Karin Bucha Classic 57 – Liebesroman. Karin Bucha
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Karin Bucha ist eine der erfolgreichsten Volksschriftstellerinnen und hat sich mit ihren ergreifenden Schicksalsromanen in die Herzen von Millionen LeserInnen geschrieben. Dabei stand für diese großartige Schriftstellerin die Sehnsucht nach einer heilen Welt, nach Fürsorge, Kinderglück und Mutterliebe stets im Mittelpunkt.
Geräuschlos schritt die Nonne zu dem Altar hin, beugte sich nieder zu der hier Knienden, tief ergriffen von dem Schmerz, den ihre Haltung und ihr Antlitz in gleicher Weise kundtaten. «Komtesse – Ihre Mutter ist soeben eingetroffen.» Die Frau erhob sich seufzend, warf sich, wie Schutz suchend, an die Brust der Nonne. «Ist man gekommen, um mir mein Kind wegzunehmen?» Nach einer kleinen Weile löste sie sich aus den Armen der Schwester. «Schwester Verena, gibt es eine Macht auf Erden, die befugt ist, Mutter und Kind voneinanderzureißen?» fragte Irmingard von Dronthem-Ghilen die vor ihr Stehende flehend. Tiefes Mitgefühl mit diesem unglücklichen, beinahe noch kindlichen Geschöpf trieb der Nonne Tränen in die Augen. Liebevoll strich ihre schlanke weiße Hand die Locken aus der Stirn der Komteß, zog die krampfhaft Schluchzende an ihre Brust und begann, mütterlich auf sie einzusprechen. «Komteß Irmingard! Kind! Beruhige dich, du wirst mir sonst krank! – Komm! Du weißt, deine Mutter wird leicht ungeduldig.» Ein trauriges Lachen kam von den Lippen Irmingards. «Ach, krank! Was tut das schon! Was gilt mir das Leben ohne mein Kind!» Mit einer heftigen Bewegung riß sie sich los, eilte hin zu dem Altar und warf sich erneut auf dessen Stufen nieder. "Mutter Maria!
Geräuschlos schritt die Nonne zu dem Altar hin, beugte sich nieder zu der hier Knienden, tief ergriffen von dem Schmerz, den ihre Haltung und ihr Antlitz in gleicher Weise kundtaten. «Komtesse – Ihre Mutter ist soeben eingetroffen.» Die Frau erhob sich seufzend, warf sich, wie Schutz suchend, an die Brust der Nonne. «Ist man gekommen, um mir mein Kind wegzunehmen?» Nach einer kleinen Weile löste sie sich aus den Armen der Schwester. «Schwester Verena, gibt es eine Macht auf Erden, die befugt ist, Mutter und Kind voneinanderzureißen?» fragte Irmingard von Dronthem-Ghilen die vor ihr Stehende flehend. Tiefes Mitgefühl mit diesem unglücklichen, beinahe noch kindlichen Geschöpf trieb der Nonne Tränen in die Augen. Liebevoll strich ihre schlanke weiße Hand die Locken aus der Stirn der Komteß, zog die krampfhaft Schluchzende an ihre Brust und begann, mütterlich auf sie einzusprechen. «Komteß Irmingard! Kind! Beruhige dich, du wirst mir sonst krank! – Komm! Du weißt, deine Mutter wird leicht ungeduldig.» Ein trauriges Lachen kam von den Lippen Irmingards. «Ach, krank! Was tut das schon! Was gilt mir das Leben ohne mein Kind!» Mit einer heftigen Bewegung riß sie sich los, eilte hin zu dem Altar und warf sich erneut auf dessen Stufen nieder. "Mutter Maria!