Unsere Zukunft ist Liebe. Rainer Wülser

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Unsere Zukunft ist Liebe - Rainer Wülser

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Am Anfang war alles schwingende Energie und Strahlung. Erst nach etwa 500 000 Jahren hat sich die Energiedichte so weit abgesenkt, dass Materie entstehen konnte. Aber die Materie ist auch nur schwingende Energie, wie die Quantenphysiker vor einigen Jahrzehnten erkannt haben.

      Vor vielleicht 4,3 Milliarden Jahren bildete sich die Erde als Planet der Sonne. Sie entwickelte sich durch viele verschiedene Stadien. Vor fast 4 Milliarden Jahren entstanden die ersten Lebewesen im absoluten Dunkeln, Bakterien in der Nähe von schwefelhaltigen Vulkanausbrüchen auf dem Meeresgrund. Daraus entwickelten sich allmählich die weiteren Lebewesen. Mit den durch Vulkane verursachten Erdbewegungen stiegen die Bakterien an die Wasseroberfläche, passten sich den neuen Lebensbedingungen an und entwickelten sich weiter. Es gab schon damals große Umweltkatastrophen, da sich in der Atmosphäre Sauerstoff ansammelte, der für viele Lebewesen giftig war und die darum abstarben. Vor etwas mehr als 1 Milliarde Jahren entstanden die ersten mehrzelligen Lebewesen und von da an beschleunigte sich die Evolution. Aber es gab immer wieder große Massensterben, bei denen bis zu 50 % aller Gattungen ausstarben. Das bekannteste ist das Aussterben der Dinosaurier vor ungefähr 66 Millionen Jahren, von denen nur die Vögel bis heute überleben konnten. Dann kam die große Zeit der Säugetiere. Es entwickelten sich die Primaten und vor vielleicht 4 Millionen Jahren im Nordosten von Afrika die ersten menschlichen Wesen, die Hominiden. In der Zeit vor 200 000 bis ungefähr 40 000 Jahren breiteten sich die Vorläufer der heutigen Menschen über die ganze Erde aus und schafften die Grundlage für unsere Zivilisation.

      Die Schöpfung – das Universum – hat sich vom ersten Augenblick an immer verändert. Es entwickelte sich zu immer komplexeren Formen. Es gab zwar Rückschläge, aber die Evolution schritt immer weiter und es ist kein Grund ersichtlich, warum dieser Prozess heute zu Ende sein sollte. So entwickeln sich auch die Menschen körperlich, in ihrem Verhalten, aber auch in ihrem Bewusstsein auf ein unbekanntes Ziel hin. Wir werden in einem späteren Kapitel noch näher darauf eingehen.

      Da Gott das Universum erschaffen hat, um seine Größe selbst zu erkennen, liebt er seine Schöpfung mit allen darin vorkommenden Geschöpfen. Es ist anzunehmen, dass er auch heute noch Einfluss auf die Entwicklung und die Geschehnisse nehmen kann und interessiert ist, die positiven Prozesse zu fördern. Wer hat die physikalischen Gesetze geschaffen, nach denen sich Energie zu komplexen Atomen und Molekülen verbindet? Warum ist Leben entstanden? Einzeller sind nicht einfach eine Weiterentwicklung der Materie. Es brauchte dazu ganz neue Ideen, Kräfte und Mechanismen. Was war der Antrieb dazu? Der musste irgendwie in der Schöpfung vorhanden sein und dann ausgelöst werden. Die einzelnen Zellen unseres Körpers – wir haben über 50 Milliarden davon –, haben neben dem Zellkern mit den Chromosomen auch eigene Kraftwerke und in ihrer Hülle unzählige Sensoren, die gewisse Informationen in die Zelle hineinlassen und verarbeiten. Es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass alle diese Eigenschaften nach der Darwin’schen Evolutionstheorie hätten entstehen können. Die Wahrscheinlichkeit für eine so weise Gestaltung wäre viel zu klein gewesen. Nehmen wir zum Beispiel die Entstehung der Flügel der Vögel. Die Flügel bildeten sich während hunderten von Generationen aus den Vorderbeinen von vierfüßigen Tieren. Heute sind die Flügel ein Vorteil für die Vögel. Aber während der ganzen Entwicklungszeit konnten sie nicht fliegen und die Vorderbeine nicht richtig gebrauchen. Woher nahmen sie den Durchhaltewillen, um dieses Handicap zu ertragen? Für mich ist es unwahrscheinlich, dass sich alles nur durch genetische Evolution nach Darwin entwickelt hat. Da wirkten eine göttliche Weisheit und Kraft.

      Oft werden in unserer Gesellschaft die göttlichen Kräfte auch eingeschränkt. So hat er gemäß der Bibel zum Beispiel die Macht über den Teufel verloren, der heute als Satan (Widersacher Gottes) gegen ihn kämpft. Dabei hat Satan in Gottes Schöpfung eine wichtige Aufgabe. Gott hat uns Menschen den freien Willen und damit die Entscheidungsfreiheit gegeben. Damit wir uns aber entscheiden können, müssen wir die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten haben, zum Beispiel zwischen liebevoll und böse. Daher muss es in Gottes Plan das Böse geben, damit wir lernen können, uns für die Liebe zu entscheiden. Da die Menschen aber nicht böse sein wollen, da sie glauben, sonst nicht in den Himmel zu kommen, haben sie die Gestalt des Teufels erfunden, der nun der Inbegriff des Bösen sein muss.

      Gott hat mit dem Satan den Raum für Sünden geschaffen. Aber was sind Sünden? Sünden sind ein Abweichen von den Gesetzen Gottes. Aber kennen die Menschen die Gesetze Gottes wirklich? Kennen alle Geschöpfe Gottes seine Gesetze oder nur die Menschen? Kann ein Regenwurm sündigen? Und eine Katze, die mit einer Maus spielt, bis sie tot ist, ist das Sünde? Wohl kaum, das Verhalten der Katze wird durch ihren Instinkt gesteuert. Daraus folgt, dass es das menschliche Bewusstsein braucht, um zu sündigen. Zum Sündigen braucht es das Erkennen von Gut und Böse. Dazu muss es ein Bewusstsein geben, das sich erst bei den Menschen allmählich so weit entwickelte, dass wir etwas als liebevoll oder böse erkennen können. Das Bewusstsein der Menschen ist aber von Gott gewollt. Daher wollte Gott, dass wir Menschen sündigen können und uns langsam zur Liebe hin entwickeln.

      Gott hat die Menschen aus der unbewussten Einheit mit ihm im Paradies in die bewusste Trennung geführt (Baum der Erkenntnis), damit sie in einem langen Evolutionsprozess immer mehr Bewusstsein erlangen, bis sie erkennen, dass sie nie von Gott getrennt waren. Gott will, dass wir Menschen ihn in seiner alles umfassenden Einheit und Größe erkennen. Was führt uns Menschen aber zu dieser Verbundenheit und Einheit? Die mitfühlende, bedingungslose Liebe, die offen ist für alles, die nichts verurteilt und ausschließt, sondern alles integriert. Darum heißt es in Kirchenliedern „Gott ist die Liebe“, obwohl er eigentlich alles ist. Aber nur die bedingungslose Liebe führt zum Verbundensein von allem mit allem und damit zum All-Eins-Sein. Nur durch die Liebe wird alles zum Einen verbunden. Alles was Menschen in Freiheit verbindet, zusammenführt und vereinigt, ist Liebe. Und Liebe führt zu Gott, da dort alles eins ist. Darum ist die Liebe ein Ausdruck Gottes. Dieses wichtige Thema der Liebe werden wir eingehend im übernächsten Kapitel behandeln. Zuvor wollen wir uns noch Gedanken machen, was Gott denn von uns Menschen will.

      4. Was will Gott von uns Menschen?

      Wie wir im letzten Kapitel gesehen haben, umfasst Gott alles, die ganze Schöpfung und die geistige Welt. Da er alles ist, hat er auch alles und braucht von den Menschen nichts. Aber die antiken Gesellschaften glaubten, dass sie ihre Götter durch Rituale und Opfergaben gnädig stimmen müssten, damit sie ihnen Regen, Jagdglück, Fruchtbarkeit oder was auch immer bescherten. Sie projizierten das Verhalten ihrer Mächtigen und Stammesführer, die Ehrerbietung und Unterwürfigkeit verlangten, auf ihre Götter. Das heißt, sie vermenschlichten ihre Götter. Diese Tendenz blieb bis heute bestehen.

      Daraus entstanden auch die 10 Gebote. Diese verlangen Gehorsam und Unterwürfigkeit von den Gläubigen. Das ist genau das, was die Oberen einer Gesellschaft von ihren Untertanen verlangen. Also wurden auch hier menschliche Eigenarten auf Gott übertragen. Die 10 Gebote verlangen genau das, was Menschen gefügig macht:

      1 Ich bin der Herr, dein Gott, du sollst nicht andere Götter haben neben mir. (Ich bin dein König …)

      2 Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes nicht missbrauchen. (Du darfst nicht über den König schimpfen.)

      3 Du sollst den Feiertag heiligen. (Feiere den Geburtstag deines Königs.)

      4 Du sollst Vater und Mutter ehren. (Unterwerfe dich der bestehenden Hierarchie.)

      5 Du sollst nicht töten. (Revoltiere nicht und mache keine Unruhe. – Tiere sind auch Geschöpfe Gottes, aber diese dürfen getötet werden.)

      6 Du sollst nicht ehebrechen. (Unterziehe dich der von der Obrigkeit gegebenen Ordnung.)

      7 Du sollst nicht stehlen. (Das schafft Unfrieden unter den Untergebenen.)

      8 Du sollst nicht falsches Zeugnis reden wider deinem Nächsten. (Auch das schafft Unfrieden.)

      9 Lass dich nicht gelüsten nach deines Nächsten Weibes. (Auch

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