Der Raum so weit, so groß die Welt. Christian Hermenau
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Der Raum so weit, so groß die Welt - Christian Hermenau страница 8
Die Fragen werden nicht leichter und bevor wir uns verlieren, gehen wir erst mal zurück zum Anfang der Welt nach der Urknalltheorie. Blicken wir nach dieser Theorie tief in den Weltraum hinein, dann bleibt die Frage, was sehen wir eigentlich?
In großen Entfernungen sind Einzelsterne zu lichtschwach, um sie noch beobachten zu können, aber große Sternansammlungen, wie Galaxien, können wir auch sehr weit weg gut erkennen. Ist dann eine solche Galaxie jünger in ihrer Entwicklung, weil sie zeitlich nach uns entstanden ist, das zumindest wäre eine uns vertraute Vorstellung oder sehen wir eine jüngere Galaxie, weil wir, nach der Urknalltheorie, in die Vergangenheit sehen können? Ist das was hier ankommt vor unserer Zeit oder nach unserer Zeit entstanden? Falls es vor unserer Zeit entstand, würden wir tatsächlich in der Zeit rückwärtsgehen. Das heißt nicht, dass wir veraltetes sehen, sondern was wir dann betrachten, ist die Vergangenheit des Universums.
Der Raum wird kleiner, je weiter wir blicken und könnten wir Details auf fernen Planeten beobachten, dann wäre es etwas aus der Vergangenheit. Das Universum wird danach, je tiefer wir vordringen, immer jünger und jünger. Und das ist etwas sehr schwer Vorstellbares. Eine sehr harte Nuss, die uns da angeboten wird.
Falls man mit einem Teleskop in einer Million Lichtjahren Entfernung die Erde sehen könnte, dann sähe es dort wie vor eine Million Jahre aus. Mit der Erde geht das nicht, weil bei uns die Gegenwart liegt und die Zeit ihren Nullpunkt hat, aber mit dem Universum als Ganzes, würde das so funktionieren. Es wäre die Konsequenz der Urknalltheorie. Sie steht dabei zumindest nicht im Widerspruch zur Relativitätstheorie. Ist die allgemeine Relativitätstheorie richtig, dann kann sich die Urknalltheorie bestens darauf stützen. Sie steht im Einklang dazu.
Trotzdem sollten wir kritisch bleiben, denn auch die Relativitätstheorie gründet sich auf einer Vorstellung von Raum und Zeit, die noch nicht ganz zu Ende gedacht wurde. Und allein aus dem was wir von fernen Galaxien oder andere Objekte beobachten können, lässt sich nicht entscheiden, ob es unsere Vergangenheit zeigt oder nur junge Objekte, Sterne die gerade erst entstanden sind.
Warum nehmen wir eigentlich überhaupt an, dass alles aus einem Punkt entstanden ist, dass alles im winzig Kleinen hervorgebracht wurde. Was treibt diese Theorie an, was ist ihr Anfang, was ihr Kern?
Ausgangspunkt der Urknalltheorie ist die Entdeckung von Edwin Hubble, dass zum einen fast alle Galaxien rot verschoben sind und zum anderen, das diese Rotverschiebung mit zunehmender Entfernung zunimmt. Dabei ist es sehr schwer zu entscheiden ob ein stärker rotverschobenes Objekt auch wirklich weiter weg ist, denn eine zweite unabhängige Entfernungsmessung gibt es nur für nahe Galaxien. Trotzdem ist man sich beim Zusammenhang zwischen der Rotverschiebung und der Entfernung von Himmelsobjekten inzwischen so sicher, dass man sie nicht mehr zu beweisen versucht, sondern umgekehrt, sie für die Entfernungsbestimmung, wirklich weit entfernter Objekte, benutzt.
Der Grund, dieser Verschiebung des Spektrums zum Roten hin, wird ähnlich angenommen, wie der Effekt, dass bei einem hupenden, vorbeifahrenden Auto sich die Tonhöhe ändert - dem Dopplereffekt. Schall ist eine Welle und auch Licht hat Welleneigenschaften die sich ändern, wenn die Quelle auf einen zukommt oder sich entfernt. Weißes Licht, dass sich auf jemanden zubewegt, wird leicht bläulich, entfernt sich umgekehrt das Licht, so haben wir eine Verschiebung der Farben zum Roten hin. Genauso könnte es bei der Rotverschiebung der Galaxien sein, doch vergrößert sich das Universum nicht, weil sich die Massen in ihm, wie bei einer Explosion vom Explosionszentrum entfernen, hinein in einen leeren noch freien Raum, nein hier ist es umgekehrt. Der beim Urknall neu entstandene Raum, dehnt sich ins Nichts hinein. Der Raum dehnt sich und er bewegt sich in etwas, das erst durch ihn Raum und Zeit bekommt. Damit scheinen sich die Himmelskörper voneinander zu entfernen, aber nicht weil sie sich wirklich bewegen, sondern weil das auch passiert, wenn sich der Raum zwischen den Sternen streckt. Irgendeine noch ungeklärte Kraft drückt den Raum zwischen den großen Himmelsobjekten auseinander. Darum haben wir überall das Gefühl, die Dinge bewegen sich nahezu alle von uns weg, und das je weiter, desto schneller. Es ist sogar denkbar, dass sich sehr weit entfernte Objekte mit Überlichtgeschwindigkeit entfernen. Diese Streckung des Raums führt zu einer Rotverschiebung des Lichts, die wir sehen und als Bewegung der Galaxien interpretieren, auch wenn es eigentlich nur eine scheinbare Bewegung ist, denn nicht die Objekte bewegen sich, sondern der Raum streckt sich. Der Effekt bleibt allerdings gleich, das eine sieht genauso aus wie das Andere.
Aber ist das so, interpretieren wir das was wir sehen richtig? Ist Raum wirklich etwas, hat er eine Substanz die sich modellieren lässt, etwas indem die Massen schwimmen, wie in einem Fluss? Denn auch die Existenz von Raum und Zeit wird damit, wie nebenbei, postuliert. Raum und Zeit sind nun nichts abstrakt absolutes mehr, sondern haben eine ganz eigene Art von Wirklichkeit. Etwas, mit der nun weiter gearbeitet wird, wie mit Energie und Impuls.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.