Spannung zwischen Bäumen. Philipp Strasser

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Spannung zwischen Bäumen - Philipp Strasser страница 3

Автор:
Серия:
Издательство:
Spannung zwischen Bäumen - Philipp Strasser

Скачать книгу

des Baus den Boden zu verlassen. Dies kann besonders für Personen relevant sein, die im Zuge ihrer Arbeitstätigkeit aus rechtlichen Gründen nicht in der Höhe arbeiten dürfen.

      Im Anschluss werden hohe Elemente beschrieben, die an den Erbauer noch relativ geringe Anforderungen stellen, so ist etwa beim Kistenklettern lediglich eine Toprope-Sicherung zu verlegen. Weiters werden Elemente mit aufwändigeren Konstruktionen gezeigt, wie etwa die hohe Zugbrücke oder die Feuerleiter, die sowohl klettertechnisch als auch architektonisch den Erbauer vor weit höhere Anforderungen stellen. Passend zu den jeweils besprochenen Übungen werden zahlreiche Tricks und Sicherungshinweise erläutert.

      Das Buch baut insgesamt chronologisch auf. Sie erhalten Tipps und Tricks zur Konstruktion eines Elements, aber auch zu dessen Betrieb und Sicherung und jeweils im Anschluss die Elemente, bei denen das Gelernte Anwendung findet.

      Knoten, Bünde oder Bauweisen, die besonders in der temporären Seilarbeit Anwendung finden, werden detailliert und mit zahlreichen Darstellungen erklärt, Anwendungen, die auch in anderen Bereichen angewandt werden, wie etwa der Achterknoten oder der Halbmastwurf, werden in diesem Buch nicht näher erörtert.

      Besonders erfreulich ist, dass der Outdoorbereich keine reine Männerdomäne mehr darstellt. Frauen am Berg, egal ob Bergführerinnen oder Skilehrerinnen, waren noch bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts eine Ausnahmeerscheinung. Heute dürfte die Zahl der Frauen beziehungsweise Männer, die im Outdoorbereich tätig sind, annähernd gleich hoch sein. Trotzdem wird aus Gründen der leichten Lesbarkeit auf genderneutrale Formulierungen in diesem Buch verzichtet. Eine Formulierung wie „Der (Die) Trainer/Trainerin ist dafür zuständig, den jeweiligen aktiven Teilnehmer/die jeweilige aktive Teilnehmerin bzw. die Spotter/Spotterinnen auf diese Gefahren hinzuweisen und das richtige bodennahe Sichern bereits „im Trockenen“ solange zu üben, bis es ohne Diskussion und Trainer/Trainerinnenintervention funktioniert.“ stellt durch die Unverständlichkeit eher ein Sicherheitsrisiko dar.

      Dieses Buch soll nicht nur vorhandene Elemente und neue Ideen präsentieren, es soll zur Diskussion über Technik, Sicherheit, Bauweisen und das rechtliche Regelwerk rund um die Seilarbeit anregen – und es soll aufzeigen, dass Kreativität und Sicherheit kein Widerspruch sind, im Gegenteil, sie gehen Hand in Hand.

      Risiken und Gefahrenhinweise

      1 Dieses Buch richtet sich an Ropes Course Trainer und andere Fachkräfte, die bereits über eine fundierte Ausbildung und Praxis in der Seilarbeit verfügen. Diese sind Grundvoraussetzung für den Bau und Betrieb der hier beschriebenen Elemente.

      2 Das Buch ersetzt nicht eine fundierte Ausbildung im Bereich der Seilarbeit.

      3 Wissensbereiche wie Arboristik (Baumkunde), Seil- und Materialkunde, Wetterkunde, rechtliche Aspekte der Outdoorarbeit, Sicherungs-, Rettungs- und Bergetechniken, Knotenkunde und Leitung von Gruppen werden in diesem Buch nicht vollständig behandelt und als bereits gegeben vorausgesetzt.

      4 In diesem Buch werden lediglich Konstruktionspläne temporärer Seilelemente und nur peripher deren Bau und Betrieb behandelt. Das Wissen über Standortauswahl, Eigensicherung, Teilnehmersicherung (mit Seilen, spotten etc.), Teilnehmereignung für die jeweiligen Übungen und so weiter wird vorausgesetzt.

      5 Dieses Buch ist zum Zeitpunkt der Veröffentlichung auf aktuellem Stand. Es entbindet den Erbauer beziehungsweise den Betreiber der jeweiligen Anlage nicht, sich über Änderungen beim Bau, beim Betrieb, beim Material, bei der Gesetzgebung, bei Normen und Standards und so weiter zu informieren. Weiters sollen Erfahrungen weitergegeben und die Elemente eigenständig auf Fehler überprüft und diese gemeldet werden.

      6 Eine fundierte Ausbildung und Erfahrung im Bau von Seilelementen ermöglicht es dem Erbauer beziehungsweise dem Betreiber der hier beschriebenen Elemente und Übungen, Fehler beim Material, in den Beschreibungen oder mögliche missverständliche Formulierungen eigenständig festzustellen, daraus mögliche Risikoquellen zu erkennen und Schäden zu vermeiden.

      7 Der Autor haftet nicht für Schäden, die im Zusammenhang mit dem Bau und dem Betrieb der hier beschriebenen Elemente auftreten.

      8 Es sollen nur Übungen angewandt werden, die die psychische und physische Sicherheit der TeilnehmerInnen gewährleisten.

      9 Lesen Sie vor dem Bau beziehungsweise dem Betrieb einer der hier beschriebenen Übungen den gesamten Kommentar und berücksichtigen Sie den chronologischen Aufbau dieses Buches.

      Redundanz, Zero Accident und andere Sicherheitsthemen

      Die in diesem Buch vorgestellten Übungen und Elemente sind nach bestem Wissen und Gewissen nach dem neusten Stand der Sicherheit ausgesucht und aufbereitet. Die Übungen sind in der Regel redundant gebaut.

      Redundanz bedeutet, dass alle sicherheitsrelevanten Bereiche mit doppelter Sicherheit ausgelegt sind. Sie bezieht sich jedoch nicht nur auf das Material und die Bauweise, Redundanz ist gerade dort besonders wichtig, wo menschliches Versagen zu einem Unfall führen kann. Das Vier-Augen-Prinzip und klare Kommunikation zwischen zwei Verantwortlichen, zum Beispiel beim Überprüfen des Sicherungsgurtes oder beim Einhängen eines Teilnehmers in die Sicherung, stellen einen wesentlichen Punkt der Redundanz dar – auch wenn dieser Aspekt in diesem Buch nur oberflächlich behandelt wird.

      Ob ein Element tatsächlich redundant gebaut ist, lässt sich am besten prüfen, indem man fragt: „was würde passieren, wenn dieser Karabiner versagt“ oder „… ich dieses Seil zerschneide“ oder „… dieser Ast bricht“. Ein tatsächliches Versagen der ersten Sicherungskette muss es in diesem Sinne ermöglichen, den betroffenen Teilnehmer immer noch sicher auf den Boden zurück zu bringen – die zweite Sicherungskette hat daher nicht unbedingt den Anspruch, das Wesen der Übung zu erhalten, sondern lediglich, den betroffenen Teilnehmer weiterhin abzusichern. Es ist daher nicht unbedingt nötig, dass erste und zweite Sicherungskette identisch gebaut werden. Überall dort, wo menschliches Versagen zu einem Absturz führen kann, also etwa Karabiner, die bei Teilnehmerwechseln ein – und ausgehängt werden, ist die Redundanz ein Muss.

      Es gibt jedoch auch Bereiche, wo die Redundanz an ihre Grenzen stößt oder sich selber ad absurdum führt. Nicht redundante Teilbereiche in diesem Buch werden klar gekennzeichnet und es wird erklärt, warum gerade hier auf Redundanz verzichtet werden musste. Dort, wo Redundanz sinnvoll nicht geboten werden kann, sollte stattdessen eine angemessene Materialüberdimensionierung verwendet werden, also etwa doppelte Bruchlast wie bei redundanter Bauweise.

       Fazit

      Redundanz überall dort, wo sie sinnvoll möglich ist, ein Weglassen der Redundanz verursacht Erklärungs- und Handlungsbedarf.

      Neben der Redundanz ist auch die Kontinuierlichkeit der Sicherheit ein wesentliches Thema. Daher werden in diesem Buch keine aufeinander folgenden Übungen gezeigt, bei denen sich der Teilnehmer eigenständig mit Hilfe eines Klettersteigsets umhängen muss und sich damit im schlimmsten – aber leider immer wieder auftretenden Fall – eigenständig entsichern und damit in Lebensgefahr bringen kann.

Скачать книгу