Online-Dating für Dummies. Chris Pleines

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Online-Dating für Dummies - Chris Pleines

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des Online-Dating-Markts in Deutschland

      Längst muss man nicht mehr aus dem Haus gehen, um neue Freizeit-, Lebens- oder Sexualpartner kennenzulernen. Es genügt ein Gang zum häuslichen Computer. Man muss sich nicht mehr in einem Café verabreden, um mehr über die andere Person zu erfahren. Instant Messaging, Tele- oder Videofonie macht es möglich, nahezu so zu kommunizieren wie in einem Gespräch vis-à-vis. Digitale Liebe überwindet geografische und auch soziale Distanzen. Es sind ihr keine Grenzen gesetzt, einzige Voraussetzungen sind der Wille zur Partnerschaft und ein internetfähiges Gerät. Aber wie ging die Entwicklung des Online-Datings in Deutschland eigentlich vonstatten? Wir haben die wichtigsten Websites und Entwicklungen seit der ersten Dating-Website zusammengefasst:

      1998 geht in Deutschland Dating Cafe als Vorreiter unserer modernen Dating-Plattformen an den Start. Die Seite richtet sich an Singles über 30, die einen festen Partner suchen. Im selben Jahr wird auch meet2cheat, die erste deutsche Seitensprung-Website ins Leben gerufen, die jedoch nach gut 10 Jahren abgeschaltet wird. Dating Cafe hat sich im Gegenzug bis heute gehalten.

      1999 folgt mit LovePoint ein weiterer Anbieter für erotische Abenteuer, Seitensprünge und auch langfristige Beziehungen. Auch bei LovePoint kann man sich bis heute registrieren und sich mit mehr als einer halben Million anderer Singles aus Deutschland auf die Suche nach dem perfekten Gegenstück begeben.

      2000 gibt es erstmals mehr Kontaktanzeigen im Internet als Annoncen in den Zeitschriften. In diesem Jahr gehen auch Friendscout24 (heute LoveScout24) und bildkontakte.de online. Während Bildkontakte gänzlich kostenlos nutzbar ist, hat Friendscout24 ein Bezahlmodell, das trotzdem zu einer hohen Beliebtheit des Portals führt. Mehr als 6 Millionen Mitglieder zählt LoveScout24 heute – nur in Deutschland.

      Im Jahr 2001 wird am Valentinstag die Partnervermittlung Parship online gebracht. Eine moderne Partnervermittlung, die bis heute zu den besten Online-Dating-Portalen mit mehr als 5,5 Millionen Mitgliedern zählt. Auch Jappy, Finya und freenet Singles kommen in diesem Jahr auf den Markt. Alle Portale sind in selbiger oder leicht veränderter Form (Rebranding) bis heute noch nutzbar.

      2002 startet Ströer neu.de, und auch GayRomeo.de (später planetromeo.com) geht als Community für Homosexuelle online, ehe 2003 Yahoo!-Dating (später von match.com aufgekauft und eingestampft) an den Markt geht.

      2004: Ein ehemaliger Parship-Geschäftsführer gründet ElitePartner und verkauft die Website an den Burda-Verlag, ehemalige Friendscout24-Mitarbeiter gründen be2, und poppen.de geht als einer der bis heute größten Sextreffs online. Mittlerweile gibt es mehr als 10 Millionen Online-Dating-Profile in Deutschland, und Friendscout24 schaltet erstmals Fernsehwerbung für eine Dating-Website.

      Joyclub, eine der niveauvollsten und beliebtesten Erotik-Communitys geht 2006 live. Bis heute ist die Community die erste Wahl für Swinger und erotische Events.

      Im Jahr 2006 wird erstmals der Umsatz von 100 Millionen Euro beim Online-Dating geknackt.

      2007 startet dann Flirtfair, ein Portal für Sexkontakte, wobei auch Fake-Profile (mehr dazu in Kapitel 10) und Animateurinnen erstmals äußerst lukrativ eingesetzt werden.

      Mit KissNoFrog geht 2008 ein Portal online, das Webcam-Chats zum Dating nutzen will, was aber recht bald floppt. KissNoFrog bleibt trotzdem als reguläre Singlebörse bestehen. Mit C-Date geht im selben Jahr eine weitere internationale Dating-Seite für erotische Treffen an den Markt. Bis heute zählt das Portal mehr als 3,7 Millionen Nutzer – allein in Deutschland.

      2009 geht eDarling als weitere anspruchsvolle Partnervermittlung online, die sich allerdings an ein bunt gemischtes Publikum jeglicher Berufsschichten, jedoch mit akademischem Fokus wendet.

      Erstmals werden 2011 durch Online-Dating mehr als 200 Millionen Euro Umsatz verbucht. Das liegt auch an der Konkurrenz von Parship, ElitePartner und eDarling, die mit viel gezielter Werbung auf sich aufmerksam machen.

      Im selben Jahr gehen Jaumo, Lovoo und secret.de online. Lovoo ist eine der beliebtesten Freemium-Dating-Apps mit einem jährlichen Umsatz von mehr als 25 Millionen Euro. (Freemium bedeutet, dass das Basisprodukt kostenlos ist, Erweiterungen und Vollversionen jedoch erworben werden müssen.)

      Die Zahl »100 Millionen deutsche Online-Dating-Profile« wird im Jahr 2013 geknackt, im Jahr 2014 gibt es erstmals mehr Nutzer von mobilen Dating-Apps als von Desktop-Dating-Websites, wobei Letztere den höheren Umsatz erzielen.

      

Beim größten Hack der Geschichte des Online-Datings werden von Ashley Madison alle Daten der User auf der Suche nach einem Seitensprung geleakt. Mehr als ein Dutzend der nun bekannten Fremdgänger begeht Suizid. Ebenso wird bekannt, dass Ashley Madison systematisch mit Fake-Profilen agiert.

      ProSieben-Sat1 entscheidet sich 2016 kurzerhand dazu, die ParshipElite-Gruppe zu kaufen – für satte 300 Millionen Euro.

      Rot + Blau ergibt ausnahmsweise grün! 2017 entscheidet sich der Gründer von Parship (rotes Logo) und ElitePartner (blaues Logo) dazu, eine neue Partnervermittlung für attraktive und erfolgreiche Singles zu gründen. Lovoo wird im selben Jahr für 70 Millionen $ an ein US-Unternehmen veräußert.

      Parship und ElitePartner übernehmen 2018 eHarmony und dominieren somit den internationalen Markt für die seriöse Suche nach einem Partner im Internet.

      Im Jahr 2019 wird erstmals die Dating-App Tinder die 1-Milliarde-Dollar-Marke an internationalem Umsatz überwinden, die deutsche Firma sparknetworks kauft Zoosk auf, das nun statt von den USA von Deutschland aus betrieben wird.

      Das Coronavirus hält 2020 die gesamte Welt in Atem: Ausgangsbeschränkungen machen herkömmliches Dating nahezu unmöglich, Menschen fürchten um ihre Jobs und investieren weniger in die Partnersuche online. Zum Glück bleibt diese Flaute aber kein Dauerzustand, denn die Apps und Dating-Websites rüsten schnell nach, um ihre User bei Laune zu halten. Nach einer kurzen Durststrecke boomen die Dating-Seiten wieder richtig, da viele Singles sich noch einsamer fühlen und es kaum andere Möglichkeiten gibt, neue Menschen kennenzulernen.

      Online-Dating-Boom durch Corona

      Nach einer kurzen Flaute an der Online-Dating-Front verzeichneten Dating-Apps und -Websites neue Rekorde seit Ausbruch von SARS-CoV-2: Im Schnitt hatten die Plattformen einen Mitgliederzuwachs von 30 %, Tinder durchbrach erstmals den Rekord von 3 Milliarden Swipes pro Tag, und Singles

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