Auch das geht vorbei. Thomas Brezina
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Es ist, wie es ist! – das bedeutet:
Nutzlos sind Gedanken oder Gespräche, wie:
• Das ist ja schrecklich.
• Wieso muss das so sein?
• Wieso ausgerechnet wir?
• Ich will das nicht.
• Hätte man nur schon früher…
Ja, vieles ist fürchterlich. Unfassbar. Erschreckend.
Das Leben von jedem von uns wird von einem Moment auf den anderen aus der Bahn geworfen.
Existenzielle Sorgen sind mehr als verständlich, wenn jemand auf Kurzarbeit oder unbezahlten Urlaub gesetzt wird.
Die Matura, auf die alle so stark hingearbeitet haben, soll verschoben werden.
Man muss schon ein abgestumpftes Wesen ohne Gefühle und mit wenig Hirn sein, wenn das alles nicht wie ein heftiger Schlag empfunden wird. Aber:
Es ist, wie es ist!
Sinnlos ist es, dagegen anzukämpfen oder
es nicht wahrhaben zu wollen.
Auch Jammern bringt nichts.
Am besten verkneifen zu sagen: Oh Gott, eine Katastrophe, schrecklich!
Es ist schrecklich, aber vom Herumjammern wird es nicht besser.
Jammern und Ankämpfen
kostet sinnlos Kraft und Energie.
Kraft und Energie brauchen wir aber jetzt für etwas Wichtigeres. Wir müssen Freudiges sehen und alles daran setzen, glücklich zu bleiben. Das kann ein Kraftakt sein. Doch dafür seine Energie einzusetzen, lohnt sich. Wenn wir innehalten und die Situation annehmen, dann können wir mehr Klarheit bekommen, was zu tun ist.
Was kann ich jetzt tun?
Was muss ich tun?
Was soll ich tun?
Im Flugzeug heißt es immer: »Bei Druckverlust in der Kabine fallen Sauerstoffmasken herab. Bitte ziehen Sie eine zu sich, bevor Sie Mitreisenden oder Kindern helfen.«
Das klingt erstmal sehr egoistisch, ist es aber nicht. Wer in diesem Notfall keine Luft bekäme, könnte auch nicht anderen helfen. Daher ist eine wichtige Frage:
Was brauche ich jetzt, um stark
und freudig zu bleiben?
Achte ich (so gut wie möglich) auf meine Kräfte und auf meine Stimmung, dann kann ich Freudiges in die Welt strahlen und anderen Mut machen.
Anderen Mut machen stärkt selbst, ist meine Erfahrung. Freude, Optimismus, Lachen, freudige Gedanken und Worte sind nachgewiesenermaßen sehr gut für das Immunsystem und ein starkes Immunsystem brauchen wir jetzt.
Stress, Angst, Sorge, Hektik, Streit können im Gegenzug das Immunsystem schwächen.
Auch, wenn wir jetzt miteinander eine Extremsituation erleben, bitte nie, nie, nie vergessen
Freundlich bleiben! Liebevoll!
Entschuldigen und erklären, wenn es zu einem Ausbruch auf Grund von Gereiztheit kommt, die mehr als verständlich wäre.
Zusammenhalt
Verbundenheit
Das Bewusstsein für ein
noch größeres Miteinander als sonst…
…sind jetzt wie Stützpfeiler für die Europabrücke. (Sie befindet sich in Tirol, ist 850 Meter lang und 190 Meter hoch.)
Eine Nachrichten-Diät hilft
auf jeden Fall…
…um glücklich zubleiben oder wieder zu werden
Sich ständig mit schrecklichen Neuigkeiten zu befassen, macht Angst und schwächt.
Dazu kommen die zahlreichen Falschmeldungen. Da wird Alarm über bevorstehende Maßnahmen der Regierung gegeben, die nicht wahr sind. Verschwörungstheorien sind im Umlauf, aber auch Kommentare, dass alles viel harmloser ist.
Ständig zu verfolgen, wie die Erkrankungszahlen und die Todesfälle steigen, macht uns doch verrückt.
Es ist wichtig, informiert zu sein.
Die Quelle muss aber wirklich absolut verlässlich sein.
Ein kurzer Überblick am Tag reicht. Manche Nachrichtenseiten berichten auch über die Zahl der wieder Genesenen. Das beruhigt auch.
Sonst aber von Nachrichten fernhalten. Meine Einstellung lautet:
Wenn ich persönlich nichts unternehmenkann, hilft meine Betroffenheit über schrecklicheNachrichten und Zahlen keinem.
Meine freudige Sicht, mein Lächeln,mein Lachen, aufbauende Wortehelfen aber mir und anderen.
Was kann ich also jetzt tun? Für mich? Für die Menschen rund um mich?
Was kann ich mit der Situationund aus der Situation machen?
Welche Möglichkeiten habe ich?
Das trifft auch besonders auf alle zu, die jetzt Abschlussprüfungen hätten, wie Maturanten zum Beispiel.
Was für ein Schock, dass die Schulen geschlossen werden und die Matura verschoben. Aber:
Es ist, wie es ist!
Annehmen. Was daraus machen.
Als ich darüber auf Instagram gesprochen habe, kamen viele Nachrichten. Sobald die Schülerinnen und Schüler die Situation akzeptieren, gibt es klare Gedanken zu mehr Lernzeit zum Beispiel, die sie nützen wollen.
Ein anderes Beispiel: Wenn wir alle aufgerufen werden, die sozialen Kontakte zu minimieren und zu Hause zu bleiben, bringt das auch Zeit.
Was kann ich mit dieser gewonnenen Zeit zu Hause tun? Auch dazu habe ich viele Gedanken von Leuten bekommen.
Einige Beispiele, die mir genannt wurden: ein Instrument spielen, Malen, endlich die Herr der Ringe Trilogie lesen, ein Blog anlegen, an einem Buch schreiben…
Es tut auch so gut, zu lesen, wie positiv und konstruktiv Familien mit der Ausnahmesituation umgehen.
Natürlich können wir auch Sitzenbleiben und herumjammern, dass wir nicht »eingesperrt« sein wollen. Aber das ändert nichts.
Die Zeit auf irgendeine Art zu nutzen, die etwas Freudiges hat, kann ein Gewinn sein.