Die Nydeggkirche in Bern und ihr Quartier. Jan Straub
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Die Nydeggkirche und ihr Quartier liegen an der wohl malerischsten Stelle des Weltkulturerbes Bern. Die pittoreske Altstadtpartie in der Aareschlaufe mit der monumentalen klassizistischen Hochbrücke und der mittelalterlichen Untertorbrücke ist ursächlich mit der Geschichte der Stadt verbunden: hier befand sich seit der Gründungszeit im 12. Jahrhundert der einzige Flussübergang und hier erhob sich auch die zähringische Stadtburg, die Nydegg. Ihre Stelle nimmt seit dem 14. Jahrhundert die heutige Kirche ein. Der Innenraum des spätgotischen Baus wurde anfangs der Fünfzigerjahre auf exemplarische Weise umgestaltet und gilt nun als charakteristisches Beispiel einer Regotisierung im 20. Jahrhundert. Kurz darauf, zwischen 1956 und 1961, erfolgte der Totalneubau des umgebenden Quartiers: Was sich heute als idyllisch-mittelalterlich präsentiert, ist eine Neuschöpfung. Zum Einsatz kam ein Stil, der traditionelle, altstadtspezifische Elemente mit zeitgenössischen Formen verknüpft. Diese historisierende Neuinterpretation, die allerdings auch Widerspruch weckte, half entscheidend mit, die Einheitlichkeit des einzigartigen Stadtbildes zu wahren.