Spurengang. Helmut Lauschke
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Um die Achse flieht die Höhe. Auf und ab zischen schlagende Schlingen am federnden Stab. Kräfte stählen sich in Biegungssprüngen, während Zugleinen sich von einem Ende zum anderen spannen. Es stürmt der Wind, dass Köpfe in zerschlissne Krägen eintauchen, und Augen hinter engen Schlitzen über verwehte Ränder blinzeln. Seegras hängt an Kettenschlössern, um die die Schlammdecken schlieren, die der Anker beim Losmachen zerriss. Als hinge der Atem am dünnen Fetzen der zerlaufenen, versessenen und verluderten Hose mit dem langen Riss über dem Gesäß. Als stiege der Atem im frühen Hauch steil in die frische Brise hinauf. Ein spätherbstlicher Morgen mit dem unerwarteten Wintereinbruch. Erst, wenn der Knoten verschlissen ist, kommt mit dem Hauch, der die Brise im dunklen verschlafenen Morgen verfehlt hat, die vage Hoffnung auf einen Frühling, auch wenn er noch weit entfernt ist. Pflügt die harte Scholle für Mahangu und Mais. Pflügt sie vor der Regenzeit, dass die Saat den Boden fasst und keimt. Die Ernte ist vonnöten, denn die Körbe stehen leer. Kilometerweit zieht der Pfad durchs Buschwerk an den wenigen, verbliebenen Bäumen vorbei. Umringt wird der Brunnen von Zaubersprüchen, dass er genug Wasser habe in der Trockenzeit. In Eimern wird das Wasser seit Generationen Tag für Tag auf den Köpfen zum Kraal getragen. Wasser ist kostbar, ist Wein auf der Zunge. Dieser Geschmack ist eng mit dem Boden verhaftet. Schräg schneidet der Lichtstrahl skalpellscharf durch den Traumknoten, der sich nicht löste trotz Geduld und eingeübter Geschicklichkeit, dort, wo sich der Mensch dann niederwarf und nicht mehr aufstand. Es war die Zeit, als die Blätter sich verfärbten und abfielen, als der Herbst die Tage kürzer machte und die Kinder früher mit den Ziegen zurückkamen. Die Dichtung braucht ein neues Wort dort, wo die Lücke zu schließen ist. Belanglos fallen abgegriffene Worte aus dem Zusammenhang.