Wintergedichte. Friedrich Holderlin
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Wintergedichte
Inhaltsverzeichnis
Der Winter
Der Winter
Der Winter, ein schlimmer Gast, sitzt bei mir zu Hause;
blau sind meine Hände von seiner Freundschaft Händedruck.
Winter
Die Bäume glitzern rings im Eise,
Unheimlich lautlos rieselt Schnee.
Die weichen Flocken decken leise
Der Blumen letztes Todesweh.
Nur zwischen starren Zweigen hangen
Noch rote Beeren, frisch und licht,
Ein täuschend Leben! Rosenwangen
Auf einem Leichenangesicht.
Die gold'ne Sonne strahlt wie immer,
Doch wärmt sie nicht das öde Land.
An Menschenaugen mahnt ihr Schimmer,
Die falsch und treulos man erkannt.
E. Marlitt (1825 - 1887)
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