Die Tote. Heinrich Mann

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Die Tote - Heinrich Mann

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war. Ein stärkerer Schlag des Sturmes, ein Ächzen im Holz — und ein aufgestörter Duft. Ihr Duft! Ihr Fächerschlag! Die Sinne so sehr gespannt, daß er zu schweben meinte, hörte Cromer dicht hinter der dünnen Wand das Rauschen ihres Kleides. Er wollte rufen; da ging das Licht aus — und mitten im schwarzen Sausen des Wetters unterschied er das trockene Klappen der Tür, der schwanken Kulissentür, durch die sie eintrat. Sie war im Zimmer.

      »Lida?« sagte er stimmlos, einen Arm ausgestreckt in das Unsichtbare. Und auch die Antwort kam geflüstert, wie aus einer tief erschütterten Brust.

      »Leo.«

      »Endlich«, sagte er. »Du bist zurück. Ich wäre sonst auch gestorben, wie du.«

      Da ward ihre Stimme vernehmbar, ja, ihre klare und süße Stimme hörte er wieder. »Lieber«, sagte sie, »ich war nicht tot. Nur wer nicht geliebt hat, stirbt.«

      »Ist es wahr?« sagte er stehend. »Ist es dies, was du erfahren hast?« Er trat rasch vor sie hin, auf ihre Stimme zu.

      »Ich bin gekommen, um es dir zu sagen«, — und in einem Schein, der vorüberflog, sah er, sah ihren Mund sprechen, ihre Augen leben und erkannte ihr helles Haar. Der oft umfangene Fluß ihrer Glieder bewegte sich, einen Herzschlag lang, vor seinem Blick, ihre Hand stand vielsagend aufgerichtet. »Du weißt noch nicht, Lieber, wohin ich dich führen muß, und wie teuer es ist, mich wiederzusehen. Bist du denn bereit?«

      »Zu allem«, sagte er, »deine Lippen!«

      »Noch nicht. Mach dich fertig, geh, und dann folge mir!«

      Eilig und geschäftsmäßig fielen die Antworten.

      »Wir haben einen Wagen?«

      »Wir haben einen Wagen. Du nimmst alles mit.«

      »Ja.«

      »Alles, was du besitzest?«

      »Ja. Deine Lippen.«

      »Komm!«

      Ein neuer Schlag, ein Schein, und darin ihr Gesicht, grell vorgestreckt, tiefe Schatten um die fahlen Lider, worunter der Blick verging, und die Lippen, geisterhafte Rosen, aufgeblättert zum berauschenden Zerfallen . . . Er kehrte zurück aus diesem Kuß, wie aus allen Abgründen, ermattet, blind, noch umwölkt von der Ewigkeit. Taumelnd fort in sein Zimmer, auf einen Sessel hingebrochen, die Augen bedeckt und schweigen . . . bis dahinten im Garten Schritte liefen und Räder knirschten. Das Geräusch eines Autos: es verlor sich schon. Cromer stand auf. Ein Blick auf den Tisch: alles, wie vorausgesehen, war fort. Er trat unter das Bild; die Augen waren ausgeschnitten. Sie hatte glänzend gespielt, die Frau hinter den ausgeschnittenen Augen, und war nun wohl von dannen mit ihrem Herrn, dem Unbekannten. Auch Philipp, sein anderes Geschöpf, war fort mit ihm. »Gut denn: der Mechanismus des Wunders hat sich bewährt bis ans Ende. Aber auch hier«, sagte er, mit dem Finger auf seiner Brust . . . Er schloß die Läden der Gartentür, der Diener hatte es sich erspart. »Er war erregt, keiner von uns hat es leicht gehabt heute. Ich werde nun schlafen dürfen, ich werde wieder gut schlafen und wohl in Frieden altern dürfen. Jene drei müssen leider durch die Sturmnacht fahren mit ihren Wertpapieren — die wertlos sind, die so wertlos sind, daß man die Diebe nicht einmal festnehmen wird, wenn sie sie vorlegen.«

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