Vom Leben getötet - Tagebuch eines 14-17jährigen Mädchens - Band 130e in der gelben Buchreihe bei Jürgen Ruszkowski. Liesbeth K. – Anonym (alias Grete Machan)

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Vom Leben getötet - Tagebuch eines 14-17jährigen Mädchens - Band 130e in der gelben Buchreihe bei Jürgen Ruszkowski - Liesbeth K. – Anonym (alias Grete Machan) gelbe Buchreihe

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      Liesbeth K. – Anonym (alias Grete Machan)

      Vom Leben getötet - Tagebuch eines 14-17jährigen Mädchens - Band 130e in der gelben Buchreihe bei Jürgen Ruszkowski

      Band 130e in der gelben Buchreihe

      Dieses ebook wurde erstellt bei

       Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Vorwort des Herausgebers

       Vorbemerkungen des Herausgebers 1927

       Das Tagebuch – Jahr 1922

       Jahr 1923

       Jahr 1924

       Stimmen zur Beurteilung dieses Buches

       Die gelbe Buchreihe

       Weitere Informationen

       Impressum neobooks

      Vorwort des Herausgebers

       Vorwort des Herausgebers

Grafik 54

      Von 1970 bis 1997 leitete ich das größte Seemannsheim in Deutschland am Krayenkamp am Fuße der Hamburger Michaeliskirche.

Grafik 55

      Dabei lernte ich Tausende Seeleute aus aller Welt kennen.

      Im Februar 1992 entschloss ich mich, meine Erlebnisse mit den See­leuten und deren Berichte aus ihrem Leben in einem Buch zusammenzu­tragen. Es stieß auf großes Interesse. Mehrfach wurde in Leser-Reaktio­nen der Wunsch laut, es mögen noch mehr solcher Bände erscheinen. Deshalb folgten dem ersten Band der „Seemannsschicksale“ weitere. Inzwischen habe ich gut 130 Buchbände gestaltet, überwiegend mit maritimem Hintergrund.

      Mein Beruf bringt es mit sich, dass mich sozialpädagogische und psychologische Themen sehr interessieren. Darum habe auch dieses Tagebuch einer Schülerin zur Neuveröffentlichung aufgegriffen.

      Die anonyme 14- bis 17jährige jugendliche Autorin aus einfachen Verhältnissen schrieb um 1920.

      Hamburg, 2020 Jürgen Ruszkowski

Grafik 35

      Ruhestands-Arbeitsplatz des Herausgebers. Hier entstehen seine Bücher und Webseiten.

      * * *

      Vorbemerkungen des Herausgebers 1927

      Original:

      https://www.projekt-gutenberg.org/anonymus/lebentot/index.html

       Vorbemerkungen des Herausgebers 1927

      Am 1. Juni 1924 starb die Schreiberin dieses Tagebuches kurz vor ihrem siebzehnten Geburtstag. Vielleicht ein Vierteljahr später fand die Mutter unter ihren Schulbüchern die vorliegenden Aufzeichnungen in einem schlichten Heft, so wie sie es in der Schule wohl für ihre Aufsätze gebraucht hatte. Nachdem die Mutter das Tagebuch gelesen, legte sie die Aufzeichnungen im Krankenhaus aus den letzten Wochen dazu und brachte das Ganze dem Lehrer ihrer noch schulpflichtigen Kinder in der Hoffnung, ihn zu überzeugen, dass ihr Kind unglücklich, aber nicht schlecht war. Sie wollte dadurch verhindern, dass der Ruf der älteren Schwester den jüngeren Kindern im Urteil der Schule schade. So wurde das Heft zunächst in einem engeren Kreise bekannt. Wenn wir es jetzt der Öffentlichkeit übergeben, so geschieht es aus der Überzeugung heraus, dass es als menschliches Dokument vereinzelt dasteht, und dass es eine Aufgabe zu erfüllen hat.

       Als einmal von der Zukunft gesprochen wurde, soll die Schreiberin in leidenschaftlichem Ungestüm ausgerufen haben: „Ich möchte alles lernen und alles wissen, und dann möchte ich allen Menschen Gutes tun!“ Ob das ein unbewusstes Ahnen ihres Schicksals war? Sie hat ein tragisches Wissen empfangen aus Schuld und Sünde, und durch das Gnadengeschenk ihres Talentes konnte sie ihr eigenes Lebensopfer als Gabe darbieten, hoffentlich zur Rettung vieler.

       Mehr als einmal wurde der Zweifel an der Echtheit des Buches laut. Ein Proletarierkind von vierzehn bis siebzehn Jahren könne unmöglich so schreiben! Man solle doch nur auf die feine Beobachtung, die Stimmung, das Einfühlen in die Natur, die wunderbare Darstellung der seelischen Entwicklung achten! Es sei das Werk eines Künstlers, nicht eines Kindes. Darauf lautet die Antwort, dass das Original bis auf das kleinste abgegriffene Zettelchen vorliegt, und dass uns eben nur der eine Schluss erlaubt ist: dieses Kind hatte eine gottbegnadete Künstlerseele. Wohl hat sie ihren Reichtum geahnt, aber nicht gewusst. Die Kraft zur Form war so gewaltig in ihr, dass sie nicht widerstehen konnte, und es ist erschütternd, wenn man die Zettelchen sieht, auf denen sie in den letzten Wochen ihres Lebens im Krankenhaus, immer tagebuchmäßig mit Datum, treu sachlich, ihre Eintragungen machte. Oft aber ist es nur ein einziger herzerschütternder Schrei ihrer armen gequälten Seele. Es sind alte, umgekehrte Briefumschläge, Postkarten, auf denen noch ein freies Plätzchen war, die weiße Rückseite eines Stickmusters, gerade beschrieben, wenn es ging, sonst quer und schräg und rund. Nirgends eine Andeutung, dass sie ihre Worte an bestimmte Personen richtet. Wohl hat sie das Heft zweimal in ihrem Leben hergegeben, einmal um sich das Vertrauen einer mütterlichen Freundin zu sichern, einmal um ihre junge Liebe zu retten. Es scheint nicht, dass sie sich etwas anderes beim Schreiben gedacht hat, als was sie einmal ausspricht, nämlich dass sie, wenn sie grau und alt sei, mit stiller Freude einmal wieder durch die Welt ihrer Jugend gehen könne. Freilich, den ersten Anstoß, das Heft zu schreiben, gab die Kränzchenregel der Haushaltschülerinnen, aber man merkt schon nach einigen Seiten, dass die Fortsetzung unter dem inneren Drang schöpferischen Könnens geschrieben ist.

       Eine andere Frage lautet: Wie kommt dieses Kind aus dem Volke zu solchen Fähigkeiten? Die Schule hat ihr wenig gegeben, man nannte sie eine gute, nicht eine beste Schülerin, nur im Aufsatz hatte man ein Mehr festgestellt gegenüber den andern Kindern. Nach dem Bericht der Mutter bestand die Lektüre aus der nichtssagenden, vielfach oberflächlichen Backfischliteratur, harmlos und unschädlich, aber sicher kein erhebliches Bildungsmittel. Ihr Können ist also wohl in keiner Weise als etwas Erworbenes zu betrachten, sondern vielmehr als die Äußerung starker eigener Kraft. Man wundert sich über die Begabung nicht mehr, wenn man die Mutter kennt. Die im Tagebuch eingefügten Briefe der Mutter, die wörtlich den Originalen entsprechen,

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