Dr. Brinkmeier Classic 19 – Arztroman. Sissi Merz
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Dr. Max Brinkmeier besitzt außergewöhnliche Fähigkeiten. Dennoch ist er, der lange Jahre erfolgreich in Afrika praktiziert hat und dort so viele Menschenleben retten konnte, einen Augenblick ratlos, als ihn der Hilferuf von daheim erreicht. Sein Vater, der in einem kleinen bayerischen Bergdorf als Landarzt mit ebenso großem Geschick jahrzehntelang tätig gewesen ist, kann die heimatliche Praxis nach einer Herzattacke nicht länger weiterführen. Max war damals nicht ganz im Frieden von zu Hause geschieden, und jetzt überlagern sich bei ihm verschiedene existentielle Gefühle. In Afrika hat er eine wirkliche Lebensaufgabe gefunden. In der Heimat wird er dringend benötigt. Die Ärztin, der seine große Liebe gilt, wirkt mit ihm gemeinsam auf der Missionsstation und ist inzwischen fest verwurzelt auf dem afrikanischen Kontinent. Dr. Max Brinkmeier muß sich entscheiden – und Sie erwartet die spannendste, gefühlvollste Arztromanserie! Die beliebte Schriftstellerin Sissi Merz erreicht in diesen eindrucksvollen Romanen den Höhepunkt ihres Schaffens.
Als der Wecker Alarm gab, war Evi Burgmüller bereits hellwach. Die goldenen Strahlen der Morgensonne hatten ihr die Stupsnase gekitzelt und sie vorzeitig geweckt. Oder war es ihre brennende Neugierde, die sie nicht mehr hatte schlafen lassen? Die bildsaubere Tochter des Wildenberger Ortsvorstehers Alois Burgmüller hatte es auf jeden Fall sehr eilig, an diesem warmen Sommermorgen zum Frühstück zu kommen. Evi war achtzehn und stand kurz vor der Matura, sie besuchte das Gymnasium in Berchtesgaden. Daß der Vater ihr bislang noch keinen fahrbaren Untersatz spendiert hatte, fand sie recht knickrig. Sie beschwerte sich alle Nase lang, daß sie «wie die minderjährigen Stopfeln» mit dem Bus zur Schule fahren mußte, hatte damit aber nichts erreicht; im Gegenteil. Der Burgmüller, seines Zeichens ehrenamtlicher Bürgermeister von Wildenberg, Großbauer und Viehhändler, dazu ein rechter Geschaftelhuber, wie er im Buche stand, hielt nichts davon, seine Kinder zu verwöhnen. Seinen Sohn Tobias hatte er als Jungbauern zeitig in die Pflicht genommen. Und von Evi erwartete er zunächst mal ein Einserabi. An diesem sonnigen Morgen im Juli hatte das hübsche Madel, das mit seinen dunklen Locken und den tiefblauen Augen sehr der früh verstorbenen Mutter ähnelte, allerdings anderes im Sinn als das erste eigene Auto. Seit Tagen ging etwas vor, da tat der Vater geheimnisvoll. Telefonate wurden hinter verschlossener Tür geführt, Gespräche, die abbrachen, wenn Evi die Stube betrat. Da das Madel über einen ausgezeichneten Spürsinn verfügte, hatte das Verhalten des Vaters Evi neugierig gemacht. Am Vorabend hatte sie zufällig ein kurzes Telefonat mit angehört, das sie richtiggehend elektrisiert hatte. Da war von der alten Sennhütte oberhalb von Wildenfels die Rede gewesen, die noch zum Burgmüller-Besitz gehörte. Offenbar wollte jemand diese für den restlichen Sommer mieten. An und für sich war das nichts Ungewöhnliches. Es kam immer mal wieder vor, daß gestreßte Städter sich auf der Alm ein paar erholsame Wochen gönnten.
Als der Wecker Alarm gab, war Evi Burgmüller bereits hellwach. Die goldenen Strahlen der Morgensonne hatten ihr die Stupsnase gekitzelt und sie vorzeitig geweckt. Oder war es ihre brennende Neugierde, die sie nicht mehr hatte schlafen lassen? Die bildsaubere Tochter des Wildenberger Ortsvorstehers Alois Burgmüller hatte es auf jeden Fall sehr eilig, an diesem warmen Sommermorgen zum Frühstück zu kommen. Evi war achtzehn und stand kurz vor der Matura, sie besuchte das Gymnasium in Berchtesgaden. Daß der Vater ihr bislang noch keinen fahrbaren Untersatz spendiert hatte, fand sie recht knickrig. Sie beschwerte sich alle Nase lang, daß sie «wie die minderjährigen Stopfeln» mit dem Bus zur Schule fahren mußte, hatte damit aber nichts erreicht; im Gegenteil. Der Burgmüller, seines Zeichens ehrenamtlicher Bürgermeister von Wildenberg, Großbauer und Viehhändler, dazu ein rechter Geschaftelhuber, wie er im Buche stand, hielt nichts davon, seine Kinder zu verwöhnen. Seinen Sohn Tobias hatte er als Jungbauern zeitig in die Pflicht genommen. Und von Evi erwartete er zunächst mal ein Einserabi. An diesem sonnigen Morgen im Juli hatte das hübsche Madel, das mit seinen dunklen Locken und den tiefblauen Augen sehr der früh verstorbenen Mutter ähnelte, allerdings anderes im Sinn als das erste eigene Auto. Seit Tagen ging etwas vor, da tat der Vater geheimnisvoll. Telefonate wurden hinter verschlossener Tür geführt, Gespräche, die abbrachen, wenn Evi die Stube betrat. Da das Madel über einen ausgezeichneten Spürsinn verfügte, hatte das Verhalten des Vaters Evi neugierig gemacht. Am Vorabend hatte sie zufällig ein kurzes Telefonat mit angehört, das sie richtiggehend elektrisiert hatte. Da war von der alten Sennhütte oberhalb von Wildenfels die Rede gewesen, die noch zum Burgmüller-Besitz gehörte. Offenbar wollte jemand diese für den restlichen Sommer mieten. An und für sich war das nichts Ungewöhnliches. Es kam immer mal wieder vor, daß gestreßte Städter sich auf der Alm ein paar erholsame Wochen gönnten.