Gedichte und Gedanken. Helga Unger
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Nur unbewusst. Nicht wirklich.
HEREINGELEGT
Wie oft schon betrogen,
wie oft schon gelogen,
wie oft untreu und gemein,
wie oft besoffen,
wie oft noch Krach,
Wie oft noch?
DAS MUSS ICH HABEN
Zuerst eine Wohnung,
dann einen Fernseher, ein Auto,
einen gut bezahlten Job, einen Urlaub,
eine Rolex, eine Goldkette,...
und dann einen Partner
und vielleicht ein Kind
muss ich haben?
DU BIST
Du bist mein Besitz
Du bist meine Kraft
Du bist mein Sonnenschein
Du bist alles, was ich habe.
Was bin ich,
wenn Du nicht mehr da bist?
ICH WILL
Ich will aufhören zu rauchen,
ich will mich lieben und mir gute Nahrung geben,
ich will mich achten und meiner inneren Stimme folgen,
ich will mir etwas gönnen und das Leben genießen,
ich will ich sein, ich will leben
habe ich mir jedes Jahr vorgenommen.
NA UND
Na und
es ist mein Zimmer,
Na und
es ist mein Leben,
Na und
es sind meine Haare,
Na und
es sind meine Jeans, sagen die Kinder
und es ist ihr Zimmer, ihr Leben,
es sind ihre Haare und ihre Jeans,
die sie vielleicht verunstalten.
LASS NUR
ich komme schon zurecht.
Lass nur,
ich kann es auch allein.
Lass nur,
ich schaffe es auf meine Art.
Lass nur
und höre auf, Dir Sorgen zu machen.
ER IST 42
und noch immer Dein Kind.
Er ist 42
und noch immer putzt Du in seiner Wohnung.
Er ist 42
und noch immer wäschst Du seine Wäsche.
Er ist 42
und noch immer stehst Du dazwischen.
Er ist 42
und will es nicht anders.
WER HINDERT SIE?
Wie lange noch hält SIE das aus?
Warum wehrt SIE sich nicht?
Warum geht SIE nicht?
Warum beginnt SIE nicht von vorne?
Wer hindert SIE
außer SIE selbst?
DAS KANN DOCH NICHT ALLES GEWESEN SEIN?
War das alles?
Nein, ich hoffe, morgen wird es anders.
Ich kann warten, ich habe Geduld.
Ganz sicher, schon bald
wird es besser sein.
Sicher kommt es auch zu mir das große Glück.
Hoffentlich ist es dann nicht zu spät.
GEWALT
Klatsch,
wieder eine Ohrfeige,
damit Du es Dir endlich merkst,
wer hier der Herr im Haus ist,
wer die Miete bezahlt,
wer bestimmt, was geschieht
und wer der Mann ist.
Es ist der Hass,
den ich da spür.
Es ist der Neid,
der hochkommt.
Es ist die Gier,
die immer mehr will.
Es ist die Wut,
die nicht mehr aufzuhalten ist.
Es ist die Liebe, die wir brauchen,
um all das leben zu können.