Biblische Sprachen im Theologiestudium. Группа авторов

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Biblische Sprachen im Theologiestudium - Группа авторов страница 2

Biblische Sprachen im Theologiestudium - Группа авторов Forum Exegese und Hochschuldidaktik: Verstehen von Anfang an (VvAa)

Скачать книгу

und Kollegen die Möglichkeit geben, sich einzubringen. Die Zeit einer ersten Veränderung ist nun gekommen. Jan Heilmann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter mit einem Schwerpunkt im Neuen Testament an der TU Dresden, rückt mit dieser Ausgabe vom erweiterten in den Hauptherausgeberkreis, um einen allfälligen Wechsel vorzubereiten.

      Zu guter Letzt möchten wir auf die kommende Tagung des Forums Exegese und Hochschuldidaktik hinweisen, die vom 3. bis 6.9.2018 an der Goethe-Universität Frankfurt a.M. zum Thema „E-Learning“ stattfinden wird. Die Beiträge werden in Heft 2/2019 einfließen. Nun aber wünschen wir Ihnen ein gewinnbringendes Studium dieses Bandes. Anregungen und Rückmeldungen sind wie immer willkommen unter [email protected].

      Stefan Fischer, Wien, und Jan Heilmann, Dresden

      Hauptbeiträge

      Forum Exegese und Hochschuldidaktik Verstehen von Anfang an (VvAa)

      Jahrgang 3 – 2018, Heft 1

      Hebräischunterricht und Hebraistik in Deutschland und deutschsprachigen Ländern: Eine Bestandsaufnahme

      Viktor Golinets

      Abstract | The paper describes developments within Hebrew Studies in Germany with an outlook to other German-speaking countries. It reviews several research trends of the nineteenth and twentieth centuries and delineates the current state. Traditionally, Hebrew Studies in Germany deal with Biblical Hebrew, and academic teaching of this language takes place at theological institutions. This chronological and institutional focus restricts the research field, whereby later stages of linguistic development become neglected. Even today, while Modern Hebrew is a flourishing language, its teaching is being conducted at a very small number of locations. Currently, there is only one chair in Modern Hebrew Studies in Germany and German speaking countries, and that is merely of an Assistant Professor range. Present growth of Israel and Near Eastern Studies in Germany and continuing interest in Modern Hebrew demands establishing of Hebrew Studies at more locations. The research and teaching should cover all chronological and geographical layers of Hebrew as well as apply sundry linguistic methods.

      

Viktor Golinets, *1976, studierte Semitistik, Judaistik und allgemeine Sprachwissenschaft in München und promovierte in Altorientalistik in Leipzig. Seit 2012 ist er Juniorprofessor für Hebräische Sprachwissenschaft an der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg. Seine Forschungsschwerpunkte sind Geschichte der hebräischen Sprache, Sprach- und Textgeschichte der Hebräischen Bibel, sowie semitische und hebräische Onomastik.

      1 Einführung

      Die deutsche Bezeichnung des Faches, das sich mit dem Hebräischen befasst, macht deutlich, dass die wissenschaftliche Beschäftigung mit dieser Sprache in Deutschland ihren Anfang nahm. Der Begriff Hebraistik wurde mit dem gräzisierenden Suffix –ik gebildet, wodurch er eine äh+knliche Bildung wie die Namen einiger anderer Disziplinen wie z.B. Anglistik, Linguistik, Romanistik und Informatik aufweist. Diese Bildungen unterscheiden sich von älteren Fachbezeichnungen, die wie Philologie und Biologie auf der einen und Geographie auf der anderen Seite griechische Komposita sind. Fächer mit Namen, die auf –ik auslauten, sind relativ jung im Verbund der wissenschaftlichen Disziplinen. Die deutsche Fachbezeichnung Hebraistik wurde in die slawischen Sprachen übernommen, was eines der Beispiele für den Einfluss der deutschen akademischen Kultur in osteuropäischen Ländern darstellt, während westeuropäische Sprachen eigene Bezeichnungen prägten.1

      Der Anfang der wissenschaftlichen Hebraistik in Europa wird mit dem Erscheinen der ersten nichtjüdischen Beschreibung des Hebräischen, der Grammatik von Johannes Reuchlin, angesetzt, die 1506 in Pforzheim gedruckt wurde.2 Die Wiederaufnahme der jüdischen Erforschung des Hebräischen ist ebenfalls mit Deutschland sowie mit dem deutschsprachigen Basel verbunden, und zwar durch das Wirken von Elia Levita (1469–1549).3 Geboren in Mittelfranken, war er in Venedig und Rom tätig, ließ in Venedig und Basel seine Bücher drucken, lebte aber zwischen 1540 und 1542 in der freien Reichsstadt Isny im Allgäu, wo fünf seiner Bücher nachgedruckt wurden. Zwischen 1542 und 1544 lebte er in Konstanz.

      In diesem Aufsatz werden der Stand und einige Entwicklungen innerhalb der Hebraistik in Deutschland und in deutschsprachigen Ländern beschrieben.

      2 Orte und Kontexte des Hebräischunterrichts in der Bundesrepublik

      Es ergab sich aus dem theologischen Interesse am Hebräischen, das in der Spätrenaissance und der Neuzeit bei der Beschäftigung mit dieser Sprache leitend war, dass der Sprachunterricht an den theologischen Einrichtungen stattfand. Man könnte meinen, diese Lage habe sich zu Beginn des 21. Jh.s wenig verändert. Allerdings kommt es bei der Beschreibung des Standes der Hebraistik in Deutschland auf den Blickwinkel an. Je nachdem, ob wir nach Hebräischlernenden innerhalb der Theologie oder in anderen Fächern und dementsprechend an anderen Fakultäten Ausschau halten, werden Ergebnisse der Standortanalyse unterschiedlich ausfallen. Eine andere Perspektive wäre, nicht vom Angebot, sondern von der Nachfrage her den Stand der Sprache und des Faches zu eruieren. Des Weiteren sollten wir bedenken, dass die hebräische Sprache sich in den letzten hundert Jahren stark gewandelt hat. Diese Wandlung wird gemeinhin metaphorisch als ‚Wiederbelebung des Hebräischen‘ bezeichnet, und sie rief eine neue Situation hervor, sowohl in Bezug auf die Forschung, als auch hinsichtlich der Nachfrage und des Angebots. Aus diesen Gründen scheint es angebracht, zuerst Personenkreise zu benennen, die sich für diese Sprache interessieren und sie erlernen.

      Die Interessengruppen könnten nach fachlicher Ausrichtung oder nach Berufen genannt werden, aber auch eine altersabhängige Aufzählung ist möglich. Versuchen wir die letztere, dann wird es vielleicht für einige Leser dieser Zeilen neu sein, dass die jüngsten Hebräischschüler in Deutschland Kinder in jüdischen Kindergärten und Grundschulen sind.1 In diesen Einrichtungen wird modernes Hebräisch unterrichtet.

      Die nächste Altersgruppe der Hebräischschülerinnen und -schüler sind Gymnasiasten. Auf dieser Stufe findet eine Angebotserweiterung statt, denn an Gymnasien wird sowohl biblisches, als auch modernes Hebräisch unterrichtet. Der Unterricht des Biblisch-Hebräischen wird an einigen Gymnasien, vor allem an humanistischen, als Teil des philologischen Fächerkanons Griechisch-Latein-Hebräisch im Rahmen eines Wahlfaches oder einer Arbeitsgemeinschaft ab der Mittelstufe angeboten.2 Am Ende des Sprachkurses kann eine Hebraicumsprüfung abgelegt werden. An manchen Gymnasien in Nordrhein-Westfalen kann auch modernes Hebräisch als Prüfungsfach gewählt werden. Iwrit wird auch an jüdischen Gymnasien in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und München als ein eigenes Fach unterrichtet.3 Gewisse Hebräischkenntnisse werden des Weiteren innerhalb des jüdischen Religionsunterrichtes vermittelt, der an öffentlichen Schulen von staatlich geprüften Lehrerinnen und Lehrern und in jüdischen Gemeinden abgehalten wird.

      Alt- und Neuhebräischkenntnisse, die an Grundschulen und Gymnasien erworben wurden, können im Studium der Judaistik/Jüdischen Studien, der Semitistik, der Orientalistik, der Religionswissenschaft, der Theologie und anderer geisteswissenschaftlicher Fächer vertieft werden. In Fächern wie Judaistik, Semitistik und Theologie sind Kenntnisse des Biblisch-Hebräischen im Umfang des Hebraicums obligatorisch. Unterricht des Biblisch-Hebräischen findet an Universitäten und Hochschulen in staatlicher und privater/kirchlicher Trägerschaft sowie an theologischen Seminaren statt, während rabbinisches bzw. mittelalterliches sowie modernes Hebräisch nur ins Curriculum der judaistischen Institute gehört. So umfasst das Hebraicum an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg Prüfungen in zwei Bereichen des Hebräischen – im biblischen und modernen.

      An den meisten Universitäten – auch

Скачать книгу