Das Geschlechtsleben der Hysterischen - eine medizinische, soziologische und forensische Studie. Siegfried Placzek
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Für Freud hat jedes neurotische Symptom einen Sinn, der durch analytische Deutung enträtselbar ist Ebendort, S. 316., das Symptom selbst, »ein Ersatz für etwas anderes, was unterblieben ist«. Gewisse seelische Vorgänge hätten sich normalerweise so entwickeln sollen, dass das Bewusstsein Kunde von ihnen erhält. Das ist nicht geschehen, und dafür aus dem unterbliebenen, irgendwie gestörten Vorgange, der unbewußt bleiben musste, das Symptom hervorgegangen.
Freuds Sublimationstheorie führt alle Werte des Lebens, alle Lust, angefangen von der primitiven Geschlechtslust, weiter die verfeinerte durchgeistigte Liebe und Romantik bis zur religiösen und künstlerischen Ekstase auf die Sexualität zurück. Lust und Sexualität ist ihm eben ein und dasselbe. Der gehemmte Geschlechtstrieb, wachsende Sexualenergien, suchen in ihrem Ausdehnungsdrange andere Wege und finden sie in der Bahnung für schlummernde Fähigkeiten, die so als Ventile wirken. »So wird der Sinnliche, der Libidinöse zum romantischen Schwärmer, zum Poeten, zum Maler und Musiker, zum religiös Ekstatischen, aber auch zum Neurotiker und Hysterischen. Also auch die Hysterie nach der Sublimationstheorie eine Art Ventil der Sexualenergie. Ein hysterisches Erbrechen z. B. ist daher sozusagen ›eine minderbeliebte Schwester Beethovenscher Symphonien, Raffaelscher Madonnen oder religiöser Begeisterung eines Heiligen‹;.« Neutra l. c.
Es ist hier nicht der Ort, das Für und Wider Freudscher Hypothesenbildung eingehend zu erörtern. Sicher überschätzt Freud die Bedeutung und die Universalität des sexuellen Traumas für die Entstehung der Hysterie, sicher wird auch ein hysterisches Symptom durch ein bestimmtes psychisches Trauma nicht restlos erklärt, sicher ist auch nicht jedwedes hysterische Symptom eine Ersatzwirkung für sexuelle Nichtbefriedigung, es besteht aber die Möglichkeit, dass gewisse triebartige Sonderbarkeiten der Denk- und Handlungsweise in der Pubertätsperiode durch sexuelle Dränge ausgelöst werden.
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