das war so ziemlich alles, was die Terraner bisher herausgefunden hatten. Die Rotrüssel waren viel zu eingebildet, um sich mit den »minderwertigen« Eindringlingen in längere Gespräche einzulassen. So waren Perry Rhodan und Atlan weitgehend auf die Informationen der Mutanten angewiesen.

      Lord Baynes' Gedanken wurden unterbrochen, als John Marshall zu Rhodan trat und ihm etwas zuflüsterte. Rhodan nickte.

      »Offensichtlich ist geplant, uns in die Bauchetage zu bringen«, sagte Rhodan, an die anderen Männer gewandt. »Dort glaubt man uns am besten unterbringen zu können.«

      »Dort unten lebt die A-Kaste«, erinnerte Atlan. Er warf Tolot einen bösen Blick zu. »Vielleicht vergeht Ihnen dort Ihr Humor, Tolot.«

      »Keineswegs«, versicherte der Haluter. »Ich bin sogar sehr gespannt darauf, einmal mit anderen Twonosern zusammenzukommen.«

      »Denken Sie daran, dass wir, wenn man uns von hier wegbringt, kaum noch eine Chance haben, zur CREST zurückzukehren. Das Schiff stellt, jedoch unsere einzige Fluchtmöglichkeit dar.« Marshall hatte mit ernster Stimme gesprochen.

      »Es besteht keine Lebensgefahr für uns«, besänftigte ihn Tolot. »Wenn es kritisch wird, lassen wir uns etwas einfallen.«

      Lord Baynes fühlte sich ermutigt zu fragen: »Wie will man uns in die Bauchetage transportieren?«

      »Das konnte ich noch nicht herausfinden«, antwortete Marshall bereitwillig. »Aber bestimmt werden wir die Strecke nicht zu Fuß zurücklegen.«

      Baynes wunderte sich, mit welcher Selbstverständlichkeit diese Männer ihn in ihre Unterhaltung einbezogen. Nachdenklich blickte er zur Decke hinauf, wo ein blendfreier Leuchtkörper installiert war, der in dieser Halle die Aufgabe einer Sonne übernahm. Die Twonoser hatten alle technischen Probleme, die das Leben innerhalb des Mobys aufwarf, perfekt gelöst. Die künstliche Luft war atembar. Die Schwerkraft des Mobys lag nur knapp über dem Normalwert von einem Gravo. In der Halle betrug die konstante Wärme 25 Grad Celsius. Baynes bezweifelte nicht, dass diese Werte auch für andere Stellen innerhalb des Mobys zutrafen.

      Etwa eine Stunde nach dem von Baynes hervorgerufenen Zwischenfall verstrich, ehe wieder drei Rotrüssel zu Rhodan kamen.

      »Es wurde alles für euren Transport vorbereitet«, erklärte der Sprecher dem Terraner. »Sorgen Sie dafür, dass ihre Männer sich ruhig verhallen.«

      Baynes stellte fest, dass die Twonoser weder feindselig noch heimtückisch wirkten. Sie schienen sich lediglich grenzenlos überlegen zu fühlen.

      »Wohin bringt man uns?«, wollte Rhodan wissen.

      »Keine Fragen«, erwiderte der Rotrüssel. »Sprechen Sie noch einmal zu Ihrer Mannschaft.«

      Rhodan winkte Tolot zu sich. »Heben Sie mich auf Ihren Rücken, Tolot, damit mich jeder sehen kann.«

      Mühelos setzte der Haluter Rhodan auf seine rechte Schulter.

      Rhodan hob den Arm. Die zweitausend Terraner verstummten und blickten erwartungsvoll zu ihm herüber.

      »Es ist sicher nicht nötig, dass ich noch

Скачать книгу