Unvermutete Bekanntschaft mit einem Handwerk. Stefan Zweig
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Nach zwei Jahren der Abwesenheit von seinem geliebten Paris genießt der Erzähler im April 1931 einen Vormittag auf dem Boulevard de Strasbourg. Neugierige Passanten amüsieren sich vor einem Schaufenster köstlich über drei lebendige Äffchen, die der Ladenbesitzer hinter Glas turnen lässt. Inmitten solch einer Zuschauer-Menschentraube fühlt sich dem Anschein nach ein dürrer, ausgehungerter, verlotterer Stromer ganz wohl. Die Hände des greisenhaften Männleins verschwinden in den viel zu langen Ärmeln eines kanariengelben Sommermäntelchens. Der Erzähler will die Profession des Unbekannten erraten. Ein Bettler, Arbeiter oder auch Fremdenführer ist es nicht. Dieser Mensch mit dem schiefgelegten Hut und dem kränklichen Hüsteln übt in schleicherisch leisem Gehen offenbar ein «amtliches Handwerk» aus. Ist es ein Detektiv? Die zerfetzten Schuhe und der verdreckte Hemdkragen sprechen dagegen. Der arme Teufel, der in der Menschenansammlung sein gefährliches Handwerk ausübt, muss ein Taschendieb sein.