Eloquenzia. Thomas Häring
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Eloquenzia - Thomas Häring страница 3
Viel besser sieht es da bei Darmstadt 98 aus. Das 0:0 daheim gegen Hoffenheim war das dritte Remis in Folge und wieder hart erkämpft, deswegen auch durchaus verdient. Wie schon mal angemerkt, mit 34 Unentschieden und den damit verbundenen 34 Punkten wird man den Klassenerhalt vermutlich nicht schaffen, aber je länger man nicht verliert, desto größer wird das eigene Selbstbewußtsein. In Hoffenheim freute man sich darüber, endlich mal nicht verloren und noch dazu kein Gegentor kassiert zu haben. Man ist ziemlich bescheiden geworden im Kraichgau, sehr interessant und bemerkenswert.
Ganz anders beim 1.FC Köln. Sieben Punkte aus drei Spielen, zwar ein ziemlich schmeichelhafter 2:1 Heimsieg gegen den HSV, aber danach fragt in zwei Wochen, wenn die Länderspielpause vorbei ist, niemand mehr. Es läuft richtig gut bei den "Geißböcken", "Hennes" hat seine helle Freude und der Ujah, der ihn mal an den Hörnern gezogen hat, ist ja mittlerweile auch nicht mehr da. Eine ganz bittere Niederlage für die Hamburger, aber die haben eigentlich gut gespielt, von daher könnte es für die Hanseaten mal eine ruhigere Saison werden. Klar, der Elfmeter und die Rote Karte für Spahic waren sehr umstritten, aber man kann den Elfmeter geben, auch wenn man das absolut nicht muß.
Eine viel interessantere Frage stellte ich mir bei der Partie Mainz gegen Hannover, die für die Rheinland-Pfälzer zu einer Party wurde, denn so ein souveränes 3:0 macht nicht nur Spaß, sondern auch Lust auf mehr, genauso wie sechs Punkte nach drei Spielen. Jedenfalls hatte der Hannoveraner Marcelo dem Mainzer Malli den Ball quasi vorgelegt und da habe ich mir überlegt, ob er den Assist in seiner Vita gutgeschrieben bekommt, oder ob das nur für Tore der eigenen Mannschaft gilt. Ich meine, Eigentore werden ja auch statistisch erfaßt, von daher würde das doch durchaus Sinn machen.
Wie dem auch sei, am Abend stand dann das vermeintliche Spitzenspiel Bayern gegen Bayer an, das allerdings nicht so der Hit war, weil die Leverkusener ziemlich deutlich unterlegen waren und deshalb auch völlig verdient mit 0:3 in München verloren. Daß die Bayern dafür zwei verwandelte Elfmeter benötigten, sollte schon noch hinzugefügt werden, aber im Grunde hat ein einziger Mann auf dem Platz das Spiel für die Werkself verloren und der heißt Roberto Hilbert. Am 1:0 mitschuldig und dann noch zwei Strafstöße verursacht, man hätte beinahe meinen können, der Spieler würde auf der Gehaltsliste vom FC Bayern stehen. Aber die Wahrheit ist viel einfacher und trauriger. Der gute Mann war schlichtweg überfordert, der kann gegen solche Weltklasseakteure halt nicht mithalten, deswegen sollte man ihn lieber schützen und in solchen Spielen erst gar nicht aufstellen.
Am Sonntag bezwang Borussia Dortmund Hertha BSC mit 3:1 und eroberte so die Tabellenführung zurück. Ein Ärgernis dabei war der Schiedsrichter mit seinen Assistenten, weil sie bei vielen wichtigen und spielentscheidenden Situationen fast schon traditionell falsch lagen, weshalb die Partie völlig unnötig und unberechtigt noch einmal spannend wurde. Vielleicht sollte man manchen Schieds- und Linienrichtern einfach eine Brille spendieren, dann würden sie womöglich weniger Fehlentscheidungen treffen.
Werder Bremen besiegte Mönchengladbach verdient mit 2:1 und damit steckt die Borussia im Tabellenkeller fest. Irgendwie schon interessant, die aktuelle Bundesligatabelle: Ganz oben und ganz unten jeweils eine Borussia. Das hatten wir vor gut einem halben Jahr auch schon mal, aber da war es umgekehrt.
Der Vollständigkeit halber noch ein Kurzbericht zum TSV 1860 München: Wieder nicht schlecht gespielt, wie immer vorne ohne Durchschlagskraft und damit zum dritten Mal mit 0:1 verloren, dieses Mal beim Tabellenführer in Bochum, der mit fünf Siegen in fünf Spielen eine neue Bestmarke aufgestellt hat. Das wird schon wieder ziemlich übel, aber auch daran gewöhnt man sich. Obwohl, so 0:1-Niederlagen sind eigentlich noch schlimmer als deutliche Pleiten, weil ja wenigstens ein Punkt drin gewesen wäre. Na ja, so ist Fußball.
Und es geht weiter, immer heiter, nie gescheiter
Zwei Wochen waren ins Land gezogen, die deutsche Fußballnationalmannschaft hatte sich so gut wie sicher für die EM in Frankreich qualifiziert und die Fußballfans fragten sich gespannt, ob sich Borussia Mönchengladbach im Heimspiel gegen den chronisch auswärtsschwachen Hamburger SV wieder von einer besseren Seite zeigen würde. Doch das, was sich dann am Freitagabend im eigenen Stadion abspielte, spottete jeder Beschreibung. Tony Janitschke brillierte als Vorbereiter, allerdings für HSV-Stürmer Lasogga und die ganze Gladbacher Mannschaft bot eine so schwache Vorstellung, daß einem nach dem 0:3 gegen den auswärts bekanntlich meist harmlosen HSV ganz angst und bange werden muß. So bleibt die Borussia auf dem letzten Tabellenplatz und das vor dem Start in die Champions League, die Hamburger dagegen haben sich mit zwei Siegen aus vier Spielen ins Tabellenmittelfeld abgesetzt.
Ganz oben thront weiterhin die Borussia aus Dortmund und das völlig zurecht nach einem verdienten 4:2 Auswärtserfolg bei Hannover 96. Was am Spieltag zuvor Roberto Hilbert gewesen war, stellte nun der für Hannover spielende Brasilianer Felipe dar. Jener verursachte zwei Elfmeter für den BVB, die der sicher verwandelte und erzielte zu allem Überfluß auch noch ein Eigentor. Wieder so ein Spieler, der den Unterschied macht, allerdings in diesem Fall in negativer Hinsicht. Die Niedersachsen bleiben damit weiterhin im Tabellenkeller.
Der FC Bayern München spielte den FC Augsburg im bayerischen Derby förmlich an die Wand, hätte allerdings nach 90 Minuten mit einem 1:1 zufrieden sein müssen, wäre da nicht der Linienrichter Robert Kempter gewesen, der als Einziger im Stadion ein Foul gesehen hatte, weshalb es Strafstoß für die Münchner gab. Den verwandelten sie und so stehen sie auf Platz zwei in der Tabelle, punktgleich mit dem Spitzenreiter. Es gibt oft fragwürdige Entscheidungen, aber so eine krasse Fehlentscheidung kommt vielleicht höchstens dreimal in einer Saison vor. Mit solchen Schiedsrichter-Assistenten dürfte die Titelverteidigung für den FC B kein Problem sein. Ich plädiere für die Abschaffung der Schiedsrichter.
Für eine weitere Überraschung sorgte Darmstadt 98. Der 1:0 Auswärtssieg in Leverkusen beeindruckte nicht nur die eigenen Fans, sondern auch die neutralen Beobachter. Nach vier Spieltagen immer noch ungeschlagen und das, obwohl man auf Schalke und in Leverkusen antreten hatte müssen, Respekt!
Genauso bravourös schlägt sich der Mitaufsteiger aus Ingolstadt. Ein sensationelles 0:0 daheim gegen den Vizemeister aus Wolfsburg, auch das ist mehr als beachtlich und aller Ehren wert. Die Aufsteiger werden scheinbar immer frecher und stärker, aber das hatten wir mit Paderborn anfangs auch so gehabt, entscheidend ist dann letzten Endes doch immer die Rückrunde.
Hertha BSC besiegte den VfB Stuttgart mit 2:1 und auch wenn die Schwaben dieses Mal nur zwei Gegentreffer hinnehmen hatten müssen, so reichte es dennoch wieder einmal nicht zum ersten Punktgewinn. Platz 17 bleibt die Quittung für die traurige Bilanz, wo soll das noch hinführen?
Am Abend gab es dann ein Feuerwerk, das Eintracht Frankfurt beim 6:2 gegen die Defensivkünstler aus Köln abbrannte, welche überhaupt nicht wußten wie ihnen geschah. Der Torschützenkönig der vergangenen Saison, Alexander Meier, glänzte dabei mit drei Toren, obwohl er fünf Monate lang verletzt gefehlt gehabt hatte. Platz vier für die Hessen, das ist doch mal eine Ansage!
Schalke 05 spielte gegen Mainz 04, oder war es umgekehrt, der Radioreporter kam da schon ab und zu durcheinander, aber letzten Endes konnten sich die Gelsenkirchener sogar den Luxus erlauben, einen Elfmeter zu verschießen und viele hochkarätige Chancen zu vergeben, denn es reichte trotzdem noch zu einem 2:1 gegen die Rheinland-Pfälzer.