Das Schlachthaus als Thema der Literatur. Myriam Möhlmann
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Der Konsum von Fleisch zählt seit jeher zu den primären Komponenten der menschlichen Ernährung. Verschiedenste Tierarten wurden zu diesem Zweck im Laufe der Geschichte von Menschenhand geschlachtet. Das Schlachten sowie das Schlachthaus als der dazugehörige und untrennbar verbundene Ort werden in verschiedenster Form auch in der deutschen und internationalen Literatur als Motiv aufgegriffen. Das Auftreten des vorindustriellen und darauf folgend immer industrialisierteren Schlachthauses als literarisches Motiv entwickelt sich dabei durchaus parallel zu historischen, gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungen. Dieses Buch untersucht, inwiefern sich das literarische Motiv speziell des industriellen Schlachthauses, das ab der Mitte des 19. Jahrhunderts auftaucht, im Wandel der Zeit und des mit ihm einhergehenden technischen Fortschritts entwickelt hat. Daneben wird detailliert herausgearbeitet, welche literaturgeschichtlichen Bezüge zwischen den bedeutendsten Werken der »Schlachthausliteratur« bestehen. Behandelt werden neben umfassenden historischen Hintergrundinformationen das Motiv des Schlachthauses in der Literatur und die literarischen Werke „Eine Mustermordanstalt“ von Carl Daniel Adolf Douai (1867), „El Matadero“ von Esteban Echeverría (1871), „Der Bauch von Paris“ von Emile Zola (1873), „The Jungle“ von Upton Sinclair (1905/06), „Les Abattoirs“ von Kurt Tucholsky (1925), „Berlin Alexanderplatz“ von Alfred Döblin (1929), „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“ von Berthold Brecht (1931), 2Schlachthof 5 oder Der Kinderkreuzzug" von Kurt Vonnegut (1969) sowie „Blösch“ von Beat Sterchi (1985).