Der Bergpfarrer Extra 18 – Heimatroman. Toni Waidacher
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Während ihm die Versöhnung der Mitglieder des Deininger Clans sehr gut gelungen war, verlässt den Bergpfarrer für kurze Zeit seine Menschenkenntnis. Er begegnet Lena Dorner und gewinnt einen äußerst positiven Eindruck von ihr. Hat sich Franziska alles eingebildet? Lena Dorner wirkt entwaffnend humorvoll und ehrlich. Auch Jannik lässt sich von ihr kurz einwickeln. Aber schon bald kommt für ihn ein böses Erwachen – doch da zappelt er schon in ihrem Netz …
"Du machst ja ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter." Mit diesen Worten empfing Jonas Aschinger seinen älteren Bruder Johannes, als dieser am Morgen den Kuhstall betrat. «Ist dir die Mama wieder einmal wegen der Koller-Kathi in den Ohren gelegen?» Der achtundzwanzigjährige Johannes nickte, und als er sprach, schien sich seine Miene noch um einige Nuancen zu verfinstern. «Es ist immer wieder das gleiche, mit dem mich die Mama nervt. Sie möcht', dass ich die Kathi heirat', damit die beiden Höf' zusammengelegt werden.» Jonas, drei Jahre jünger als sein Bruder, grinste frech und sagte: «Was hast du denn gegen die Kathi? Sie ist gerade gewachsen, kann zupacken, ist net auf den Kopf gefallen und sie erbt mal den Kollerhof.» «Mag sein», versetzte Johannes achselzuckend. «Aber das ist net ausschlaggebend für mich.» Jetzt lachte Jonas auf. Er schien das Problem, das seinem älteren Bruder ziemlich zuzusetzen schien, nicht besonders ernst zu nehmen. «Ich weiß schon, Hannes, du träumst von der großen Liebe.» «Dir mag das lächerlich vorkommen», brummte Johannes unwirsch. «Ich jedoch bin davon überzeugt, dass ohne Liebe niemals eine gute Ehe zustande kommen kann. Ich könnt' in einer Verbindung, die nur den Zweck verfolgt, Besitz und Vermögen zu mehren, niemals glücklich werden.» «Du lebst halt in einer Traumwelt, Hannes», erwiderte Jonas mit leichtem Spott im Tonfall und wandte sich der Melkanlage zu.
"Du machst ja ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter." Mit diesen Worten empfing Jonas Aschinger seinen älteren Bruder Johannes, als dieser am Morgen den Kuhstall betrat. «Ist dir die Mama wieder einmal wegen der Koller-Kathi in den Ohren gelegen?» Der achtundzwanzigjährige Johannes nickte, und als er sprach, schien sich seine Miene noch um einige Nuancen zu verfinstern. «Es ist immer wieder das gleiche, mit dem mich die Mama nervt. Sie möcht', dass ich die Kathi heirat', damit die beiden Höf' zusammengelegt werden.» Jonas, drei Jahre jünger als sein Bruder, grinste frech und sagte: «Was hast du denn gegen die Kathi? Sie ist gerade gewachsen, kann zupacken, ist net auf den Kopf gefallen und sie erbt mal den Kollerhof.» «Mag sein», versetzte Johannes achselzuckend. «Aber das ist net ausschlaggebend für mich.» Jetzt lachte Jonas auf. Er schien das Problem, das seinem älteren Bruder ziemlich zuzusetzen schien, nicht besonders ernst zu nehmen. «Ich weiß schon, Hannes, du träumst von der großen Liebe.» «Dir mag das lächerlich vorkommen», brummte Johannes unwirsch. «Ich jedoch bin davon überzeugt, dass ohne Liebe niemals eine gute Ehe zustande kommen kann. Ich könnt' in einer Verbindung, die nur den Zweck verfolgt, Besitz und Vermögen zu mehren, niemals glücklich werden.» «Du lebst halt in einer Traumwelt, Hannes», erwiderte Jonas mit leichtem Spott im Tonfall und wandte sich der Melkanlage zu.