Thriller Spannung 2021: 13 Urlaubs-Krimis auf 1527 Seiten. A. F. Morland

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Thriller Spannung 2021: 13 Urlaubs-Krimis auf 1527 Seiten - A. F. Morland

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      „Ich heiße Isa Vandenburg, wie sicherlich im Amte schon bekannt,“ antwortete sie ungerührt. Es klang zynisch.

      „Auf Wiedersehn, Frau Vandenburg. Und alles Gute für Sie.“

      „Tschüss, Herr Kowalski, kommen Sie gut nach Hause.“ Das hörte sich jetzt eher höhnisch als nett an. Kowalski ging nicht sofort zur Garage, sondern wartete, bis Rudi einmal durchs Haus gelaufen war. Selbst seinem Rücken war anzusehen, wie froh Kowalski war, von hier fortzukommen. Rudi schaute auf seine Uhr – kurz vor achtzehn Uhr. Der Chef musste noch an seinem Schreibtisch sitzen. Und so war es.

      „Rudi hier, ich habe gerade von Kowalski übernommen. Er fährt eben los.“

      „Na, Rudi, was Neues?“

      „Nein, und bei euch?“

      „Auch nicht. Lederer wollte mir eine dicke Zigarre verpassen, und wurde so dreist, dass ich ihn nachdrücklich darauf hinweisen musste, der Maulwurf könne auch bei ihm, in der Staatsanwaltschaft, sitzen. Ich dachte, er fällt gleich von Wut auseinander.“

      Staatsanwalt Wilfried Lederer war berühmt und berüchtigt für seine Unhöflichkeit. Aber wenn Rudis Chef „nachdrücklich“ wurde, rummste es im Karton, ganz gleich, mit wem Fichte es zu tun hatte. Als Kowalskis Auto außer Sicht geriet, sagte Isa: „Komm, lass uns reingehen! Es war doch richtig, dass ich dich nicht gekannt und nicht geduzt habe?“

      „Goldrichtig, Isa. Je weniger Kollegen wissen, dass wir uns von früher kennen, desto besser. Und mein Chef weiß auch nicht, dass und wie wir uns in Lanzarote getroffen haben. Es geht ihn auch nichts an.“

      Sie kniff ihm ein Auge zu, drehte sich um und öffnete die Tür. „Gut, dass du gekommen bist, von Kollegen wie Rotter und Kowalski hätte ich mich nicht länger beschützen und belästigen lassen.“

      „Wusstest du, dass ich komme?“

      „Ja, der Kowalski hat fast pausenlos mit seinem Chef in Wiesbaden telefoniert. Aber nun komm!“

      Er schaute ihr nach und hielt sie an der Schulter fest, weil sie merkwürdig steif und humpelnd ging und dabei wie angetrunken schwankte: „Sag mal, ist was mit deinen Gelenken? Oder mit deinem Becken?“

      „Nein, keine Angst. Ich trage nur so eine dicke gefütterte kurze Hose, weißt du, wie die Torleute beim Eishockey.“

      „Wer hat dir denn das sexy Wäscheteil verpasst?“

      „Eine Kollegin von dir.“

      „Eine Kollegin? Wann und wo, Isa?“

      „Sie hieß Senta Stolze und hat mich mit Rotter in das Haus gebracht, das dann abgebrannt ist. Wir haben uns darüber unterhalten, wie man mich am besten verstecken kann, und da meinte sie, sie würde mir eine Perücke besorgen und meine Figur so verändern, dass mich kein Mensch mehr an meiner äußeren Erscheinung und an meinen Bewegungen erkennen würde.“

      „Das ist ihr gelungen. Ich habe dich eben auch nicht erkannt.“

      „Und dabei habe ich nicht einmal meine höchst elegante neue Brille aus echtem Fensterglas getragen. So, so, nicht erkannt, ich fühle mich auch scheußlich und hässlich in dem Ding. Und an Perücken bin ich auch nicht gewöhnt. Durst?“

      „Schon, aber Alkohol ist für mich verboten, bis ich dich heil abgeliefert habe.“

      „Aber ich werde mir nach diesem stinklangweiligen Tag einen Wein gönnen. Sag nichts und denk' daran, man muss aussagebereite Zeugen bei Laune halten.“

      Er konnte auch gar nichts sagen, weil in der Minute eine auffällig große Drohne so niedrig über sie hinwegdröhnte, dass sogar die Fensterscheiben leise klirrten. „Wo kommt das Ding denn her?“, sorgte sich Rudi. Sie zuckte die Achseln: „Die kurvt schon seit Mittag hier herum. Kowalski hat deswegen telefoniert, aber niemand weiß anscheinend, wem die Drohne gehört und wer sie von wo aus steuert.“

      Und die Person am Steuergerät musste das Haus sehen können, denn die Drohne kam nach einer Minute zurück und dröhnte wieder direkt über das Haus hinweg.

      Rudi sagte nichts, aber machte sich in Gedanken einen dicken Knoten ins Taschentuch. Diesen Kowalski würde er sich zur Brust nehmen, wenn er diesen Auftrag beendet hatte. Konnte der Arsch wirklich so dumm sein? Telefonierte den ganzen Tag mit seinem Handy und brachte es fertig, seiner Ablösung zu verschweigen, dass hier eine nicht identifizierte Drohne die Gegend unsicher machte? Ein Gerät, mehr als groß genug, um eine Fernsehkamera mit Sender zu tragen.

      Sie sah ihn fest an: „Schlechte Laune? Oder machst du dir Sorgen?“

      „Beides stimmt etwas,Isa.“ Sie drehte den Korken aus der Flasche und hielt ihm ein Glas hin.

      „Danke, wirklich lieber nicht.“

      „Sind wir hier nicht sicher?“

      „Doch. Zu neunundneunzig Prozent schon. Ein kleiner Rest Unsicherheit bleibt immer.“ Und bei unbekannten Drohnen am Himmel war dieser Rest sogar ziemlich groß, mit Sicherheit größer als nur ein Prozent.

      „Und was willst du dagegen tun?“

      „Wir können morgen sozusagen ins Blaue losfahren, also fliehen.“

      „Ich fürchte, das nutzt nicht viel, Rudi, er hat überall seine Leute. Viele davon kennen mich. Und die Organisation ist verdammt groß.“

      „Wer hat überall seine Leute?“

      Eine halbe Minute staunte sie ihn an. „Ullrich Schiefer“, sagt sie endlich heiser.

      „Und wer ist Ullrich Schiefer?“

      „Sag bloß, du kennst den Fall nicht?“

      „Nein. Ich weiß nur, dass du als Zeugin geladen und bedroht worden bist, damit du nicht wahrheitsgemäß aussagst.“

      Nach einer langen Pause lachte sie ungläubig. „Das ist ja goldig. Ich habe gehört, wie Ullrich Schiefer seinem Laufburschen Boris Stepkow den Auftrag erteilt hat, Ullrichs Geschäftspartner Tomasio Lucano umzulegen. Was Stepkow dann auch getan hat, und zwar so dilettantisch, dass man ihn wenig später geschnappt und zu lebenslänglich verurteilt hat. Stepkow mit seiner langen Vorstrafen-Liste ist an der Sicherungsverwahrung nur vorbeigeschrammt, weil er sich bereit erklärt hat, als Kronzeuge gegen Schiefer auszusagen.“

      „Du hast also gehört, wie Schiefer den Mordauftrag gegeben hat?“

      Sie nickte energisch.

      „In welcher Beziehung hast du denn zu Schiefer und Stepkow gestanden?“

      „Schiefer war viele Jahre mein Chef und Geliebter. Stepkow arbeitete als eine Art Laufbursche und Bote und Mann für's Grobe in der Firma Utom.“

      „Utom? Was heißt das?“

      „Ullrich Schiefer und Tomasio Lucano.“

      „Dein Chef? Dann weißt du also eine Menge über seine Geschäfte?“

      „Das

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