Chefarzt Dr. Norden 1177 – Arztroman. Jenny Pergelt
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Nach dem Tod ihres Mannes Falk durch einen Bootsunfall beginnen für Laura und ihren kleinen Sohn Noah schwere Zeiten, als sie die Wahrheit über Falk erfährt. Er hatte nicht nur zahlreiche Affären, sondern hinterlässt ihr auch einen Schuldenberg. Die Polizei verdächtigt sie sogar, an Falks Betrügereien beteiligt gewesen zu sein. Laura hatte früher als Heilerziehungspflegerin in der psychiatrischen Tagesklinik der Pädiatrie gearbeitet, und Fee Norden war damals ihre Chefin. Bei einer zufälligen Begegnung vertraut sie Fee ihre Sorgen an. Voller Freude sagt sie zu, als Fee ihr ihre alte Stelle anbietet. In der Klinik findet sie Freunde, unter anderen auch Steffi Seidel, mit der sie sich sehr gut versteht. Allerdings ist Steffis Freund der Polizist Björn Lange, und Björn versucht, Steffi über Laura auszuhorchen. Lauras Glück gerät erneut in Gefahr, als sie plötzlich ihrem tot geglaubten Mann gegenübersteht, der Hilfe von ihr erwartet. Laura ist ratlos, doch dann kommt unerwartet Hilfe von Dr. Norden …
Ihre Schritte hallten laut in dem fast leeren Haus wider. Alle Möbel, die sie entbehren konnte, hatte Laura bereits verkauft. Die wenigen, die sie behalten wollte, wirkten verloren in den großen Räumen. Sie schafften es nicht, den Schall von Stimmen, Tritten, klapperndem Geschirr und Kinderlachen zu schlucken, sodass ein ständiges Echo die Zimmer belebte. Um Noah nicht zu wecken, zog Laura ihre Schuhe aus und lief fast lautlos auf Strümpfen weiter. So leise wie möglich öffnete sie die Tür des Kinderzimmers und sah hinein. Trotz seines beharrlichen Protests, er sei schon groß und brauche keinen Mittagsschlaf mehr, war Noah doch noch eingeschlafen. Mit einer Hand drückte er Hasi, seinen besten Freund, fest an sich. In der anderen hielt er einen Zipfel des Kissens, an dem er beim Einschlafen genuckelt hatte. Eigentlich war Noah dem Alter, in dem er einen Schnuller oder Bettzipfel brauchte, längst entwachsen. Dass die Nuckelei seit einigen Wochen wieder zu einem festen Einschlafritual geworden war, überraschte Laura dennoch nicht. Einem Zweijährigen blieben die Sorgen, die auf seiner Mutter lasteten, nicht verborgen. Und auch wenn er ihr ganzes Ausmaß noch nicht verstehen konnte, beunruhigten sie ihn trotzdem so sehr, dass Hasis Anwesenheit allein nicht mehr ausreichte, um friedlich schlummern zu können. Laura schloss die Tür wieder. Manchmal wünschte sie sich, sie könnte es sich so einfach machen wie ihr Sohn und ihre Sorgen und Ängste mit einem Bettzipfel verscheuchen. Oder sie hätte einen so guten Freund wie Hasi, dem sie ihr Herz ausschütten könnte. Doch die wenigen Menschen, von denen sie glaubte, dass sie ihre Freunde wären, hatten sich gleich nach dem Bootsunglück zurückgezogen. Ihre Freundschaft war zu frisch und nicht tief genug gewesen, um diesem Schicksalsschlag standhalten zu können. Für eine junge, trauernde Frau und ihren kleinen Sohn gab es keinen Platz in einer Gemeinschaft, die sich traf, um Spaß zu haben und den grauen Alltag zu vergessen. Für Laura spielte das jetzt keine Rolle mehr.
Ihre Schritte hallten laut in dem fast leeren Haus wider. Alle Möbel, die sie entbehren konnte, hatte Laura bereits verkauft. Die wenigen, die sie behalten wollte, wirkten verloren in den großen Räumen. Sie schafften es nicht, den Schall von Stimmen, Tritten, klapperndem Geschirr und Kinderlachen zu schlucken, sodass ein ständiges Echo die Zimmer belebte. Um Noah nicht zu wecken, zog Laura ihre Schuhe aus und lief fast lautlos auf Strümpfen weiter. So leise wie möglich öffnete sie die Tür des Kinderzimmers und sah hinein. Trotz seines beharrlichen Protests, er sei schon groß und brauche keinen Mittagsschlaf mehr, war Noah doch noch eingeschlafen. Mit einer Hand drückte er Hasi, seinen besten Freund, fest an sich. In der anderen hielt er einen Zipfel des Kissens, an dem er beim Einschlafen genuckelt hatte. Eigentlich war Noah dem Alter, in dem er einen Schnuller oder Bettzipfel brauchte, längst entwachsen. Dass die Nuckelei seit einigen Wochen wieder zu einem festen Einschlafritual geworden war, überraschte Laura dennoch nicht. Einem Zweijährigen blieben die Sorgen, die auf seiner Mutter lasteten, nicht verborgen. Und auch wenn er ihr ganzes Ausmaß noch nicht verstehen konnte, beunruhigten sie ihn trotzdem so sehr, dass Hasis Anwesenheit allein nicht mehr ausreichte, um friedlich schlummern zu können. Laura schloss die Tür wieder. Manchmal wünschte sie sich, sie könnte es sich so einfach machen wie ihr Sohn und ihre Sorgen und Ängste mit einem Bettzipfel verscheuchen. Oder sie hätte einen so guten Freund wie Hasi, dem sie ihr Herz ausschütten könnte. Doch die wenigen Menschen, von denen sie glaubte, dass sie ihre Freunde wären, hatten sich gleich nach dem Bootsunglück zurückgezogen. Ihre Freundschaft war zu frisch und nicht tief genug gewesen, um diesem Schicksalsschlag standhalten zu können. Für eine junge, trauernde Frau und ihren kleinen Sohn gab es keinen Platz in einer Gemeinschaft, die sich traf, um Spaß zu haben und den grauen Alltag zu vergessen. Für Laura spielte das jetzt keine Rolle mehr.