Karin Bucha Classic 42 – Liebesroman. Karin Bucha
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Karin Bucha ist eine der erfolgreichsten Volksschriftstellerinnen und hat sich mit ihren ergreifenden Schicksalsromanen in die Herzen von Millionen LeserInnen geschrieben. Dabei stand für diese großartige Schriftstellerin die Sehnsucht nach einer heilen Welt, nach Fürsorge, Kinderglück und Mutterliebe stets im Mittelpunkt.
Eigentlich müßte der Himmel weinen, als Ulrich Karsten vor seinen Richtern steht. Aber es wölbt sich ein unwirklich blauer Himmel über der Stadt. Die Luft ist wie Seide, und die Menschen sind großzügig gestimmt. Nur Ulrich Karsten merkt nichts davon. Alles sieht er grau in grau. Er wartet auf sein Urteil. Man hat ihn mit seinem Wärter in einen schmalen Raum gebracht. Er sieht nicht die goldenen Kringel, die die Sonnenstrahlen auf den blitzblanken, aber kühlen Fußboden malen. Nichts sieht er. Nicht den Mann, der ihn bewachen muß, der ihn aufmerksam mustert und sich seine Gedanken über seinen Gefangenen macht. Einen Mörder hat er sich ganz anders vorgestellt. Er ist noch nicht lange im Dienst und sein Herz noch nicht verhärtet und ohne Mitleid. In den Zügen dieses Mannes, von denen man behauptet, er sei ein Mörder, sieht er nur tiefe Schatten, Schatten, die ein unerbittliches Schicksal hineingegraben hat. Er sieht überhaupt gut aus! Er ist hochgewachsen, breitschultrig und schmal in den Hüften. Selbst nach langer Haft ist sein Gang aufrecht. Sein Haar ist dunkelbraun und schlicht aus der hohen Stirn gekämmt. Sein Mund gutgeschnitten. Der Wärter dreht sich mit einem Ruck zur Tür und versucht seine Gedanken von dem Gefangenen abzulenken. «Das Gericht zieht sich zur Beratung zurück!»
Eigentlich müßte der Himmel weinen, als Ulrich Karsten vor seinen Richtern steht. Aber es wölbt sich ein unwirklich blauer Himmel über der Stadt. Die Luft ist wie Seide, und die Menschen sind großzügig gestimmt. Nur Ulrich Karsten merkt nichts davon. Alles sieht er grau in grau. Er wartet auf sein Urteil. Man hat ihn mit seinem Wärter in einen schmalen Raum gebracht. Er sieht nicht die goldenen Kringel, die die Sonnenstrahlen auf den blitzblanken, aber kühlen Fußboden malen. Nichts sieht er. Nicht den Mann, der ihn bewachen muß, der ihn aufmerksam mustert und sich seine Gedanken über seinen Gefangenen macht. Einen Mörder hat er sich ganz anders vorgestellt. Er ist noch nicht lange im Dienst und sein Herz noch nicht verhärtet und ohne Mitleid. In den Zügen dieses Mannes, von denen man behauptet, er sei ein Mörder, sieht er nur tiefe Schatten, Schatten, die ein unerbittliches Schicksal hineingegraben hat. Er sieht überhaupt gut aus! Er ist hochgewachsen, breitschultrig und schmal in den Hüften. Selbst nach langer Haft ist sein Gang aufrecht. Sein Haar ist dunkelbraun und schlicht aus der hohen Stirn gekämmt. Sein Mund gutgeschnitten. Der Wärter dreht sich mit einem Ruck zur Tür und versucht seine Gedanken von dem Gefangenen abzulenken. «Das Gericht zieht sich zur Beratung zurück!»