Im Schatten der Dämmerung. Marc Lindner
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Читать онлайн книгу Im Schatten der Dämmerung - Marc Lindner страница 21
„Wie können die eigentlich ein ganzes Gefängnis unbewacht lassen, diese Narren“, ärgerte sich der Zwerg, da ihm dies alles zu sonderbar vorkam, als dass er sich damit anfreunden konnte. „Wieso waren die Tore in so einem schlechten Zustand? Keines war mehr zu und fast alle waren halb verrostet oder ließen sich gar nicht schließen.“ Der Zwerg regte sich immer mehr auf, denn es machte ihm Angst. Es war zu einfach.
Tibur sah verwundert zu seinem kleineren Freund hinunter. „Freu dich doch.“ Tibur teilte Almars Sorgen nicht.
„Glaub mir, das tue ich auch, aber irgendetwas stimmt hier nicht. Das stinkt gewaltig!“
„Das ist ein uraltes Gefängnis, in dem du warst. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann überhaupt jemals einer dort eingesperrt war“, versuchte sich Tibur an einer Erklärung. Doch zu seinem Verdruss verlangte der rätselnde Blick des Zwerges weitere Erläuterungen.
Tibur ließ ein resignierendes Stöhnen erklingen. „Schon der vorige Stadtherr hat ein neues Tunnelsystem anlegen lassen. Tief unter dem Palast befindet sich ein grausiges Gefängnis. Es soll nur einen einzigen Ausgang haben und dort befindet sich eine zwanzig Meter tiefe Leiter, die immer herausgezogen wird. Der Stadtherr wollte wohl seine Wachen einsparen. Diese Tunnel werden, wenn überhaupt, als Lager genutzt.“
„Aber warum bin ich nicht dorthin gebracht wurden?“, wurde der Zwerg noch verärgerter.
„Vielleicht wollte Thanatos oder der Stadtherr nicht, dass die Menschen wissen, dass ein Zwerg in unserer Stadt ist. Er sagt, ihr wäret ein blutrünstiges Gesindel. Und vielleicht ist das einfach nur eine Lüge.“
„Und ob das eine Lüge ist!“ Der Zwerg brüllte verbittert und vergaß, dass sie sich in unsicheren Gängen befanden und jeden Augenblick entdeckt werden konnten.
Tibur sah zu dem Zwerg herab und schüttelte verwirrt seinen zerstreuten Kopf. Er hatte vergessen, in welcher Gesellschaft er sich befand. Seine Gedanken waren weit abgeschweift und er hatte es seiner Zunge überlassen, die Worte zu wählen. „Verzeih, natürlich weiß ich es nun besser. Aber die anderen nicht. Wahrscheinlich wollten sie, dass es so bleibt. Denn nur so wird er seinen Krieg gegen euch führen können.“
„Du sprichst als habest du ihm schon vorher nicht geglaubt?“ Almar nahm Tibur die schlecht gewählte Formulierung schon nicht mehr übel.
„Wie soll ich einen hassen, den ich nicht kenne? Wie jemanden fürchten, den ich niemals sehe? Da habe ich weit mehr Angst vor diesem König. Seine Gier nach Macht scheint unersättlich. Seine makellosen Auftritte machen mir Angst. Er hat so viele die ihm blind folgen und für meinen Geschmack sind zu viele Magier unterwegs, die allerorts ihre Magie ausprobieren. Er kontrolliert ausreichend Land und doch lässt er seine Stadthalter wildern, als wären wir alle nur Vieh. Wahrscheinlich will er nur die Reichtümer der Zwerge. Als würden eure goldenen Hallen uns ernähren können.“ Tibur schüttelte entmutigt den Kopf. Nein, das war nicht sein Krieg und auch nicht derjenige derer, die für ihr Überleben hart arbeiteten.
„Auch, wenn unsere Arme nicht so weit reichen, wie die eurigen, so werden unsere Waffen euch dennoch hart zusetzen“, meinte der Zwerg grimmig.
„Aus dir spricht der Zorn, mein Freund. Aber bedenke, dass nicht alle Menschen diesen Krieg wollen, nicht einmal diesen König.“
„Aber warum tötet ihr ihn dann nicht?“, versuchte sich Almar an den Gedanken zu gewöhnen einen König zu verraten.
„Alleine ist es unmöglich, und einem Aufstand würden nur wenige folgen. Zu oft wurden diese grausam niedergeschlagen. Für die Sicherheit des Reiches hieß es dann.“
„Aber im Verborgenen könntet ihr doch Verbündete suchen“, meinte Almar, der den König der Menschen am liebsten sogleich tot sehen wollte.
„Wenn man nicht weiß, wer seine Feinde sind, dann kann man sich bei seinen Freunden auch nicht sicher sein“, meinte Tibur traurig.
Der Zwerg sah zu Tibur auf und musste erkennen, dass er abermals überrascht war, über das, was er zu erkennen glaubte.
„Kann es sein, dass du nicht immer nur ein Steinmetz warst?“, fragte er mit trocken gewordenem Mund und leiser Stimme.
„Steinmetz ist mein Beruf, aber nicht immer war ein Meißel in meiner Hand.“ Der Handwerker wollte die Frage nicht recht beantworten.
Sein kleiner Freund akzeptierte dessen Entscheidung und fragte nicht weiter. Seine Gedanken aber blieben nicht stumm.
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