Der neue Dr. Laurin 45 – Arztroman. Viola Maybach
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Marcel Kollmann verliebt sich in seine Kollegin Friederike Klemm, die ihn auch zu mögen scheint, ihn aber trotzdem auf Distanz hält. Er sieht sie zusammen mit dem zehn Jahre jüngeren Dennis Wagenbach und fragt sich, ob Dennis der Grund dafür ist, dass sie ihn nicht näher an sich heranlässt. Er ahnt nicht, dass die junge Frau gerade versucht, einem alten Familiengeheimnis auf die Spur zu kommen und dass Dennis ein Schlüssel zu diesem Geheimnis ist.
Konstantin Laurin betrat den Kinosaal erst, als er schon dunkel war, der Vorspann lief bereits. Er hatte sich einen Platz in der letzten Reihe ausgesucht, am Rand, denn er würde den Saal auf jeden Fall verlassen, bevor die Lichter wieder angingen. Schließlich wollte er nicht gesehen werden. Er hatte in diesem Film die Titelrolle gespielt, seine erste Filmrolle überhaupt, und er hatte ihn mittlerweile schon mehrmals gesehen, allerdings ohne Publikum. Die Kritiken waren begeistert gewesen, fast alle. Er erinnerte sich nur an eine einzige Rezension, die sich eher kritisch geäußert hatte, aber auch nicht über ihn, sondern über den Film als Ganzes. Nun interessierte es ihn, wie normale Zuschauerinnen und Zuschauer reagierten. Lachten und weinten sie an den richtigen Stellen? Wurden sie zwischendurch unruhig, weil die Aufmerksamkeit nachließ oder folgten sie der Handlung mit angehaltenem Atem? Er musste es wissen. Vor allem musste er wissen, wie sie auf ihn, auf sein Spiel reagierten. Ihm schlug das Herz bis zum Hals. Vor ihm saßen zwei Mädchen etwa in seinem Alter, die noch immer tuschelten und lachten und die Köpfe zusammensteckten, obwohl die ersten Filmbilder bereits liefen. «Seid ruhig!», hätte er am liebsten gerufen. «Die ersten Szenen sind wichtig, wenn ihr die nicht mitbekommt, versteht ihr später vieles nicht!» Aber natürlich schwieg er, denn er wollte schließlich nicht erkannt werden. Doch als hätten die Mädchen seine Gedanken gespürt, verstummten sie und rutschten tiefer in ihre Sitze. Konstantin entspannte sich ein wenig. Er wünschte sich so sehr, dass der Film ein Erfolg würde, und das wünschte er nicht nur sich, sondern allen, die daran mitgearbeitet hatten, vor allem Oliver Heerfeld, dem Regisseur – dem Mann, der ihm diese erste große Chance gegeben hatte.
Konstantin Laurin betrat den Kinosaal erst, als er schon dunkel war, der Vorspann lief bereits. Er hatte sich einen Platz in der letzten Reihe ausgesucht, am Rand, denn er würde den Saal auf jeden Fall verlassen, bevor die Lichter wieder angingen. Schließlich wollte er nicht gesehen werden. Er hatte in diesem Film die Titelrolle gespielt, seine erste Filmrolle überhaupt, und er hatte ihn mittlerweile schon mehrmals gesehen, allerdings ohne Publikum. Die Kritiken waren begeistert gewesen, fast alle. Er erinnerte sich nur an eine einzige Rezension, die sich eher kritisch geäußert hatte, aber auch nicht über ihn, sondern über den Film als Ganzes. Nun interessierte es ihn, wie normale Zuschauerinnen und Zuschauer reagierten. Lachten und weinten sie an den richtigen Stellen? Wurden sie zwischendurch unruhig, weil die Aufmerksamkeit nachließ oder folgten sie der Handlung mit angehaltenem Atem? Er musste es wissen. Vor allem musste er wissen, wie sie auf ihn, auf sein Spiel reagierten. Ihm schlug das Herz bis zum Hals. Vor ihm saßen zwei Mädchen etwa in seinem Alter, die noch immer tuschelten und lachten und die Köpfe zusammensteckten, obwohl die ersten Filmbilder bereits liefen. «Seid ruhig!», hätte er am liebsten gerufen. «Die ersten Szenen sind wichtig, wenn ihr die nicht mitbekommt, versteht ihr später vieles nicht!» Aber natürlich schwieg er, denn er wollte schließlich nicht erkannt werden. Doch als hätten die Mädchen seine Gedanken gespürt, verstummten sie und rutschten tiefer in ihre Sitze. Konstantin entspannte sich ein wenig. Er wünschte sich so sehr, dass der Film ein Erfolg würde, und das wünschte er nicht nur sich, sondern allen, die daran mitgearbeitet hatten, vor allem Oliver Heerfeld, dem Regisseur – dem Mann, der ihm diese erste große Chance gegeben hatte.