Der Wunsch zu glauben. Jörg Fidorra
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Die Evolution unseres Gehirns hat uns dazu befähigt, einen Glauben an einen mehr oder weniger abstrakt gedachten Gott zu ermöglichen. Auf dieser Grundlage entwickelte sich der Wunsch, an ein höheres Wesen zu glauben, das aus heutiger Sicht entweder als Gott der Religionen oder als Gott der Philosophen beschrieben werden kann. Beide Gottesvorstellungen unterscheiden sich sowohl im Gottesbild als auch in den dazugehörigen Ritualen und Zeremonien. Diese erst definieren eine Religion und werden als ein unveränderbarer Bestandteil gehütet. Aus der vorgelegten evolutionsgeschichtlichen Betrachtung ergibt sich, dass eine Reformbereitschaft bei den religiösen Institutionen mit dem Ziel einer gegenseitigen Tolerierung dann erreicht werden kann, wenn der Gottesglaube von den unzeitgemäßen, menschengemachten Lehrmeinungen und Ritualen entweder getrennt wird oder die Lehrmeinungen und Rituale reformiert werden.