Do ut des. H.G.V. Orion

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Do ut des - H.G.V. Orion

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      Glück ist einerseits das Ziel allen menschlichen Strebens und Sehnens, andererseits ist es aber auch der Zufall, das Geschick, das diesem Streben den Inhalt gibt. Wer also von Glück spricht oder an das Glücklichsein denkt ,sollte immer auch diese Zweideutigkeit vor Augen haben.

      Leider machen wir Menschen nur allzu oft die Erfahrung, dass man das Glück nicht erzwingen kann. Deswegen kamen Religionen schon früh auf die Idee, das Glück ins Jenseits zu verlegen.

      Mir scheint die Auffassung von Freud oder Nietzsche am brauchbarsten, die das Glück in einen subjektiven, durchaus gebrechlichen Zustand des Gefühls verlegen.

      Glück ist also ein Gefühlszustand genauso wie Zufriedenheit oder Wohlbefinden.Dass dieser Zustand äußerst zerbrechlich ist, erfahren wir oft stündlich.

      Auch die Berührung verschafft uns ein kleines Glücksgefühl.

       Das Glück hat viele Gesichter

      Wir alle wissen es nur allzu gut: das Glück begegnet uns in vielen Gesichtern und Variationen. Für manche bedeutet es das größte Glück, wenn sie heute noch eine Million im Lotto gewinnen würden und andere sind schon glücklich, wenn man ihnen ein gutes Wort schenkt.

      Dem großen Glück sollte man nicht nachjagen; zumindest sollte man in diese Jagd nicht zuviel investieren. Man muss es ja sowieso dem Zufall überlassen.

      Nicht zu vergessen die unübersehbar große Zahl derjenigen, die Glücksversprechen abgeben ohne sie halten zu können, ja die mit denen von ihnen angebotenen Glückswegen andere sogar in den Abgrund reißen. Man denke nur an den Drogenbereich, wo solche Zusammenhänge in grausamer Weise sichtbar werden. Das Prinzip solcher Glücksmachenschaften ist, dass sich eine Seite auf Kosten der anderen rücksichtslos bereichert. All das ist abzulehnen.

      Das Glück des einen darf niemals das Unglück des anderen sein !

       Do ut des ist ein Glücksbringer

      Do ut des verkörpert das kleine Glück, das man sich mit ein klein bischen Anstrengung jederzeit selbst schaffen kann. Viele Menschen scheinen diese Möglichkeit heute zu vergessen; sie sind unzufrieden, hetzen durch ihre kostbare Zeit, suchen ziellos, sind immer auf der Jagd nach Events und bleiben doch irgendwie unglücklich.

      Gehen Sie mit mir den Weg zum kleinen Glück durch Berührung.

      Ich führe Sie auf diesen Weg nicht aus wissenschaftlicher Sicht – es gibt sogar einen Lehrstuhl in Leipzig, der sich mit diesem Thema befaßt - sondern aus der praktischen Erfahrung der Berührung heraus, die auch Sie bestimmt schon gemacht haben.

       1.3 Was Berührung alles kann

       Berührung verschafft Genuss

      Wir alle wollen unser äußerst kurzes Leben nach Möglichkeit genießen. Deswegen also an dieser Stelle ein paar Worte zum Thema "Genuss" .

      Das Lexikon gibt uns zum Wort Genuss keine Auskunft, wohl aber zu den Genussmitteln und das hilft auch einen Schritt weiter.

      Genussmittel haben im Gegensatz zu den Nahrungsmitteln in erster Linie einen Genusswert, aber nur einen geringen oder keinen Nährwert. Genussmittel haben über das Zentralnerven-system häufig eine anregende Wirkung; sie steigern unter Umständen vorübergehend auch die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Werden jedoch dem Körper zu viele Genussmittel – z.B. Tabak, Kaffee, Tee – zugeführt, so kann das Leistungsvermögen, wie wir alle wissen, auch Einschränkungen in erheblichem Maße erfahren.

      Do ut des ist in diesen Zusammenhang leicht einzuordnen. Durch Berührung wird der Körper entspannt und schließlich auch die Seele. Wohlbefinden stellt sich ein. Eine Schädlichkeit durch ein Zuviel an Berührung ist kaum vorstellbar, wenngleich sich beim „Berührungs-fetischisten“ durchaus gewisse „Suchttendenzen“ einstellen können: er möchte den Berüh-rungsgenuss immer wieder haben und das ist gut. Es ist nämlich die Triebfeder von do ut des. Nur darf man dem Partner dabei nicht soweit auf die Nerven gehen, dass er die Lust an der Berührung verliert.

       Genuss ohne Reue

      Leider verstehen es viele Menschen nicht oder nicht mehr richtig zu genießen. Deswegen lässt sich in unserem Alltag auch sehr oft der Genuss mit negativen Folgen finden. Wir leben in einer Zeit, in der glücklicherweise auch der kleinere Verdiener gewisser Genüsse teilhaftig wird. Man denke nur an den breiten Bereich der Konsumgüter von der Kleidung über das Auto bis hin zum Essen und Trinken. Dies alles hat aber auch eine negative Seite.

      Man betrachte nur den genießenden Zigarettenraucher, der mit spätjugendlichen 50 Jahren dem Kehlkopfkrebs erliegt oder den Schlemmer, der sich mit dreißig Prozent Übergewicht immer noch die besten Häppchen gönnt und stöhnend unter Verfettung leidet.

      Daraus und aus vielen Beispielen mehr sieht man : der übermäßige Genuss führt unweigerlich zu Spätfolgen. Es ist ein Genuss, dem die Reue auf dem Fuße folgt, auch wenn das oft nicht zugegeben wird.

      Do ut des schenkt uns den Genuss ohne Reue. Es gibt keine Spätfolgen. Do ut des - richtig angewandt - kann vielleicht sogar lebensverlängernd wirken.

       Reduzierung von Stress

      Der Begriff Stress wurde 1936 von H. Seyle geprägt und er meint damit eine bei Tieren und Menschen zu beobachtende Reaktion auf lang anhaltende Reize. Beim Menschen ist dies ganz allgemein eine Überreizung, die aus verschiedensten Gründen entstehen kann, u.a. aus Ärger aber auch aus Freude. Diese so genannte Reizüberflutung – man denke zum Beispiel an nächtlichen Lärm – ist nachweisbar durch hormonale Umstellungen, die etwa zu Veränderungen der Nebennierenrinde und einem Absinken des Blutzuckerspiegels führen können.

      All dies lässt sich auch in unserer Alltagserfahrung belegen. Heutzutage stehen alle Menschen an irgendeinem Punkt unter Stress: der Lastwagenfahrer, wenn er zu lange hinter seinem Steuer sitzt, der Manager, der uneinsichtige Mitarbeiter von einer Neuerung überzeugen muss, die Hausfrau, die dem Besuch das allerbeste Essen vorsetzen möchte.

      Wenn man überlegt, worin sich wohl unsere Zeit von der sogenannten guten alten Zeit am meisten unterscheiden dürfte, dann stößt man sehr schnell auf einen wesentlichen Unterschied:

      „Früher“ mussten die Menschen hart arbeiten, aber sie hatten auch echte Ruhezeiten, die sie nicht für aufreibende Aktivitäten nutzten, wie das heute bei vielen Menschen der Fall ist. Eben diese Ruhezeiten gibt es heute nicht mehr. Einerseits hat sich die Geschwindigkeit des Wandels im Arbeitsleben beträchtlich erhöht und andererseits versuchen viele Menschen diese Belastung durch Freizeitaktivitäten auszugleichen, die aber nur allzu oft in Freizeitaktivismus münden. Am Montag ist man dann gestresst.

      Selbst das Schöne – was immer das für den Einzelnen ist – können wir nicht mehr in Ruhe auf uns wirken lassen. Wir neigen vielmehr zum Auskosten bis zur Neige. Nicht der lange Aufenthalt in einer fremden Kultur ist es, der uns interessiert, sondern die Pauschalreise, die uns in kürzester Zeit an die wichtigsten Punktes dieses Landes führt. Natürlich können sich die meisten von uns uns lange Aufenthalte in fremden Ländern gar nicht leisten. Aber es ist die Zeit,die uns allen fehlt; sie rennt uns viel zu schnell davon und

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