Kuttel Daddeldu. Joachim Ringelnatz

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Kuttel Daddeldu - Joachim Ringelnatz страница 3

Автор:
Серия:
Издательство:
Kuttel Daddeldu - Joachim  Ringelnatz

Скачать книгу

aus Schangei,

      Wie Gott will hoffen, –

      Wer mir die Salbe nimmt,

      Dem hau ik die Kiemen entzwei.

      Bulldog aheu! Ich bin nicht besoffen.

      Wirklich nicht!

      Wirklich nicht!

      Wer mir die Salbe krümmt,

      Dem renn ich die Klüsen dicht. –

      Komm her, Deesy, wir schlagen die Bulldog entzwei.

      Wenn ich aus Kiatschu, Kiatschau –

      Porko dio Madonna!

      Mary, du alte Sau,

      Wer dir die Salbe stiehlt aus Schangei,

      Der wird einmal Kapitän Daddeldus Frau.

      Seemannstreue

      Nafikare necesse est.

      Meine längste Braut war Alwine.

      Ihrer blauen Augen Gelatine

      Ist schon längst zerlaufen und verwest. –

      Alwine sang so schön das Lied:

      »Ein Jäger aus Kurpfalz«.

      Wie Passatwind stand ihr der Humor.

      – Sonntags morgens wurde sie bestattet

      In der Heide, wo kein Bäumchen schattet,

      Und auch ihre Unschuld einst verlor.

      Donnerstags grub ich sie wieder aus.

      Da kamen mir schon ihre Ohrlappen

      So sonderbar vor.

      Freitags grub ich sie dann wieder ein.

      Niemand sah das in der stillen Heide. –

      Montags wieder aus. Von ihrem Kleide,

      Das man ihr ins Grab gegeben hatte,

      Schnitt ich einer Handbreit gelber Seide,

      Und die trägt mein Bruder als Krawatte. –

      Gruslig war's: Bei dunklem oder feuchten

      Wetter fing Alwine an zu leuchten.

      Trotzdem parallel zu ihr verweilen

      Wollt ich ewiglich und immerdar.

      Bis sie schließlich an den weichen Teilen

      Schon ganz anders und ganz flüssig war.

      Aus. Ein. Aus; so grub ich viele Wochen.

      Doch es hat zuletzt zu schlecht gerochen.

      Und die Nase wurde blauer Saft,

      Wodrin lange Fadenwürmer krochen. –

      Nichts für ungut: das war ekelhaft. –

      Und zuletzt sind mir die schlüpfrigen Knochen

      Ausgeglitten und in lauter Stücke zerbrochen.

      Und so nahm ich Abschied von die Stücke.

      Ging mit einem Schoner nach Iquique,

      Ohne jemals wieder ihr Gebein

      Auszugraben. Oder anzufassen.

      Denn man soll die Toten schlafen lassen.

      Abendgebet einer erkälteten Negerin

      Ich suche Sternengefunkel.

      All mein Karbunkel

      Brennt Sonne dunkel.

      Sonne drohet mit Stich.

      Warum brennt mich die Sonne im Zorn?

      Warum brennt sie gerade mich?

      Warum nicht Korn?

      Ich folge weißen Mannes Spur.

      Der Mann war weiß und roch so gut.

      Mir ist in meiner Muschelschnur

      So negligé zu Mut.

      Kam in mein Wigwam

      Weit übers Meer,

      Seit er zurückschwamm,

      Das Wigwam

      Blieb leer.

      Drüben am Walde

      Kängt ein Guruh – –

      Warte nur balde

      Kängurst auch du.

      Die Weihnachtsfeier des Seemanns Kuttel Daddeldu

      Die Springburn hatte festgemacht

      Am Petersenkai.

      Kuttel Daddeldu jumpte an Land,

      Durch den Freihafen und die stille heilige Nacht

      Und an dem Zollwächter vorbei.

      Er schwenkte einen Bananensack in der Hand.

      Damit wollte er dem Zollmann den Schädel spalten,

      Wenn er es wagte, ihn anzuhalten.

      Da flohen die zwei voreinander mit drohenden Reden.

      Aber auf einmal trafen sich wieder beide im König von Schweden.

      Daddeldus Braut liebte die Männer vom Meere,

      Denn sie stammte aus Bayern.

      Und jetzt war sie bei einer Abortfrau in der Lehre,

      Und bei ihr wollte Kuttel Daddeldu Weihnachten feiern.

      Im König von Schweden war Kuttel bekannt als Krakehler.

      Deswegen begrüßte der Wirt ihn freundlich: » Hallo old sailer!«

      Daddeldu liebte solch freie, herzhafte Reden,

      Deswegen

Скачать книгу