Die Anatomie der Sportverletzungen. Брэд Уокер

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Anatomie der Sportverletzungen - Брэд Уокер страница 6

Автор:
Серия:
Издательство:
Die Anatomie der Sportverletzungen - Брэд Уокер

Скачать книгу

(was gut ist!), doch auch die Zahl der sportbedingten Verletzungen ist parallel messbar nach oben geklettert. So verletzen sich nach Angaben des Bundesinstituts für Sport von den 23 Mio. Bundesbürgern, die regelmäßig Sport treiben, pro Jahr 1,25 Mio. so schwer, dass sie ärztlich versorgt werden müssen. Die drei häufigsten Unfallsportarten im nicht organisierten Sport sind Fußball, alpiner Skilauf und Inline Skaten, im Schulsport sind es Fußball, Basketball und Turnen. Die drei häufigsten Unfallsportarten im Vereinssport sind Fußball, Handball sowie Volleyball (www.bisp-surf.de/Record/PU200401000169).

      Generell betrachtet man jede Belastung für den Körper, durch die sein Organismus nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren kann, als Verletzung. Der Körper muss in einen »Reparaturprozess« eintreten. Eine Sportverletzung definiert sich also als die Art von Verletzung, Schmerz oder körperlicher Versehrtheit, die infolge eines Trainings oder einer sportlichen Aktivität auftreten. Obwohl der Begriff »Sportverletzung« im Grunde jedes physische Trauma bezeichnen kann, das durch Sport und Bewegung verursacht wird, beschreibt er in der Regel nur die Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates (Muskuloskelettales System). Schwerere Verletzungen, wie Kopf-, Hals- und Rückenmarkstraumata, werden in der Regel getrennt von den häufiger vorkommenden, vergleichsweise harmloseren Sportverletzungen wie Verstauchungen, Zerrungen, Brüchen und Prellungen betrachtet.

      Sportverletzungen sind meistens mit dem Bewegungsapparat verbunden, also Muskeln, Knochen, Gelenken und den dazugehörigen Geweben, wie Bändern und Sehnen. Im Folgenden werden die Komponenten des Bewegungsapparates kurz erläutert..

       Muskeln

      Ein Muskel besteht zu 75 % aus Wasser, 20 % aus Eiweiß und 5 % aus Mineralsalzen, Glykogen und Fett. Man unterscheidet drei Arten von Muskeln: Skelettmuskeln, Herzmuskel und die glatte Muskulatur. Der an der Bewegung beteiligte Muskeltyp ist die (quergestreifte, somatische) Skelettmuskulatur, die wir willkürlich einsetzen können. Sie macht etwa 40 Prozent des gesamten menschlichen Körpergewichts aus.

      Die Skelettmuskulatur überzieht unser Knochengerüst und/oder ist mit Sehnen daran befestigt. Sie ist zu schnellen starken, aber auch längeren konstanten Kontraktionen in der Lage. So ermöglicht uns die Skelettmuskulatur sowohl physische »Kraftakte« als auch feine, kontrollierte Bewegungen. Der obere Punkt, an dem ein Muskel direkt oder über eine Sehne an einem relativ konstanten Punkt eines Knochens angesetzt ist, wird als sein »Ansatz« oder »Ursprung« bezeichnet. Zieht sich der Muskel zusammen, überträgt er die Spannung über ein oder mehrere Gelenke auf das Knochenskelett und es kommt zu einer Bewegung. Die untere Ansatzstelle des Muskels an den sich bewegenden Knochen wird »Insertion« genannt.

       Überblick über die Skelettmuskulatur

      Die funktionelle Einheit des Skelettmuskels, die Muskelfaser, ist eine längliche, zylinderförmige Zelle mit mehreren Kernen, die ca. 10–100 Mikrometer breit und zwischen einigen Millimetern bis zu über 30 Zentimetern lang sein kann. Das Zytoplasma der Muskelfaser wird als Sarkoplasma bezeichnet; es ist in einer Zellmembran, dem Sarkolemm, verkapselt. Jede einzelne Muskelfaser ist von einer zarten Membran, dem sogenannten Endomysium, umgeben.

      Die Muskelfasern sind in Bündeln zusammengefasst, die vom Perimysium umschlossen werden. Diese Bündel sind gruppiert, und der gesamte Muskel ist von einer Bindegewebshülle umgeben, die man als Epimysium bezeichnet. Diese Muskelmembranen durchziehen die gesamte Länge des Muskels, von der Ursprungssehne bis zur Insertionssehne. Die komplette Struktur wird auch als muskulotendinöse Einheit bezeichnet.

       HINWEIS: Bei der Kontraktion erzeugen alle Muskelarten Wärme, die für die Aufrechterhaltung einer normalen Körpertemperatur elementar ist. Man schätzt, dass 85 % der gesamten Körperwärme durch Muskelkontraktion erzeugt wird.

      Zu den wichtigsten Muskeln gehören der M. quadrizeps des Oberschenkels und der M. bizeps brachii des Oberarms.

       Knochen

      Babys kommen mit etwa 350 Knochen auf die Welt. In der Kindheit verschmelzen diese miteinander, bis wir in der Pubertät nur noch 206 einzelne Knochen besitzen. Knochen bilden die innenliegende tragende Struktur unseres Körpers; insgesamt nennt man sie das Endoskelett. (Bei der Klasse der wirbellosen Lebewesen spricht man von einem Exoskelett; beim Menschen ist dies nur noch an den Zähnen, Nägeln und Haaren zu erahnen.) Vollentwickelter Knochen ist der härteste Gewebetyp unseres Körpers. Er besteht zu 20 % aus Wasser, 30 – 40 % aus organischer und 40 – 50 % aus anorganischer Substanz.

       Knochenentwicklung und -wachstum

      Der größte Teil der Knochen entsteht aus einer knorpeligen Grundsubstanz, die mit der Zeit verkalkt und dann zu echtem Knochen wird. Dieser Prozess erfolgt in vier Schritten:

      1.Im zweiten oder dritten Entwicklungsmonat eines Embryos werden sogenannte Osteoblasten, knochenbildende Zellen, aktiv.

      2.Zunächst bilden die Osteoblasten eine stoffliche Matrix zwischen den Einzelzellen, die mit dem faserigen Protein Kollagen angereichert ist. Dieses Kollagen verstärkt das Gewebe. Mithilfe von Enzymen wird schließlich die Ablagerung von Calciumverbindungen in der Matrix ermöglicht.

images

       Die Struktur des Muskelgewebes von der mikroskopischen bis zur äußeren Anatomie

images

       Knochenentwicklung und -wachstum

      3.Das interzelluläre Material härtet um die Zellen herum aus, die zu Osteozyten werden: lebende Zellen, die den Knochen erhalten

      4.Andere Zellen, die als Osteoklasten bezeichnet werden, bauen den Knochen ab, um und reparieren ihn. Dieser Prozess dauert ein Leben lang an, verlangsamt sich aber mit zunehmendem Alter. Folglich sind die Knochen älterer Menschen schwächer und zerbrechlicher.

      Kurz gesagt, sind Osteoblasten und Osteoklasten die Zellen, die den Knochen aufbauen bzw. abbauen, damit sich die Knochen in Form und Stärke ganz langsam nach Bedarf anpassen können.

      Knochenzellen sitzen in Hohlräumen, den sogenannten Lacunae (Singular: Lacuna), umgeben von kreisförmigen Schichten einer sehr harten Matrix, die Kalziumsalze und größere Mengen an Kollagenfasern enthält. Knochen schützen die inneren Organe und erleichtern die Bewegunglichkeit. Zusammen bilden sie eine starre Struktur: das Skelett. Zu den wichtigsten Knochen gehören der Oberschenkelknochen und der Oberarmknochen

       Knochenarten nach Dichte

       Kompakter Knochen

      Kompakter Knochen ist dicht und sieht mit bloßem Auge glatt aus. Durch das Mikroskop erscheint kompakter Knochen als eine Verdichtung Havers’scher Systeme, die Osteonen genannt werden. Jedes

Скачать книгу