(deutsch: Kehldeckel) soll Eindringen von Wasser in die Lunge verhindern. Bekommt man sie nicht frei gehustet, erstickt man. Das ist das "Falsche Ertrinken". Beim "Echten Ertrinken" wird durch den Atemreflex Wasser in die Lunge gesaugt. Der Austausch von Gasen ist nicht mehr möglich. Außerdem gelangt Wasser ins Blut. Diese Verdünnung sorgt für schwere Schäden. Die Chancen auf eine Rettung sind minimal, da neben den Komplikationen, die durch das Ertrinken verursacht werden, auch die Lungen massiv geschädigt werden (Lungenentzündung). Durch die Verdünnung wird ebenfalls das gesamte Elektrolytgleichgewicht zerstört. Wegen einer Kaliumunterversorgung in Verbindung mit dem Sauerstoffmangel kommt es auch noch zum Herzkammerflimmern. Wobei die Chancen zu überleben bei Salzwasser etwas besser sind. Dort tritt kein Herzkammerflimmern auf. Aber die Schäden sind enorm, und sie können noch 24 Stunden später zum Tode führen. Generell sollte ein Ertrinkender innerhalb von 3 – 5 Minuten gerettet werden. Und nun stellen Sie sich einen Badeunfall an einem nicht überwachten Baggersee vor. Mit viel Glück ist die Feuerwehr in 20 Minuten da. Zu spät!
Die Ursachen werden oft unterschätzt.
Überwiegend ältere Opfer, und überwiegend Männer. Leichtsinn, Selbstüberschätzung? Nur bedingt. Ich sage, Sie kennen ihren Körper nicht. Sie kennen den Badeort nicht. Sie sind schlecht ausgerüstet. Unser Organismus versucht die Körpertemperatur so konstant wie möglich zu halten. Ein Organ, dass meist unterschätzt wird, ist die Haut. Bei Hitze wird geschwitzt, das dient der Abkühlung. Ist es kalt, pumpt das Herz mehr Blut in die Gefäße. Der Schwimmer am Badesee genießt seinen freien Tag. Er futtert aus dem Picknick-Korb, nimmt ein ausgiebiges Sonnenbad und ist gut drauf. Nur unsere Pumpe hat schon die Blutreserven im Gehirn angezapft. Bischen zur Verdauung in den Magen gepumpt. Gehen wir jetzt ins Wasser, ohne vorher unter der Dusche abgekühlt zu haben, kann es zum Kälteschock kommen. Bereits ab 20 Grad Wassertemperatur ist das möglich. Blut wird aus dem Gehirn abgezogen, und eine mögliche Ohnmacht durch Sauerstoffmangel führt zum Ertrinken. Wasserschlucken, Panik, Auftauchen, Abtauchen, das typische Korken-Szenario. Ist nun kein Rettungsschwimmer da, Pech. Dumm gelaufen! Sie sind aber ein kluger Mensch. Haben sich langsam ins Wasser begeben und gut Arme, Beine, Gesicht mit Nacken und Brust abgekühlt. Ihre Freundin ist schon auf der anderen Seite vom See. Aber der See kann in der Mitte wesentlich kälter sein, als am Rand. Und wenn Sie in der Mitte ein Kälteschock ereilt? Was Frauen können, können wir Männer allemal? Beim Schwimmen leider nicht. Die Damen haben, und hier ist es ein Vorteil, ein anderes Fett / Muskel Verhältnis. Muskeln, besonders gut trainierte, verbrauchen viel Sauerstoff, also Blut. Mehr Fett-Gewebe schützt gegen Unterkühlung und schwimmt besser als hanteltrainierter Bizeps. Bis die Rettung kommt, sind Sie leider tot! Spielen Sie nicht den Helden, die Friedhöfe sind voll davon. Der BMI verändert sich im Alter, besonders bei den Herren der Schöpfung. Liebe Männer, was Sie mit zwanzig Jahren konnten, ist bedauerlicherweise dreißig Jährchen später Vergangenheit. Wenn Sie das nicht begreifen, riskieren Sie ihr Leben!
Einige Gefahren, die oft nicht beachtet werden.
Grundsätzlich sollte man vermeiden, in ein unbekanntes Gewässer zu springen. Es gibt ortsübliche Gefahren. In Südamerika unterliegen die Flüsse den Gezeiten. Bei Flut fließen die bis zu 80 Km ins Landesinnere bergauf. Haben aber eine Unterströmung in Richtung Meer. Außerdem treiben ganze Baumstämme unter der Wasseroberfläche. Dann schwanken die Pegel. An einer Stelle kann man heute reinspringen, und bricht sich morgen die Beine an den unsichtbaren Felsen. In Afrika gibt es neben bissigen Tieren auch noch böse Viren, die durch die Haut eindringen. Dort sollte das Wasser schon eine gewisse Strömung haben, kleine Wasserfälle sind ganz gut. Im Meer kann der Wind drehen, dann treibt warmes Oberflächenwasser fort, und kaltes Tiefenwasser steigt auf. Es gibt Gefahren ohne Ende. Giftige Quallen, Zitter-Rochen, Muränen oder andere uncoole Mitbewohner. Teilweise auch Müll von Schiffen, verlorenen Fangnetze und so. In heimischen Seen können Schilf und andere Pflanzen zur tödlichen Falle werden. Kleine Bäche sind mitunter so stark, dass sie einem die Beine wegreißen. Und man kann auch in der Badewanne ertrinken. Die größte Gefahr ist aber, wenn man sich selbst über- und die Natur unterschätzt! Lassen Sie Vorsicht walten, jeder Tote ist einer zu viel!