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Hinweise für sich anwenden!

       Zur Erläuterung:

      Im Zusammenhang mit meiner Abnehmphase benutze ich häufig das Wort Diät. Damit meine ich allerdings keine spezielle Ernährungsform, sondern eine ganz normale, jedoch kalorienreduzierte Ernährung.

      Mein Weg

      Wenn der Versuch missglückte, mein Übergewicht verschwinden zu lassen, konnte ich mich glücklich schätzen, im Endeffekt nicht noch mehr zugelegt zu haben.

      Zwei beachtliche Gewichtsverluste hatte ich im Jahr 1993 und 2001 zu verzeichnen. Die Diät im Jahr 2001 protokollierte ich und habe so noch heute einen guten Überblick, wie schnell ich abnahm und was ich damals aß. Innerhalb von fünfeinhalb Monaten nahm ich im besagten Jahr etwas mehr als 30 kg ab, indem ich hauptsächlich Eiweiß und Trennkost aß. Vierzehn Tage nach der Diät wog ich vier Kilogramm, nach weiteren zwei Monaten bereits elf Kilogramm mehr. Dieses Gewicht hielt ich dann rund einen Monat und nahm den darauffolgenden Monat weitere fünf Kilogramm zu. Innerhalb von viereinhalb Monaten hatte ich also mehr als die Hälfte des Gewichts, das ich verloren hatte, wieder zugelegt. Es dauerte dann nicht mehr lange, bis ich alles, was ich mir zuvor mühsam abhungerte, wieder auf den Rippen hatte. Die Zeit der Entbehrung war für die Katz‘ gewesen.

      Es folgten viele kleine Diäten, bei denen ich zwischen drei und acht Kilogramm verlor, die im Endeffekt jedoch keinen langfristigen Erfolg hatten. Bei einer vierzehntägigen Diät, wo ich 5,5 kg abnahm, hatte ich nach drei Wochen mein altes Gewicht wieder erreicht. Eine Diät von drei Wochen, wo ich 4,6 kg verlor, erwies sich nach einem Monat als umsonst. Bei einer Drei-Tage-Diät mit einem Gewichtsverlust von 1,4 kg brauchte ich nur einen Tag, um mein Ausgangsgewicht sogar noch um ein Kilogramm zu überschreiten. Diese Aufzählung könnte weiter fortsetzen.

      Die Unfähigkeit, dauerhaft abzunehmen, deprimierte mich letztendlich so sehr, dass ich viele Jahre lang Schwierigkeiten hatte, überhaupt wieder einen Abnehmversuch in Angriff zu nehmen. Ständig sah ich vor mir, wo ich gewichtsmäßig bereits einmal war, welcher Weg mir noch bevorstand und wie leicht das Scheitern ist.

      Irgendwann schliefen meine Versuche gänzlich ein und ich fand mich damit ab, für den Rest meines Lebens unförmig auszusehen. Das Hauptproblem war, so sehe ich es heute, dass ich mir zu viel vornahm, mit mir selbst zu streng war und meinte, ich müsse mich an Ernährungsregeln halten, die sich andere ausgedacht hatten und für richtig hielten.

      Heute, nachdem ich abgenommen habe und mein Gewicht halte, erachte ich alle mir bekannten Diäten als Unfug.

      Auch meinen letzten Gewichtsverlust im Jahr 2010 hielt ich schriftlich fest. Allerdings schrieb ich nicht mehr auf, was ich aß, sondern notierte nur den Gewichtsverlust. Innerhalb von rund sechs Monaten nahm ich 35 kg ab und habe damit den vorherigen Gewichtsverlust sogar um fünf Kilogramm übertroffen.

      Kinderzeit

      Während meiner Kindheit waren die Mahlzeiten etwas vollkommen Nebensächliches für mich. Oftmals behinderten sie mich in meinen Aktivitäten, die ich deswegen unterbrechen musste. Häufig zog ich es vor, Hunger zu haben und ließ eine Mahlzeit ausfallen, nur um das Herumtollen mit meinen Spielkameraden draußen in freier Natur, auf dem Spielplatz oder beim Baden am See nicht unterbrechen zu müssen. Meist vergaß ich in der Aufregung des Spiels, dass man hin und wieder etwas essen muss.

      Kam ich hungrig wie ein Bär nach Hause, betrachtete ich die Mahlzeit als etwas, was zwar schmeckte, in erster Linie aber meinen Hunger stillen sollte. War die Mahlzeit vorüber und ich satt, war sie auch wieder aus meinen Gedanken verschwunden. Andere Dinge rückten dann in den Vordergrund. Wann es Zeit wurde, wieder etwas zu essen, bemerkte ich entweder, wenn ich zur nächsten Mahlzeit gerufen wurde, oder wenn der Magen knurrte.

      Essen zu dieser Zeit war das, was es sein sollte: Die notwendige Nahrungsaufnahme, die man sich dadurch versüßte, sie schmackhaft zuzubereiten. War man mit dieser Art von Pflicht fertig, ging es wieder an die eigentlichen Aufgaben - die einen interessierten oder die notwendig waren.

      Die ersten 25 Jahre meines Lebens änderte sich dieses Essverhalten nicht.

      Solange man in dieser Situation bleibt, wird es keine Probleme mit Übergewicht geben. In dieser Lage befinden sich Menschen, die schlank sind und immer schon schlank waren, ohne dafür etwas tun zu müssen. Ich erinnere mich an eine Kollegin, eine Frau in mittleren Jahren, die am späten Nachmittag im Auto zu mir sagte: „Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, warum ich Kopfschmerzen habe. Jetzt weiß ich es: Ich habe heute noch gar nichts gegessen.“ Sie war schlank und sie blieb es, weil ihre Gedanken nicht dauernd um das Thema Essen kreisten.

      Meine Schwierigkeiten begannen, als das Essen mehr in meinen Lebensmittelpunkt rückte. Nach und nach wurden die Mahlzeiten zu etwas, worauf ich mich freute, die ich als Ersatzbefriedigung oder zur Abtötung der Langeweile ansah, die ich zeitlich vorzog oder öfter als nötig genoss. So etwas rächt sich früher oder später, denn es brennt sich ins Bewusstsein ein.

      Wie kam es zum Übergewicht?

      Kurze Antwort: Weil ich zu viel aß. Ich aß aus Langeweile, um mich selbst zu belohnen, weil ich gerade in der Nähe des Kühlschrankes war, weil andere auch etwas aßen – nur selten wegen Hunger.

      Um aus diesem Kreislauf herauszukommen, brauchte ich einen starken Willen, doch wie mir die Vergangenheit oft genug zeigte, war dieser nach spätestens drei Tagen erschöpft und die Lust, ungehindert essen zu können, stellte sich mit aller Macht und all seinen Folgen wieder ein.

      Dabei aß ich noch nicht einmal besonders fettreich. Ich verwendete zum Frühstück und Abendbrot nur etwas Halbfett-Margarine, für den Kaffee 1,5-prozentige Milch statt Kondensmilch und schnitt das Fett beim Fleisch ab. Mein Problem war, dass ich zu viel, zu oft und den ganzen Tag über aß. Das Sprichwort sagt: „Kleinvieh gibt auch Mist“, und viele kleine Snacks summierten sich im Laufe des Tages zu einer großen Kalorienmenge. Dazu kommt, dass Essen heutzutage leicht verfügbar ist: Vieles ist bereits in Scheiben geschnitten, in der Stadt finden sich überall Angebote für eine Zwischenmahlzeit und der Kühlschrank bietet Lebensmittel an, die man sich zwischendurch in den Mund stecken kann. So etwas verführt.

      Einige Diäten in der Vergangenheit führten ebenso dazu, dass ich mich oft nicht bremsen konnte. War der Verzicht zu groß, was beispielsweise beim Fasten oder bei einer reinen Rohkost-Diät der Fall war, wurde der Appetit auf gewohnte Speisen unermesslich hoch, und nicht nur das, nach einer harten Entbehrungsphase stopfte ich mich oft mit Lebensmitteln voll, die ich sonst eher sparsam genoss; nur um den Heißhunger unterdrücken zu können.

      Bei meinem letzten und erfolgreichsten Gewichtsverlust änderte ich nur wenig an meinem bisherigen Speiseplan. Der Grund war anfangs, dass ich nicht annahm, längere Zeit durchzuhalten. Ich sah mich wieder scheitern und ging die Sache daher nur halbherzig an. Der Gedanke, dass auf diese Weise die Zeit bis zum Normalgewicht unendlich lange dauern würde, kam mir nicht, es sollte nur ein kleiner Versuch sein, wenigstens etwas an Gewicht zu verlieren. Ich hatte weder einen Zeitplan im Kopf, noch hegte ich große Hoffnungen.

      Die Vorteile des Normalgewichtes

      Natürlich gibt es eine Menge Vorzüge, wenn man normalgewichtig ist. Die Atmung ist wesentlich ruhiger, die allgemeine

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