Gott die Ehre. Stefan Kiechle

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Gott die Ehre - Stefan Kiechle

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bleibt weitgehend passiv, und er will nichts – wenn ihm dies zur narzisstischen Kränkung wird, muss er sie tragen. Er ist mehr ein Ermöglicher als ein Akteur, mehr ein Schauer als ein Macher. Durch die Auswahl der Übungen – seiner einzigen wirklichen Aktivität – führt er den Übenden immer wieder in Gottes Unmittelbarkeit zurück. Er hilft ihm, Störendes beiseitezuräumen, ja er wirft ihn gleichsam auf Gott – damit dieser wirken darf und die Ehre bekommt.

      Gott zeigt sich als Schöpfer und Herr. Die Exerzitantin darf ihm unmittelbar begegnen – auch ohne Vermittlung durch Amt und Sakrament. Gott bewegt sie, sie bewegt ihn. Die Begleiterin gibt ihr die Übungen und hilft ihr zur Begegnung, aber sie bleibt wie eine Waage, entscheidet nicht, steuert nicht. In dieser Mystik der Unmittelbarkeit kann Gott dem Menschen Herr oder Freund sein.

      21In den Satzungen der Gesellschaft Jesu wird „Schöpfer und Herr“ auch direkt für Jesus Christus angewandt. Beispiele: „in dieser Gesellschaft Jesu unseres Schöpfers und Herrn“ (Sa 51, GG 603); „… um in allem unserem Schöpfer und Herrn zu dienen, der für sie gekreuzigt wurde“ (Sa 66, GG 608); „… dass größerer Lobpreis Christi unseres Schöpfers und Herrn folge“ (Sa 602, GG 755). – Bei Ignatius ist theologische Rede oft auch christologisch deutbar, selbst wenn er selbst diesen Transfer nicht macht.

      22Die Inquisition verdächtigte Ignatius wegen dieses Ansatzes, ein Alumbrado zu sein.

      23Karl Rahner dazu bewegend in seiner „Rede des Ignatius von Loyola an einen Jesuiten von heute“, in SW 25, 299 ff.

      24Dieser Satz wird m. W. von den Kommentatoren vollständig übergangen.

      25Näheres bei der Unterscheidung der Geister, Kap. 9.

      26Hierzu mehr in Kap. 14. Wenn die „Seele“ sensibel oder unreif ist oder vom Begleiter emotional abhängig wird, kann dieser sie, indem er das Bild der Waage ignoriert, leicht manipulieren und in eine Richtung drängen – hier beginnt der Missbrauch geistlicher Macht, oft subtil und lange unbemerkt.

      3.Die Dinge der Welt

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