Wer zuletzt lacht .... Bettina Huchler

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Wer zuletzt lacht ... - Bettina Huchler MIRA

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doch ihr Herzschlag beruhigte sich nur allmählich. Es wurde Zeit, dass sie sich auf den Heimweg machte. Dabei überlegte sie, ob ihr Schwarm am Abend wohl auf derselben Party sein würde wie Susanne.

      Eine winzige Hoffnung keimte in Mira auf – wie eigentlich jedes Mal, wenn sie Susanne beim Styling half. Mira würde ihr auch heute wieder die Frage stellen, die ihr fast genauso starkes Herzklopfen bescherte wie Marcels Anblick. Vielleicht würde Susanne diesmal zustimmen und sie endlich einmal mit auf eine Party nehmen. Irgendwann musste sich ihre Hilfe doch auch mal für sie bezahlt machen, oder?

      Kapitel 2

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      Bei der Arbeit im Supermarkt war Mira so unkonzentriert wie nie zuvor.

      »Was ist heute nur mit dir los? So kenne ich dich gar nicht.«

      Mira zuckte zusammen und hätte beinahe die Palette Pudding fallen gelassen, mit der sie wohl schon mehrere Minuten in Gedanken versunken vor dem Kühlregal gestanden hatte. Sie hatte die Filialleiterin nicht kommen sehen. Mira entschloss sich dazu, einfach die Wahrheit zu sagen. Denn was brachte es ihr, nach irgendeiner Ausrede zu suchen und diese vermutlich auch noch unglaubwürdig stammelnd vorzubringen? »Bitte entschuldigen Sie, Frau Winter. Ich war mit meinen Gedanken gerade ganz woanders. Denn möglicherweise gehe ich heute Abend auf meine allererste Party und bin deshalb ein wenig nervös.«

      Frau Winters Gesicht hellte sich auf. »Ah, das verstehe ich. Vor meiner ersten Party war ich mehr als nervös. Ach, wie lange ist das jetzt schon her? Und vielleicht ist da ein süßer Typ, den du gern näher kennenlernen möchtest, hm?«

      Prompt merkte Mira, wie ihr die Hitze zu Kopf stieg.

      Frau Winter nickte lächelnd. »Du hast ja gleich Feierabend. Und für heute Abend wünsche ich dir auf jeden Fall ganz viel Spaß.

      Mira hoffte sehr, dass sie den haben würde.

      Kaum war ihre Schicht beendet, beeilte sie sich, nach Hause zu kommen und ihren Schminkkoffer zu holen. Den hatte sie nämlich nicht mit zur Arbeit nehmen wollen, aus Angst, dass ihn jemand klauen könnte. Sie packte noch ein paar Klamotten für sich selbst in ihren Rucksack, die sie anziehen könnte, wenn Susanne sie zu der Party mitnahm.

      Danach machte sie einen kurzen Abstecher zum Café, das auf dem Weg lag und kam gerade noch rechtzeitig bei ihrer Freundin an.

      Diese war wie immer vor einer Party total hibbelig. Diesmal kam sie Mira allerdings besonders aufgedreht vor.

      »Was ist denn mit dir los?«

      »Schau! Ich habe dieses Handy für mein gutes Zeugnis bekommen. Es ist das neueste Modell. Ist das nicht großartig?«

      Mira rollte innerlich mit den Augen. Sie selbst bekam immer nur die abgelegten Handys von ihren Eltern, was ihr vollkommen ausreichte. Generell bekam sie für ein gutes Zeugnis ein Lob, aber niemals materielle Dinge. Das war für sie auch absolut in Ordnung.

      Auf einmal schoss ihr der Gedanke durch den Kopf, dass die Zeugnisausgabe erst vor wenigen Stunden stattgefunden hatte. Sie runzelte die Stirn. »Moment, du bist heute noch mit deinen Eltern losgegangen, um dir das Handy zu kaufen?«

      Susanne lachte. »Aber nein. Das hatten sie natürlich schon vorher.«

      »Was wäre denn gewesen, wenn dein Zeugnis nicht so gut ausgefallen wäre?«

      Susanne zuckte mit den Schultern. »Dann hätte ich es erst zu meinem Geburtstag bekommen und noch ewig darauf warten müssen.«

      Mira hob eine Augenbraue. »Du hast im August Geburtstag.«

      »Sag ich doch, das ist noch ewig lange hin.«

      Mira sparte sich eine entsprechende Antwort und hielt Susanne stattdessen einen der beiden Pappbecher hin. »Hier, hab ich uns mitgebracht. Caramel-Macchiato, wie immer.«

      Susanne machte keine Anstalten, ihr den Becher abzunehmen. »Welche Milch wurde denn verwendet?«

      »Keine Ahnung. Vollmilch, nehme ich an – ich hoffe es zumindest, fettarme schmeckt doch nicht.«

      Angewidert verzog Susanne das Gesicht. »Dann kannst du das Zeug allein trinken. Das ist beides Kuhmilch und somit alles andere als vegan.«

      Dass Susanne ab sofort auf tierische Produkte verzichten wollte, hatte Mira im Laufe des Tages glatt wieder vergessen. Sie zuckte mit den Schultern und stellte beide Becher auf den Schreibtisch.

      »Schau mal, ich habe schon ein paar Outfits rausgesucht. Was meinst du, ist etwas dabei, das ich anziehen könnte?« Susanne deutete auf die fünf Kombinationen auf ihrem Bett.

      Beim Zusammenstellen der Kleidung folgte Mira keinem bestimmten Trend, sondern ließ sich stets von ihrem Bauchgefühl leiten, das sie bisher noch nie getäuscht hatte.

      Sie ging hinüber zum Bett, nahm ein weißes, jedoch frech geschnittenes Oberteil von dem einen Outfit und kombinierte es mit der schwarzen Röhrenjeans eines anderen.

      »Ist das nicht zu schlicht?«, warf Susanne ein, als Mira gerade weiße Sandalen hinzunahm.

      »Warts ab.« Sie klaubte passenden Schmuck von der Kommode zusammen und bat Susanne, alles einmal anzuprobieren.

      Als diese kurz darauf vor dem Spiegel stand und sich betrachtete, riss sie ihre Augen auf. »Wow! Das hätte ich jetzt nicht erwartet. Es sieht total elegant aus.«

      Nun konnten sich die Mädchen dem Make-up widmen. Mira zauberte ihr Smokey Eyes mit drei verschiedenen Brauntönen, die ihre blauen Augen zur Geltung brachten, und kombinierte sie mit einem roséfarbenen Lippenstift.

      Susanne war wie immer zufrieden.

      Als Mira gerade dabei war, ihren Schminkkoffer zusammenzupacken, holte sie noch einmal tief Luft. »Wer wird denn heute Abend alles auf der Feier sein und wo findet sie überhaupt statt?«

      »Die Party ist in dem Jugendclub. Es ist zwar ätzend, dass wir nur bis Mitternacht feiern dürfen, weil wir noch nicht volljährig sind, aber ansonsten ist es cool da. Und sicherlich werden wieder die Üblichen dort sein. Einige von unserer Schule, die meisten kennst du nicht.«

      »Meinst du, ich könnte vielleicht diesmal mitkommen? Ich habe meine Eltern schon gefragt. Sie haben nichts dagegen.« Dass sie um elf Uhr wieder zu Hause sein sollte, verschwieg sie lieber. Sonst würde Susanne möglicherweise der Meinung sein, dass sich das gar nicht lohnte. Aber auf die eine Stunde, die Susanne länger da war, kam es sicherlich nicht an.

      Doch Miras Freundin hörte ihr überhaupt nicht zu. Sie plapperte weiterhin aufgeregt: »Auf der Party letzten Samstag habe ich einen super Typen kennengelernt. Und stell dir vor, heute Abend kommt er auch. Ich freue mich schon jetzt sehr darauf, ihn zu sehen, das kannst du dir nicht vorstellen.«

      Langsam sank Miras Hoffnung wieder. Was interessierten sie Susannes Bekanntschaften? Stattdessen sollte sie lieber auf ihre Frage antworten und diese nicht einfach ignorieren. Sie wollte auf eine Party, wenigstens einmal in ihrem Leben. Deshalb wiederholte sie ihre Frage.

      Susanne sah sie zum zweiten Mal an diesem Tag an, als hätte

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