Freudvoller Weg. Geshe Kelsang Gyatso
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IN ALLEN UNSEREN ZUKÜNFTIGEN LEBEN WERDEN UNS NIEMALS SPIRITUELLE FREUNDE FEHLEN
Wir können über den Rat von Je Phabongkhapa meditieren:
Obwohl uns unser spiritueller Meister im Moment gewöhnlich erscheinen mag, werden wir, wenn wir dieser gewöhnlichen Erscheinung nicht zustimmen, sondern uns darin üben, ihn als Buddha anzusehen, die Ursache dafür schaffen, in Zukunft tatsächliche Buddhas wie Manjushri oder Maitreya als unsere spirituellen Meister zu haben.Tatsächliche Buddhas als unsere Lehrer zu haben ist eine Auswirkung, die der Ursache ähnlich ist.
WIR WERDEN NICHT IN DEN NIEDEREN BEREICHEN WIEDERGEBOREN
Wir meditieren:
Wenn ich mich vollkommen auf meinen spirituellen Meister verlasse, werde ich all das negative Karma reinigen, das zur Wiedergeburt in den drei niederen Bereichen führt. Wenn ich starkes Vertrauen und Respekt bewahre, selbst wenn mich mein spiritueller Meister tadelt oder schlägt, werden diese Handlungen mein negatives Karma reinigen.
Wir können uns an das Beispiel des Kadampa Lehrers Lha Tripa erinnern, der seinem spirituellen Meister Geshe Tölungpa mit großer Hingabe folgte, obwohl Geshe Tölungpa Lha Tripa jedes Mal rügte, wenn er ihm begegnete. Lha Tripas eigene Schüler begannen daran Anstoß zu nehmen und schließlich erklärte einer von ihnen vor Lha Tripa, dass Geshe Tölungpa kein guter spiritueller Meister sei, weil er seinen Schüler ständig kritisiere. Lha Tripa gab zurück: «Das solltest du nicht sagen. Jedes Mal, wenn mich mein spiritueller Meister kritisiert, empfange ich die Segnungen von Heruka.» Drogön Tsangpa Gyaräpa sagte:
Jedes Mal, wenn mich mein spiritueller Meister schlägt, ist das für mich eine Ermächtigung. Jedes Mal, wenn mich mein spiritueller Meister tadelt, ist das für mich ein zornvolles Mantra. Dies wird alle meine Hindernisse beseitigen.
ALLE UNSERE VORÜBERGEHENDEN UND ENDGÜLTIGEN WÜNSCHE WERDEN MIT LEICHTIGKEIT ERFÜLLT
Je Tsongkhapa sagte, dass der ehrwürdige spirituelle Meister die Grundlage aller guten Eigenschaften ist. Wir meditieren:
Wenn ich mich auf meinen spirituellen Meister verlasse, werden alle meine vorübergehenden Wünsche, wie der Wunsch, menschliches Glück zu erleben, und alle meine endgültigen Wünsche, wie der Wunsch, Befreiung und volle Erleuchtung zum Wohle anderer zu erlangen, ohne Schwierigkeiten erfüllt werden.
Wenn wir über diese acht Vorteile des aufrichtigen Sichverlassens meditieren, ist dies die analytische Meditation, die den festen Entschluss in uns entstehen lässt, uns von ganzem Herzen auf unseren spirituellen Meister zu verlassen. Dieser Entschluss ist ein tugendhafter und fehlerfreier Geist. Wenn er deutlich erscheint, nehmen wir ihn als unser Objekt der verweilenden Meditation und konzentrieren uns auf ihn, indem wir ihn ohne Ablenkung halten, sodass wir immer vertrauter damit werden. Machen wir uns auf diese Weise gründlich mit solch einem tugendhaften Entschluss vertraut, vermindern wir nichttugendhafte Geisteshaltungen wie Misstrauen oder mangelnden Respekt für unseren spirituellen Meister und unser Geist wird immer reiner.
DIE GEFAHREN, UNSERE VERPFLICHTUNG GEGENÜBER UNSEREM SPIRITUELLEN MEISTER ZU BRECHEN
Wenn wir unsere Verpflichtung gegenüber unserem spirituellen Meister brechen, werden wir uns immer weiter von der Erleuchtung entfernen. Wenn wir jemanden als unseren spirituellen Meister akzeptieren und dann kritisch oder wütend werden und uns entscheiden ihn oder sie aufzugeben, wird das viele sehr ernste Folgen für uns haben. Es gibt hauptsächlich acht Folgen:
1. Wenn wir unseren spirituellen Meister verlassen oder verachten, wird diese Handlung die gleiche Auswirkung haben, als ob wir alle Buddhas verlassen oder verachten würden, weil unser spiritueller Meister eine Emanation aller Buddhas ist.
2. Jeder Moment der Wut, der in unserem Geist gegenüber unserem spirituellen Meister entsteht, zerstört das gesamte gute Karma, das wir in einem Äon erschaffen können, und schafft die Ursache dafür, dass wir für ein ganzes Äon in der Hölle wiedergeboren werden.
3. Selbst wenn wir Geheimes Mantra für Äonen praktizieren, wird es unmöglich für uns sein, Verwirklichungen zu erlangen, wenn wir unseren spirituellen Meister aufgegeben haben.
4. Praktizieren wir Geheimes Mantra mit einem kritischen oder wütenden Geist gegenüber unserem spirituellen Meister, wird dies die Ursache für eine Wiedergeburt in der Hölle sein.
5. Es wird unmöglich sein, neue Verwirklichungen zu erlangen und die Verwirklichungen, die wir bereits erlangt haben, werden degenerieren.
6. Wir werden von Unglück wie Krankheit, Angst und Besessenheit durch böse Geister geplagt sein.
7. Wir werden wiederholt in den niederen Bereichen wiedergeboren.
8. In vielen zukünftigen Leben werden wir keinem gut qualifizierten spirituellen Meister begegnen, wir werden ohne Dharma sein und wann immer wir spirituellen Meistern begegnen, wird uns weiterhin Vertrauen und Respekt fehlen.
Meditieren wir über diese Gefahren, werden wir den festen Entschluss fassen, niemals unsere Verpflichtung gegenüber unserem spirituellen Meister zu brechen oder misstrauisch oder respektlos ihm oder ihr gegenüber zu werden. Wenn dieser Entschluss deutlich in unserem Geist erscheint, meditieren wir einsgerichtet darüber.
WIE WIR UNS AUF UNSEREN SPIRITUELLEN MEISTER VERLASSEN, INDEM WIR VERTRAUEN UND RESPEKT ENTWICKELN
Dies hat zwei Teile:
1. Wie man das Vertrauen entwickelt, dass unser spiritueller Meister ein Buddha ist, was der Ursprung aller Erlangungen ist
2. Wie wir durch die Erinnerung an die Güte unseres spirituellen Meisters Respekt entwickeln
WIE MAN DAS VERTRAUEN ENTWICKELT, DASS UNSER SPIRITUELLER MEISTER EIN BUDDHA IST, WAS DER URSPRUNG ALLER ERLANGUNGEN IST
Im Allgemeinen heißt es, dass Vertrauen eine «Wurzel» ist, weil alle guten Eigenschaften und Verwirklichungen davon abhängen und genährt werden. Vor allem ist unsere Fähigkeit uns vollkommen auf unseren spirituellen Meister zu verlassen von unserem Vertrauen abhängig, das auf der Überzeugung beruht, dass unser spiritueller Meister ein Buddha ist.
Im Sutra der Lampe des Juwels sagt Buddha:
Vertrauen geht allen tugendhaften Tätigkeiten voran wie eine Mutter.
Es schützt und vermehrt alle guten Eigenschaften.
In seinem Lamrim sagt Gyalwa Ensäpa, dass alle Erfahrungen der Verwirklichung, große und kleine, von Vertrauen abhängig sind. Da Vertrauen die Ursache jeder Erlangung ist, sollte es unsere Hauptpraxis sein.
Als Atisha in Tibet war, kam einmal ein Mann auf ihn zu und bat um Dharma Unterweisungen. Atisha blieb still und so wiederholte der Mann seine Bitte sehr laut, weil er dachte, dass Atisha ihn nicht gehört habe. Da antwortete Atisha: «Ich höre gut, aber du musst Vertrauen