Das Lächeln der Mona Lisa. Kurt Tucholsky

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Das Lächeln der Mona Lisa - Kurt  Tucholsky

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Pont de l’Alma fliegt in die Luft!

       A wie: Alala - wer tommt denn da -?

       Geheimnis

       Sie schläft

       Was ist im Innern einer Zwiebel?

       Ehekrach

       Es ist

       Deine Welt

       Der Mann am Spiegel

       Berliner Herbst

       Zwei Seelen

       Duo, dreistimmig

       Die Reihenfolge

       All people on board!

       Gebet des Zeitungslesers

       Bei näherer Bekanntschaft

       Träumerei auf einem Havelsee

       Wenn die Igel in der Abendstunde

       Sektion

       Anmerkungen (Wikisource)

       Apage, Josephine, apage–!

       Anmerkungen (Wikisource)

       Meine Flieger – deine Flieger

       Saxo-Borussen

       Ledebour

       Ruhe und Ordnung

       Der schlimmste Feind

       Fragen an eine Arbeiterfrau

       Was kosten die Soldaten?

       Die Leibesfrucht

       Unser Militär

       Auf ein Soldatenbild

       Der Graben

       Beschluß und Erinnerung

       Impressum

      M wie: MITROPA, SCHLAFWAGEN

      „In einem richtigen Schlafwagen haben nicht nur die Schaffner Dienst, sondern auch die Fahrgäste.“

       Deutscher Verwaltungsgrundsatz

      Neulich habe ich einen Hund gesehen – der ging ins Geschäft. Es war eine Art gestopfter Sofarolle, mit langen Felltroddeln als Behang, und er wackelte die Leipziger Straße zu Berlin herunter; ganz ernsthaft ging er da und sah nicht links noch rechts und beroch nichts, und etwas anderes tat er schon gar nicht. Er ging ganz zweifellos ins Geschäft.

      Und wie hätte er das auch nicht tun sollen? Alle um ihn taten es.

      Da rauschte der Strom der Insgeschäftgeher durch die Stadt. Morgen für Morgen taten sie so. Sie trotteten dahin, sie gingen zum Heiligsten, wo der Deutsche hat: zur Arbeit. Der Hund hatte da eigentlich nichts zu suchen – aber wenn auch er zur Arbeit ging, so sei er willkommen!

      Es saßen zwei ernste Männer in der Bahn und sahen, rauchend, satt, rasiert und durchaus zufrieden, durch die Glasscheiben. Man wünscht sich in solchen Augenblicken ein Wunder herbei, etwa, daß dem Polizeisoldaten an der Ecke Luftballons aus dem Helm steigen, nur damit jene ein Mal Maul und Nase aufsperrten! Da fuhr die Bahn an einem Tennisplatz vorüber. Die güldene Sonne spielte auf den hellgelben Flächen – es war strahlendes Wetter, viel zu schön für Berlin. Und einer der ernsten Männer murrte: „Haben auch nichts zu tun, sehen Sie mal! Morgens um acht Uhr Tennis spielen! Sollten auch lieber ins Geschäft gehen –!“

      Ja, das sollten sie. Denn für die Arbeit ist der Mensch auf der Welt, für die ernste Arbeit, die wo den ganzen Mann ausfüllt. Ob sie einen Sinn hat, ob sie schadet oder nützt, ob sie Vergnügen macht („Arbeet soll Vajniejen machen? Ihnen piekt er woll?“) –: das ist alles ganz gleich. Es muß eine Arbeit sein. Und man muß morgens hingehen können. Sonst hat das Leben keinen Zweck.

      Und stockt einmal der ganze Betrieb, streiken die Eisenbahner oder ist gar Feiertag: dann sitzen sie herum und wissen nicht recht, was sie mit sich anfangen sollen. Drin ist nichts in ihnen, und draußen ist auch nichts: also was soll es? Es soll wohl gar nichts …

      Und dann laufen sie umher wie Schüler, denen versehentlich eine Stunde ausgefallen ist – nach Hause gehen kann man nicht, und zum Spaßen ist man nicht aufgelegt … Sie dösen und warten. Auf den nächsten Arbeitstag. Daran, unter anderm, ist die deutsche Revolution gescheitert: sie hatten keine

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